ich kann mir das so gar nicht vorstellen, daß das Trocknen der Pflanzen die Alkaloide entfernt

Das Trocknen von Pflanzen verändert nicht die Gefährlichkeit der Pyrrolizidinalkaloide (PA) – im Gegenteil: Diese Stoffe bleiben beim Trocknen weitgehend stabil und toxisch.
Hier ein paar wichtige Punkte dazu:
1. Stabilität der Alkaloide
- Pyrrolizidinalkaloide sind chemisch relativ stabil.
- Beim Trocknungsprozess, auch bei höheren Temperaturen, werden sie nicht zerstört.
- Die Konzentration kann sich sogar relativ erhöhen, da Wasser entzogen wird und somit die Alkaloide auf das Trockengewicht bezogen konzentrierter erscheinen.
- Sie liegen teils als freie Basen oder als N-Oxide vor. Beide Formen sind potenziell toxisch.
- Auch bei der Lagerung bleiben sie monatelang aktiv, vor allem in getrocknetem Pflanzenmaterial wie Kräutertees.
- Die toxische Wirkung entsteht im Körper (v.a. Leber), wo die PA zu reaktiven Metaboliten umgewandelt werden.
- Besonders gefährlich sind sie bei chronischer Aufnahme, auch in kleinen Dosen – das ist z. B. bei regelmäßigem Konsum von PA-belasteten Kräutertees problematisch.
Fazit: Das Trocknen macht die PA-haltigen Pflanzen nicht ungefährlicher – im Gegenteil, sie können sogar konzentrierter auftreten. Wenn du also mit Pflanzen arbeitest, die potenziell PA enthalten (z. B. Huflattich, Beinwell, Borretsch, Jakobskreuzkraut), ist Vorsicht auch bei getrocknetem Material dringend geboten.
Die offizielle Empfehlung zur Dosierung und Anwendung laut früherer Kommission E und heutigen Einschätzungen lautet:
? Erwachsene:
- Max. 1–2 Tassen täglich
- Nicht länger als 4–6 Wochen im Jahr
- Nur kurzfristige Anwendung bei akutem Reizhusten oder Bronchitis
- Schwangerschaft & Stillzeit
- Kindern unter 12 Jahren
- Lebererkrankungen