Ich komme hier alleine irgendwie nicht wirklich weiter, hatte aber bislang auch noch keine Zeit mich noch einmal intensiv einzulesen in das Thema meiner Verdachtsdiagnose.
Du hattest den Tipp gegeben, warum Sie sich so unspezifisch zu ihrer Ernährung ausdrückt, obwohl sie es ja besser wissen sollte. Und das Gesamtbild zu betrachten.
- Will sie damit Aufmerksamkeit erregen?
- Oder ist das eher ein Versuch, ihre Depression/ Dysthymie hinter dem Symptom Müdigkeit zu verstecken? (Larvierte Depression)?
- Verschweigt/ verwässert sie die Details absichtlich, weil es einen Zusammenhang zwischen ihrer Ernährung und den Beschwerden gibt?
- Wie sieht denn ihre Ernährung nun genau aus? Wenn sie es nicht beschreibeN kann, soll Sie bitte ein Ernährungs-Tagebuch führen.
Zur Dysthymie habe ich gefunden, dass die Symptome über 2 Jahre bestehen müssen, mit im Vergleich zur Depression abgeschwächten Symptomen (Müdigkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen sind wiederum sehr typisch) und der generell noch gut erhaltenen Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen. Dazu ist unsere Patientin prinzipiell in der Lage, sie spricht ja nur davon, dass sie hin und wieder im Beruf überfordert ist. (oder könnte die ungenaue Beschreibung ihrer Ernährung ein Hinweis auf eine Störung der Alltagsbewältigung sein?)
Frauen Im jungen Erwachsenenalter sind häufiger betroffen, begünstigende Faktoren sind genetische (Mutter hat das auch) und neurochemische ( Serotonin & Noradrenalin-Mangel) Ursachen.
Um die Schwere der depressiven Verstimmung zu ermitteln, gibt es Multiple-Choice-Fragebögen, die je nach Punktezahl den Patienten einklassifizieren. Solch einen Test (z.B. das sogenannte Beck-Depressions-Inventar) könnte sie ausfüllen und dann würde man sehen, wo sie steht.
Aber auch bei der Dysthymie kann suizidalität bestehen.
Kirsten