Liebe Katha! Wie immer traumhaft schön ausgearbeitet!!!
Ich denke auch, dass wir aufgrund der von mir vorgeschlagenen Abkürzung bei den drei DDs im Rahmen der Psyche bleiben können. Ansonsten hätten wir sicher noch etliche DDs anführen und überprüfen können.
"Ob du uns erhellen kannst war auf das Verständnis der Persönlichkeitsstörung bezogen. Irgendwie hatte ich das Gefühl das wir das unterschiedlich verstanden haben."
Ich bin da ganz bei deiner Erklärung. Dem Arzt wird die Persönlichkeitsstörung auffallen durch das Verhalten/Kommunikation/Leiden. Oder es beklagt sich jemand im Umfeld über die Unerträglichkeit der Person.
Aber der Betroffene ist ja oft erstmal völlig unbewusst und beschuldigt immer erst mal den anderen. Je nach Art der Persönlichkeitsstörung kann das ja ganz massive Ausmaße annehmen. Und ich denke dann kommt erst die Reflexion über das eigene Verhalten, wenn sich das Umfeld beispielsweise nichts mehr gefallen lässt und sich alle abwenden die gezwungenermaßen Kontakt haben, also beispielsweise nicht beruflich "versklavt" sind. Der Leidensdruck ist vorher schon da, weil sie sich innerlich elend fühlen. Aber die Erkenntnis, dass es aus demjenigen selbst stammt und behandlungsbedürftig ist, kommt erst durch die Therapie.
Hauptsymptome
• gedrückte, depressive Stimmung -> vielleicht (nach deiner vorletzten Aussage würde ich das bejahen, aber ich frag nochmal nach)
manchmal ja
• lnteressenverlust, Freudlosigkeit -> (Interessenverlust wäre zu erfragen, Freudlosigkeit würde ich fast bejahen, aber lieber nochmal konkret nachfragen)
nein, Interessen hat sie, es ist aber alles so furchtbar anstrengend für sie
• Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit -> ja
Zusatzsymptome
• Gestörte Konzentration und Aufmerksamkeit -> ja
• Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
• Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit
• Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
• Suizidgedanken-handlungen -> nein
• Schlafstörungen -> ja
• Verminderter Appetit -> ja
= aktuell 1(bis 2) Hauptkriterien + 3 Nebenkriterien
Fragen die ich dazu ergänzend habe, um zwischen Dysthymie und depressiver Episode zu unterscheiden:
Hat sie sich in den letzten 2 Wochen fast jeden Tag nahezu durchgängig niedergeschlagen oder traurig gefühlt?
nein
Gab es in den letzten 4 Wochen Dinge in ihrem Alltag, die ihr Freude bereitet haben?
ja
Hat Sie noch Interesse an Dingen, die Ihr früher (bevor sie sich so abgeschlagen gefühlt hat) wichtig waren und/oder Freude bereitet haben?
ja
Verspürt sie Schuldgefühle? Hat sie das Gefühl ihre Familie enttäuscht zu haben/ zu enttäuschen?
nein
Wie schätzt sie ihre Leistung im Beruf/ Stellung im Team ein?
gut
Wenn sie sich aktuell in einer depressiven Episode befindet, sollte man soweit ich weiß keine Diagnostik zu einer PS durchführen, da das Bild verzerrt sein kann.
Grundsätzlich können beide nebeneinander bestehen. Da es sich hier um einen fiktiven Fall handelt möchte ich aber trotzdem auch zu der PS noch ein bisschen was abklopfen:
- sie hat engen Patientenkontakt. Wie fühlt sie sich in Gesellschaft der Patienten?
ganz ok, oft anstrengend
- wie fühlt sie sich generell in der Gesellschaft anderer Menschen?
ganz ok, oft anstrengend
- hat sie enge Freunde / soziale Kontakte außerhalb der Familie/Beziehung?
wenn ja wieviele? wie lange bestehen diese Freundschaften?
ja, aber das Pflegen der Kontakte ist ebenfalls oft sehr anstrengend für sie und daher bleiben nur die Freunde die auch nicht permanent Kontakt brauchen, sondern auch nur eher sporadisch
- wie hat sie ihre Studien- und Berufswahl getroffen?
(alleine, Entscheidung der Eltern/ des Partners...)
alleine
- wer trifft die Entscheidungen in der Beziehung / in ihrem Leben?
sie
- hat sie getrennt von den Eltern gewohnt?
nein
- wie lange besteht die Beziehung zu ihrem Partner bereits?
ein Jahr
- wie stehen die Eltern zu ihrem Partner?
ganz ok
- was schätzt sie an ihrer Beziehung am Meisten?
Gesellschaft
- würde sie ihre Beziehung als liebevoll beschreiben?
ja
- wie würde sie die Zeit von vor 5 Jahren beschreiben?
- in welchen Lebensumständen hat sie sich damals befunden?
- Wie war ihre Schul- und Studienzeit im Allgemeinen?
Studium
- Hatte sie damals mehr soziale Kontakte und Interessen als jetzt ?
ja, ganz automatisch durchs Studium
Was braucht ihr noch?