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"Heftige Grippe?" - gelöst
#1
„Mich hat wohl eine heftige Grippe erwischt". Mit diesen Worten betritt der 62-jährige Herr A. euer Sprechzimmer. Er zeigt einen reduzierten Allgemeinzustand und ist blass.

In der Anamnese klagt er über Fieber und Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Müdigkeit und dass er nachts sehr viel schwitzt. Er fühlt sich „richtig krank und das schon seit drei Wochen. So langsam muss es doch mal besser werden! Ich hab schon über 2 Kilo abgenommen. Na ja, als mir vor einiger Zeit ein Zahn gezogen wurde, konnte ich nicht so richtig gut essen. “

„Ich weiß gar nicht, wo ich mich angesteckt haben könnte. Mit anderen Kranken hatte ich keinen Kontakt, verreist bin ich auch nicht. Können Sie mir helfen?"

Der Patient ist euch seit langem bekannt, daher wisst ihr, dass er eine Mitralklappenstenose und eine Arthritis in der Vorgeschichte hat. Er trinkt keinen Alkohol und raucht nicht.

„Ich werde Sie erst einmal untersuchen und Blut abnehmen."

Die körperliche Untersuchung ergibt:
- Temperatur: 38,7°
- RR 126/80
- Puls 100
- Kopf, Hals, Lunge keine Auffälligkeiten, außer Blässe und blassen Skleren
- kleine Einblutungen unter den Fingernägeln
- Herz-Auskultation: Geräusch der Mitralklappenstenose, das euch schon von früheren Untersuchungen bekannt ist und neu dazugekommen ist ein Geräusch, das laut an der Herzspitze zu hören ist und in die Axilla fortgeleitet wird
- Abdomen oB
- rektale Untersuchung und okkultes Blut im Stuhl: oB

Labor:
BKS: 80 mm/h
Hb: 10 mg/dl
MCV: 86 fl
Ferritin: 275 µl
Thrombozyten: 390000 µl
Leukozyten: 14300
Neutrophile: 83%
Creatinin: 1mg/dl
TSH: 2,0 mU/l
ANA: negative
GOT: 17 U/l
Lipase: 9 U/dl

Weitere Angaben gibt es nicht, ihr könnt also mit der Diagnose loslegen und schreiben, wie ihr mit dem Patienten weiter vorgeht.
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#2
Ok, Blut hatte ich noch nicht, eben sowenig Labor und so. Was macht denn die Zahnwunde? Wie lange ist das schon her, dass man ihm einen Zahn gezogen hat? War das ein Backenzahn? War er zur Nachsorge beim Zahnarzt?
Helft mir mal eben bitte mit den Laborwerten? Sind die Entzündungswerte (zu)hoch?

Als Anfänger würde ich für mich mal vorsichtig vermuten, dass sich die Wunde durch den Zahn entzündet hat, es ihm buchstäblich auf's Herz geschlagen ist und vielleicht sogar eine Herzbeutelentzündung nicht auszuschliessen ist.
Auf jeden Fall würde ich den zu einem Facharzt schicken, wenn nicht sogar in die Klinik.

Soviel erstmal von mir als HP-Laie

P.S.
Als Retter würde ich wahrscheinlich den Rettungsdienst holen, da eine Herzbeutelentzündung (Perikarditis) zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen kannn - Also Notfall! - Die Pumpleistung des Herzens ist herabgesetzt und somit sind weitere Bewegungen und Anstrengungen tunlichst zu vermeiden
in omnia paratus
-zu allem bereit-
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#3
(13.01.2012, 12:03)dat_manu schrieb: Was macht denn die Zahnwunde?

Die ist ganz gut verheilt

Wie lange ist das schon her, dass man ihm einen Zahn gezogen hat?

Ca. 4 Wochen

War das ein Backenzahn? War er zur Nachsorge beim Zahnarzt?

Ja

Helft mir mal eben bitte mit den Laborwerten? Sind die Entzündungswerte (zu)hoch?

Zu den Blutwerten möchte ich noch nicht zu viel sagen, falls andere Mitrater sich die selbst erarbeiten möchten. Nur soviel, ja sie sind zu hoch

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#4
Da würde mich aber trotzdem mal interessieren ob ihm bekannt ist,dass es als Kind evtl mal an Rheumatischem Fieber erkrankt ist.

Von dem was wir wissen tippe ich mal auf eine Endokarditis lenta.Der Zahn wird gestreut haben und bei vorgeschädigtem Herzen haben sich die Streptokokken sich es da nocheinmal richtig nett gemacht.

Ich würde den Patienten mit dem Verdacht zum Kardiologen schicken.Im Blut würde ich einen CRP-Anstieg erwarten und eine beschleunigte BSG
Liebe Grüße
PetraSmile

..................................
Erfolg hat drei Buchstaben :TUN (Goethe)

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#5
(13.01.2012, 12:38)PetraR schrieb: Da würde mich aber trotzdem mal interessieren ob ihm bekannt ist,dass es als Kind evtl mal an Rheumatischem Fieber erkrankt ist.

"Ja, ich das hatten meine Eltern mal erwähnt. Und mein Kardiologe meint, dass ich deswegen auch diese Mi... Mi..., äh Mitralklappenstenose bekommen hab."

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#6
Dann bleibe ich mal bei meinem VerdachtSmile

Liebe Grüße
PetraSmile

..................................
Erfolg hat drei Buchstaben :TUN (Goethe)

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#7
Wieso musste ihm der Zahn gezogen werden? War da vielleicht eine bakterielle Entzündung oder was ähnliches?

