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Huflattich als Heiltee - Druckversion

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Huflattich als Heiltee - PeggyK - 14.04.2025

Hallo ,

ich hätte gern Eure Meinung dazu. Wir haben schon als Kinder die Huflattichblüten (nie die Blätter) gesammelt und bei Hustenerkrankungen als Tee getrunken, und zum Inhalieren verwendet. Da die Pflanzen auch Pyrrlizidinalalkaoide enthalten, soll man dies ja nicht mehr tun, aber lt. diesem Artikel könne man getrocknete Kräuter aus kontrolliertem Anbau in der Apotheke kaufen. Dieser Huflattich sei alkaloidfrei. Meine Frage: Wie kann das sein, dass durch kontorllierten Anbau, die Alkaloide wegsind? bzw. Wie geht das? 
gi
Huflattich-Tee: Anwendung und Wirkung - Mein schöner Garten


RE: Huflattich als Heiltee - Silke Uhlendahl - 14.04.2025

Der Huflattichtee aus der Apotheke mit dem Hinweis „PA-frei“ basiert in der Regel auf entsprechen Pflanzen- Züchtungen.


RE: Huflattich als Heiltee - Stephanie Meurer - 14.04.2025

Hallo Peggy,

ich kann mir das so gar nicht vorstellen, daß das Trocknen der Pflanzen die Alkaloide entfernt Cool  Man kann jetzt natürlich Huflattich über eine spezielle Züchtung mit weniger PA bekommen, aber das sind für mich schon wieder Eingriffe in die Pflanze, die so nicht vorgesehen sind von der Natur. Aber noch mal zum Trocknen von Wildsammlungen z.B.

Das Trocknen von Pflanzen verändert nicht die Gefährlichkeit der Pyrrolizidinalkaloide (PA) – im Gegenteil: Diese Stoffe bleiben beim Trocknen weitgehend stabil und toxisch.
Hier ein paar wichtige Punkte dazu:

1. Stabilität der Alkaloide
  • Pyrrolizidinalkaloide sind chemisch relativ stabil.
  • Beim Trocknungsprozess, auch bei höheren Temperaturen, werden sie nicht zerstört.
  • Die Konzentration kann sich sogar relativ erhöhen, da Wasser entzogen wird und somit die Alkaloide auf das Trockengewicht bezogen konzentrierter erscheinen.
2. Form der Alkaloide
  • Sie liegen teils als freie Basen oder als N-Oxide vor. Beide Formen sind potenziell toxisch.
  • Auch bei der Lagerung bleiben sie monatelang aktiv, vor allem in getrocknetem Pflanzenmaterial wie Kräutertees.
3. Toxizität
  • Die toxische Wirkung entsteht im Körper (v.a. Leber), wo die PA zu reaktiven Metaboliten umgewandelt werden.
  • Besonders gefährlich sind sie bei chronischer Aufnahme, auch in kleinen Dosen – das ist z. B. bei regelmäßigem Konsum von PA-belasteten Kräutertees problematisch.


Fazit: Das Trocknen macht die PA-haltigen Pflanzen nicht ungefährlicher – im Gegenteil, sie können sogar konzentrierter auftreten. Wenn du also mit Pflanzen arbeitest, die potenziell PA enthalten (z. B. Huflattich, Beinwell, Borretsch, Jakobskreuzkraut), ist Vorsicht auch bei getrocknetem Material dringend geboten.

Die offizielle Empfehlung zur Dosierung und Anwendung laut früherer Kommission E und heutigen Einschätzungen lautet:
? Erwachsene:
  • Max. 1–2 Tassen täglich
  • Nicht länger als 4–6 Wochen im Jahr
  • Nur kurzfristige Anwendung bei akutem Reizhusten oder Bronchitis
? Keine Anwendung bei:
  • Schwangerschaft & Stillzeit
  • Kindern unter 12 Jahren
  • Lebererkrankungen



RE: Huflattich als Heiltee - PeggyK - 14.04.2025

Vielen Dank Euch beiden!
Ja, das macht dann Sinn, dass das "PA-frei" sich dann auf spezielle Züchtungen bezieht, aber dass man sowas extra züchtet? Interessant.


RE: Huflattich als Heiltee - PeggyK - 14.04.2025

Vielen Dank Euch beiden!
Ja, das macht dann Sinn, dass das "PA-frei" sich dann auf spezielle Züchtungen bezieht, aber dass man sowas extra züchtet? Interessant.