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Ich wollte einfach nochmal dahin kommen, dass ihr auch nach der Schwere der Verstimmtheit und des Antriebsmangels fragt...die Symptome sind ja exakt die selben, aber abgeschwächter in der Ausprägung. Ich glaube nicht, dass man nur dadurch, dass die Symptome auftreten automatisch bei Depression statt Dysthymie ist...
Die Symptome sind dieselben, nur bei einer Dysthymie kann sie die Verstimmtheit in den meisten Fällen überspielen/maskieren und hat immer so viel Antrieb zur Arbeit zu gehen und ihr Leben einigermaßen -auch gesellschaftlich- so in den Griff zu bekommen, dass dysthyme Patienten manchmal Jahre lang niemanden auffallen. Aber der große Leidensdruck dann doch irgendwann das massiv einschränkt und auch zerstört...
Mein gedankliches Problem hierbei ist, dass es eben doch sehr klar definiert ist.
Wenn die Symptome dauerhaft in den letzten 2 Wochen manifest sind, ist es eine depressive Episode.
Den Alltag trotzdem (vielleicht gerade noch so) bewältigen zu können, ist da ja kein Ausschluss der depressiven Episode.
Ich denke wir kennen alle genug Mütter, die schon mal ne manifeste depressive Episode hatten und sich morgens lieber erschossen hätten als aufzustehen, aber es ja trotzdem getan haben, weil die Lieblingsquerulanten nunmal versorgt werden müssen (als Beispiel).
Deswegen erfolgt ja auch die Einteilung in leicht, mittel, schwer.
Ich denke da ist mein größtes Problem bisher, da denn genau differenzieren zu können. Aber dafür gibt's ja, Gott sei dank, standardtisierte Bögen, denen ich mich dann wohl oder Übel bedienen werde.
Ich hoffe, dass es in der Prüfungssituation klarer ist
Irgendwie habe ich in den letzten Tagen den Faden verloren und habe jetzt gesehen, dass ihr wahnsinnig fleißig gewesen seid!
Zu der Bewertung der Beschwerden hätte ich vielleicht noch eine Idee. Man könnte ja, wie bei Schmerzen sich, fragen, wie stark die einzelnen Punkte auf einer Skala von 1 bis 10 erlebt werden. Natürlich ist das alles such wieder ganz subjektiv, aber liefert möglicherweise doch bessere Antworten als „ganz ok“.
Auch wenn wir hier eindeutig eine psychische Erkrankung haben, würde ich die Patientin trotzdem fragen, ob sie ein paar Vitamine im Blut bestimmen lassen möchte. Ich würde hier Vitamin D, B6, B9, B12 (bzw. THC-Wert) bestimmen, denn es gibt eindeutige Zusammenhänge zw. Diesen Vitaminmängeln und erhöhter Schmerzwahrnehmung, Depressionen, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten. Das muss nicht die Ursache ihrer Erkrankung sein, aber eine gezielte Supplementierung - falls zu niedrige Werte vorhanden sind- können ihr Allgemeinbefinden deutlich verbessern.
Auch könnte eine Ernährungsumstellung sinnvoll sein - hier wäre weniger Milchprodukte und mehr Gemüse mal ein Versuch wert. Auch sollte sie tierische Erzeugnisse unbedingt aus einer kleinen Haltung oder Bio- Haltung (demeter oder ähnlich hochwertige Verbände) beziehen.