es gibt einen Fehler, welchen wir in unserem Alltag immer wieder begehen. Es scheint eine Kleinigkeit zu sein und doch beschert sie uns häufig so manche Unannehmlichkeiten.
Was ist dieser Fehler? Der Glaube, dass wir immer alles entscheiden müssten in unserem Leben. Der Glaube, dass wir, wenn wir uns nicht entscheiden, schwach wären. Wir leben in einer Kultur die Selbstbewusstsein und Entschiedenheit zu belohnen scheint. In unserer Erziehung, der Schule und den Medien hören wir ständig von Helden, die entgegen aller Zweifel selbstbewusst ihrem Ziel entgegensteuerten und erfolgreich waren.
Doch was ist denn verkehrt am Zweifeln? Nun, das Zweifeln in Gewissem Sinne "wehtut". Wenn wir Zwei-feln, fühlen wir uns nicht Eins. Und doch gibt es kein Leben ohne Zweifel. Ohne Zweifel zu leben würde bedeuten, dass wir nichts von den wunderbaren Gegensätzen dieser Welt wahrnehmen würden, dass wir nicht die Schönheit erleben könnten, manchmal an verschiedene Dinge gleichzeitig glauben zu können. Das würde auch bedeuten, dass wir NIE Fehler machen würden... Wäre das wirklich wünschenswert? Das würde eben auch bedeuten, dass wir uns nie entscheiden müssten.
Sich entscheiden zu können ist manchmal erfreulich, manchmal empfinden wir es eben aber auch als eine Qual. Doch diese Qual tun wir uns selbst an. Es gibt ein Geheimnis: Du musst gar nicht immer entscheiden! Es ist in Ordnung, wenn Du manchmal das Leben entscheiden lässt. Das kann uns manchmal eine große seelische Freiheit bescheren.
Wir entscheiden viel zu oft auch dann, wenn das Leben dies gar nicht von uns fordert.
Mir ging es gestern so: Ich hatte die Wahl: Ich nutze den Nachmittag, um noch ein wenig zu Arbeiten und einige Amtswege hinter mich zu bringen, oder ich gehe mit meinen Kindern um noch ein wenig im Schnee Spaß zu haben. Ich dachte mir: Irgendwie ist beides gut, das eine ist nötig (denn es muss irgendwann gemacht werden), das andere einfach nur schön, denn wir erleben darin die Schönheit des Augenblicks. Wie entscheiden, wenn ich nicht so recht weiß, welches sich im jetztigen Augenblick richtig anfühlt? Ganz einfach: Vertrauen wir uns dem Universum an. Ich habe also in meinem Herzen beide Optionen offen gelassen und meine Kinder genau beobachtet: Wie oft wiederholen sie den Wunsch? Wie sehr möchten sie es? Ich habe ihnen dabei auch genau meine Lage erklärt und auch gesagt, dass es morgen laut Wetterbericht vielleicht noch ein wenig mehr Schnee geben wird, dass vielleicht besser wäre zu warten. Gleichzeitig hatte ich auch mit der Buchhaltung gesprochen, wo es sich herausgestellt hat, dass die Papiere doch nicht so eine Eile haben, wie ich es ursprünglich dachte.
Was ich hier beschreibe, mag vielleicht banal klingen, doch das Wesentliche hierbei ist nicht, wie sich letztlich eine Situation entwickelt, sondern unsere Einstellung: Können wir die stetige Veränderung um uns herum mit einem offenen Herzen empfangen? Wenn ja, dann fühlen wir uns frei und leicht. Und genau das ist der Schlüssel. Dann können wir auch viel besser damit leben, wenn wir eine weniger gute Entscheidung gefällt haben, bzw. die Situation sich nicht ganz entsprechend unserer Hoffnung entwickelt hat.
Kurzum: Wir gingen mit meinen Kindern noch ein wenig im Schnee, gestern und nun hat es heute doch noch etwas mehr geschneit. Aber ist das ein Problem? Nein, der Augenblick hat gezählt. Nicht nur die Augenblicke im Schnee, sondern alle davor und danach. Auch die des Zweifels. Sich ganz in der Leichtigkeit des Seins aufgenommen zu fühlen ist einer der ganz wichtigen Schlüssel des Glücks.
In Zusammenhang mit diesem Thema empfehle ich Euch auch dieses kleine Video:
https://youtu.be/1m91t-JnRks
Ich wünsche Euch einen schönen Tag!
Liebe Grüße,
Attila