Dann schreibe ich hier und da mal was dazu:
"Da ich den Patienten nicht vor mir sehe und seinen Allgemeinzustand nicht einschätzen kann, möchte ich zuerst einen Notfall ausschließen. Als Notfall kommt in Frage:
- Drogenintoxikation
- Medikamentenintoxikation
Bei einem älteren Studenten könnten ebenfalls abhängig von bestehenden Vorerkrankungen auch folgende Notfälle bestehen:
- akute KHK
- TIA
- Schlaganfall
Sollte es sich nicht um einen Notfall handeln würde ich mit einer ausführlichen Anamnese beginnen."
SEHR GUT GELÖST! und kein Notfall so wie es sich auf den ersten Blick überschauen lässt.
"Hier wären vorallem interessant seit wann dieser Zustand bereits anhält.
Wie der Patient das "sich nicht konzentrieren können" und das "völlig am Ende sein" beschreibt. Und welche weiteren Symptome daraus abgeleitet werden können."
Er kann oft keinen klaren Gedanken fassen, fühlt sich völlig überfordert vom Stoff selbst und vom Lernpensum. Er zweifelt an seiner eigenen Kompetenz und fühlt sich völlig ausgelaugt.
"Ich frage nach bestehenden Vorerkrankungen."
keine
"Weiterhin wären die Lerngewohnheiten des Studenten sehr aufschlussreich.
Wie ernährt er sich? Wie sieht sein Arbeitsplatz aus? Wie stellt sich sein Lernrhythmus dar? Macht er Pausen? Bewegt er sich? Wie schläft er (Anzahl der Stunden, Qualität des Schlafes) ? (keine direkten Fragen an den AA)"
sehr gute Ideen!
"Nachdem ich die aufgeführten Punkte geklärt habe, nehme ich eine allgemeine körperliche Untersuchung nach dem IPPAF-Schema vor."
Ja, sehr gut!
"Mögliche Differentialdiagnosen bei Konzentrationsstörungen allgemeiner Leistungsminderung und Antriebs-/Kraftlosigkeit können sein:
Aufgrund von Mangelernährung:
- Anämie
- Elektrolytverschiebung
Stress und mangelnder Schlaf in Anzahl an Stunden und Qualität können sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken, hier wären denkbar:
- Hypotonie
- Hypothyreose
sollten durch weiterführende Untersuchungen und Blutuntersuchungen keine organischen Ursachen feststellbar sein, könnte es sich ebenfalls um eine psychische Erkrankung handeln. Dies wäre jedoch eine Ausschlussdiagnose. Möglich wäre aufgrund eines anhaltend hohen Stresslevels und dem Gefühl der völligen Überlastung:
- Depression"
JA! SEHR SEHR GUT! Und auch großartig gelöst für "dieses spezielle Exemplar AA"! Wirklich super gemacht. Schön strukturiert und tolle Ideen!!!
"Der Mann (ich gehe davon aus, es könnte sich um einen jungen Studenten handeln), nehme ich erst mal wahr, wenn er die
Praxis betritt und mich begrüßt. Das vermittelt mir einen ersten Eindruck darüber, in welchem Gesamtzustand dieser sich befindet.
Ich kann seinen Atem wahrnehmen, sein Gangbild beurteilen, und seine Affektivität beobachten."
Er wirkt erschöpft und ausgelaugt
"Der Student schildert mir sein Problem. Das erste was ich frage ist, ob er in einer StudentenWG lebt."
nein
"Ich denke nun laut und sage mir, dass Stress
1. das Immunsystem schwächt und
2. zu einer extremen Sympathikusstimmulation führt.
Zu 1. Frage ich den Studenten, ob er eine Infektionskrankheit hatte, wenn ja, was das gewesen war und wie lange das her ist."
ja, immer wieder Infektionen, Rhinitis, Sinusitis, Bronchitis und letzen Winter auch einmal eine Pneumonie
"Falls er das bejaht und ich auch noch einen eigentartigen Mundgeruch bei der Begrüßung bemerkt habe (so nach Obstessig) und tiefe Atemzüge aufweist
muss ich als Notfall auf jeden Fall erst mal ein Coma Diabeticum ausschließen : Das wäre ein Notfall!
weitere Fragen sind, besteht: Polydipsie, Polyurie, Gewichtsabnahme, Bauchschmerzen.
Eine Infektion und die Sonderbelastung könnte bei jungen Menschen auch eine Diabetes Typ I auslösen,
denke ich....
2. die Sympathikusstimmulation führt einerseits zu vermehrter ACTH und andererseits zu Adrenalin-Ausschüttung. Beide Faktoren erhöhen den Blutzuckerspiegel. Oft besteht in extremen Stresssituationen noch ein Heisshunger auf Kohlenhydrate, die den Blutzucker zusätzlich erhöhen. Die unter Stress arbeitende Pankreas könnte sozusagen "Ausbrennen"
Also, könnte ich doch auf jeden Fall mal picksen und den Blutzuckerspiegel ermitteln."
JA richtig! aber hier keine Auffälligkeiten in diese Richtung
Auch super Ideen und sehr gut gelöst!
"Eine Frage dazu, handelt es sich beim hormonbedingten "Ausbrennen" des Pankreas, dann nicht um die sekundäre Form Diabetes Typ III? Oder bin ich auf dem falschen Dampfer?"
Typ III wäre u.a. der "Gegenregulationsdiabetes" und natürlich könnte man den auch mit "Ausbrennen" durch den Gegenspieler bezeichnen. Ich denke aber das Angelika hier "einfach nur" stressbedingt meint. Das Pankreas verändert seine Konsistenz und Beschaffenheit und dadurch seine Leistungsfähigkeit, durch zuviel Stress im System, aber auch zum Beispiel durch zu viel tierisches Fett.
"ich würde auch fragen ob er diesen Zustand schon mal so erlebt hat...wenn ja Familienamnamnese machen..ob psychisch etwas vorliegt"
auch eine super Idee! was schwebt euch hier genau vor
"nach Medikamentenmissbrauch fragen"
Super auch gut denkbar! DANKE! aber AA hatte etwas anderes vorgesehen für diesen Patienten
Ihr Lieben, das war richtig super! D A N K E ! Bin ganz gespannt wie es weiter geht...