Ich weiß als ich vor 13 Jahren meine med. Fußpflegeausbildung gemacht habe, dass da auch schon immer über die Fußpfleger debattiert wurde, ob die nach dem damals neuen Podologengesetz überhaupt noch praktizieren dürften.
Manchmal wird alles heißer gekocht, als es gegessen wird. Und ich übe heute immer noch meine med. Fußpflege aus, obwohl ich keine Podologenausbildung gemacht habe.
Oder einer Kosmetikerinkollegin erging es so, dass sie einen Todesfall durch eine Betäubungscreme verursacht hatte, weil sie ihrer Kundin Permanent Make up machen wollte und diese auf die Creme einen Anaphylaktischen Schock bekam. Uns Kosmetiker gibt es heute auch noch und dieser ist ja auch kein geschützer Ausbildungsberuf.
Schuster bleib bei deinen Leisten. Ich biete nur Therapien an, in denen ich mich auch sicher fühle und in denen ich mich von der pike auf hab ausbilden lassen.
Solche Fälle wird es leider in jedem Bereich immer wieder geben.
Als mein Mann vor drei Jahren sein künstliches Hüftgelenk bekam (er nimmt Macurmar, bzgl. seines Vorhoffflimmerns) hab ich ihn im Krankenhaus abgeben einen Abend vorher, ich dachte mir, naja, ich kann ja jetzt heim gehen, die Heparinspritze kann die Schwester ihm schon geben. So, dann rief mein Mann an und war total entsetzt, er musste nach dreimaligen Nachfragen die Macumartablette nehmen "Der diensthabende Stationsarzt hat zum meinem Mann gesagt, schließlich hat er studiert und was er sagt, wird gemacht"
Also mein Mann die Tablette geschluckt. Ich war ganz aus dem Häuschen und dachte mir, sowas lernt eine Krankenschwester im ersten Lehrjahr das vor der OP Blutverdünner abgesetzt werden. Wir hatten ihn ja auch schon 7 Tage vorher abgesetzt. Jetzt sowas. Ich war sprachlos und bin aus allen Wolken gefallen.
Am nächsten Morgen bin ich dann ins Krankenhaus und wartete mit meinem Mann im Zimmer, dann kam der Belegarzt, also der Arzt der meinen Mann operieren sollte. Ich hab es ihm im Gesicht schon angesehen, er war genauso wütend wie ich... und er sagte" er hat gerade in der AKTE gelesen, dass mein Mann gestern abend noch Macumar genommen hat"
Er hat gottseidank nochmal in die Akte geschaut, sonst wäre mein Mann auf dem OP-Tisch verblutet. Der Stationsarzt hat noch nicht mal mit ihm Rücksprache gehalten, ob er einwilligt das sein Pat. statt der Heparinspritze Macurmar bekommt.
Ich hab dann gesagt, ok, dass heißt ich darf meinen Mann unverrichteter Dinge wieder mit nach Hause nehmen? Ja
Ist gut, aber das eine sage ich ihnen ich warte keine 6 Wochen auf einen erneuten OPTermin und dieser Arzt darf mir nicht in die Finger kommen, hab ich zu unserem Arzt gesagt. Unser operierender Arzt, sagte dann zu mir, in seine auch nicht.
Ich habe nach diesem Vorfall, Beschwerde eingereicht, das sowas nicht sein kann und ein Blutverdünner hat vor der OP nix verloren. Und es kann ja keine gute Werbung für die KLinik sein, wenn ein Patient auf dem OPTisch hopps geht, wegen so einem fahrlässigem und unüberlegten banalen Fehler.
Mein Anliegen wurde nicht unter den Tisch gekehrt, innerhalb eines Tages wurde die Sache behandelt und meinem Mann wurde als Entschädigung für den Aufenthalt in der Klinik die Unterbringung auf der Privatstation zugesichert, zuzahlungsfrei. Wollte mein Mann nicht, weil er zu diesem zweiten Termin dann ein Zweibettzimmer für 8 Tage ganz für sich allein hatte... somit musste er wenigstens keine WLAN Gebühren bezahlen.
Fehler unterlaufen auch Ärzten und die haben ja schließlich studiert.
Simone