Die Prüfung zum HPP fand am 30.1.12 in Braunschweig statt.
(Der Amtsarzt steckte leider im Stau, so dass wir verspätet angefangen sind und der nächste Prüfling war auch schon da.)
Es war ein Besprechungszimmer und die 3 Prüfer (eine Psychologin, ein Arzt und eine Protokollführerin) saßen mir an einem großen Tisch gegenüber, was sehr angenehm war, allerdings mussten wir uns über die Entfernung teilweise etwas "anschreien" da der Raum eine schlechte Akustik hatte (sehr hohe Decken). Das hat mich teilweise schon irritiert wenn die Prüfer gefragt haben "Was haben Sie gesagt?". Teilweise musste ich aber auch fragen "Wie war die Frage?". War schon schräg

Zum Ablauf:
Prüfungsfragen von der Psychologin:
ca. 5 min Einstieg:
Warum wollen Sie HPP werden?
Welche Richtung möchten Sie ausüben?
(Hier wurde von allen eifrig mein Lebenslauf durchgeschaut)
Dann ging es los:
Systemische Therapie im Detail (Ablauf, Besonderheiten,Menschenbilder, Unterformen, Hellinger, ganz viele Fragen).
Therapie von Depressionen (ganz viele Fragen)
Verhaltenstherapie erklären
operante Konditionierung mit allen Möglichkeiten erklären
klassische Konditionierung erklären
kognitive Verhaltenstherapie nach Beck superausführlich erklären mit kognitive Triade, Therapiebeispielen, Reattribuierung, Antizipation, Gedankenstopp, uvm. (Psychologin fragte immer: Was wissen Sie noch???? Das war echt fies

Humanistische Verfahren
klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie nach Rogers
Unterschiede zu anderen Therapieformen
immer wieder Fragen zu Depressionen
immer wieder Fragen zu Menschenbildern
Schwerpunkt auf Kommunikation und lösungsorientierter/ ressourcenorientierter Therapiemethoden
(nach 25min war ich ganz schön geschafft von der Fragetechnik der Psychologin, was aber auch ein wenig Absicht war, denn der Arzt hat während des Gesprächs immer geschmunzelt, was mir sehr geholfen hat).
Dann ging es weiter mit den Fragen vom Arzt:
Kommunikationspsychologie
Watzlawick erklären
Kommunikationsmodell 4 Seiten einer Nachricht erklären
Fallbeispiel: Pat. kommt zu Ihnen in Ihre Praxis und sagt, dass er vom Gesundheitsamt geschickt worden wäre. Er wirkt sehr gut gekleidet und spricht von Depressionen in der Vergangenheit. Hierfür war er aber nicht in Behandlung. Außerdem klagt er über Schlafstörungen.
Der Arzt hatte übrigens einen Zettel, wo die vermutlich richtigen Antworten drauf standen und immer wenn ich etwas Richtiges gesagt habe, hat er etwas durchgestrichen. Als er alles durchgestrichen hatte war dann die Prüfung vorzeitig beendet, was ich als gutes Zeichen gewertet habe.
Depressionen ausführlich
Persönlichkeitsstörungen erklären
v.a. narzisstische, paranoide, Borderline (!)
hyperthyme Persönlichkeit
bipolare affektive Störungen
psychotrope Substanzen, speziell Kokain, Opioide, Stimulantien inkl. Koffein
Ich glaube er hat noch viel mehr Fragen gestellt, aber das ist das, an was ich mich erinnere.
Danach wurde ich kurz vor die Tür gebeten und nach etwa 30sec wieder reingebeten und es kamen die erlösenden Worte: Sie haben bestanden und es war eine gute Prüfung!