Zu den Laborwerten kann ich sagen, dass der
BKS zu hoch
Leukozyten zu hoch
Neutrophile zu hoch
Hb zu tief
sind.
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#8
(15.01.2012, 15:41)Gabriela schrieb: Wieso musste ihm der Zahn gezogen werden? War da vielleicht eine bakterielle Entzündung oder was ähnliches?

"Tja, Frau Gabriela, zumindest hatte ich eine richtig dicke Backe und Zahnschmerzen."

Zu den Laborwerten kann ich sagen, dass der
BKS zu hoch
Leukozyten zu hoch
Neutrophile zu hoch
Hb zu tief
sind.

Was sagen die von dir genannten Laborwerte aus? (damit es diejenigen nachvollziehen können, die sich mit dem Labor noch nicht auskennen)



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#9
Ich schließe mich auch mal Petras Meinung an. Die Symptome würden zu einer subakuten Endokarditis passen.

LG Erwin
LG Erwin

Es gibt viele Dinge im Universum, die nur darauf warten, dass unser Verstand etwas schärfer wird.
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#10

Zu den Laborwerten kann ich sagen, dass der
BKS zu hoch -- deutet auf eine Entzündung hin
Leukozyten zu hoch -- ebenfalls ein Entzündungszeichen, bakteriell
Neutrophile zu hoch -- deutet auf einen akuten Infekt
Hb zu tief -- weist auf eine Anämie hin
sind.

die Splitterblutung unter dem Fingernagel weist auf eine bakterielle Endokarditis hin - wie ja Petra auch schon geschrieben hat.

Ich denke, wenn ich als HP erkannt habe, dass etwas am Herzen nicht i.O. ist, schicke ich den Patienten erst mal zum Arzt.

LG Katrin



LG Katrin
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#11
Hallöchen! Also ich bin absolut neu hier. Mein erster Tag! :-) Ich sag Myokarditis und ab in die Klinik.
Mal schaun was ich in ein paar Monaten sagen würde. Bin gespannt.
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#12
Da tut sich nun die Frage auf, warum hier die Endokarditis wahrscheinlicher ist, als die Myokarditis.

Wäre nett, wenn das jemand kurz begründen könnte. Smile
GLG Isolde
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#13
Wurden bei der körperlichen Untersuchung auch die Augenhintergründe betrachtet.
Falls nicht würde ich das noch tun und auf Petechien an den Augenhintergründen achten.

Zur Unterscheidung Myokarditis und Endokarditis.

Symptome für eine Myokarditis wären:
- relative Tachykardien, vergleicht man seinen Puls von 100 mit dem durchschnittlich normalen Puls von 70 müsste er hier Fieber von ca. 40 Grad haben,
- Extrasystolen,
- retrosternale Schmerzen (Schmerzen hinter dem Brustbein),
- Zyanose
- evtl. Herzinsuffizienz mit Atemnot,
- evtl. kardiogener Schock.

Symptome für eine subakute Endokarditis:
- Fieber um ca 38 Grad, Nachtschweiss,
- Herz- und Gelenkbeschwerden,
- Appetitmangel, Gewichtsabnahme,
- Petechien am Rumpf, Extremitäten und Augenhintergrund
- arterielle Embolien,
- evtl. Herzinsuffizienz mit Zyanose, Ikterus und Milzschwellung.

Symptome für eine akute bakterielle Endokarditis:
- Schüttelfrost und hohes Fieber,
- Herzinsuffizienz,
- Anämie

Vergleicht man die möglichen Symptome, und nimmt man erst die kürzliche Zahnbehandlung mit hinzu, ist meiner Ansicht hier eine subakute Endokarditis warscheinlicher.
(Wenn ich mich nicht irre Wink )

LG Erwin
LG Erwin

Es gibt viele Dinge im Universum, die nur darauf warten, dass unser Verstand etwas schärfer wird.
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#14
Toll, dass ihr fleißig diagnostiziert und eure Verdachtsdiagnose so ausführlich begründet habt top

Der Patient hat eine subaktute bakterielle Endocarditis (Endocarditis lenta).

Die subakute Endokarditis tritt typischerweise bei auf einer vorgeschädigten oder künstlichen Herzklappe auf, während die akute Form auch gesunde Klappen befällt. Auslöser in diesem Fall war die Zahnbehandlung, bei der es zu einer Bakteriämie (Bakterien im Blut) kam und sich die Bakterien durch Streuung an der Herzklappe angesiedelt haben.

Die Symptome, aufgrund deren ihr die Diagnose gestellt habt, wurden von euch richtig bereits genannt. Einen wichtiges Symptom sollten wir uns aber auch noch merken:

Fieber unbekannter Ursache im Zusammenhang mit neu aufgetretenen Herzgeräuschen oder Fieber unbekannter Ursache bei Drogenabhängigen, die i.v. spritzen, ist so lange als bakterielle Endokarditis anzusehen, bis das Gegenteil bewiesen ist.

Unser Patient muss somit schnellstens zum Arzt geschickt werden, damit die Antibiotika-Therapie eingeleitet werden kann. Ohne Behandlung verläuft eine bakterielle Endokarditis tödlich!

Ich werde in den nächsten Tagen einen neuen Fall einstellen und würde mich freuen, wenn ihr Spaß daran habt und wieder so fleißig diagnostiziert Smile
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