Vorweg: Ich habe im Mai 2014 meine Prüfung zum HPP gemacht und ab Juli zusammen mit einer Heilpraktikerin eine Praxis gegründet.
Meine Bilanz 2014 lag im negativen Bereich. Ich hatte aber insofern Glück, dass ich gleich zu Beginn ein Klient an mich wendete, der dann sehr lange wöchentlich kam und damit ein Teil meiner Miete gedeckt war. Doch neben der Miete, mussten noch Flyer, Visitenkarten und das ein oder andere Inventar für die Praxis gekauft werden, sodaß an ein Gewinn 2014 nicht zu denken war.
2015
2015 bin ich im Januar mit einem Klienten eingestiegen und habe mit ca. 4 Klienten / Woche im Schnitt im Dezember aufgehört.
Meine Bilanz für 2015 (ich denke, dass ist das, was die meisten interessiert) war zum Ende des Jahres im Plus und damit war ich eigentlich schon mal sehr glücklich!
Ich hatte zusätzlich den ein oder anderen Artikel in den hier kreisenden Kreisblättern geschrieben, was zwar jedes Mal im Schnitt mit ca. 130€ an Kosten gebunden war, aber mir eigentlich jedes Mal einen Klienten brachte und damit nicht nur die Kosten wieder eingebracht wurden. Meine Ausbildung in der personenzentrierten Beratung war sehr teuer. Teuer und wenig gebracht hat mir mein Premium Account bei Jameda. Kosten fast 400€, aber kein einziger Klient hat sich über Jameda bei mir gemeldet. Aber immerhin die "Nebenkosten" konnten alle über meine Praxis getragen werden und ich hatte am Ende des Jahres sogar ein Gewinn!
2016
Nun starte ich also mit ca. 4 Klienten / Woche im Schnitt und hoffe natürlich, dass es sich wieder steigert. Jetzt gibt es allerdings hier in Seeheim viele HPPler. Die Kongurenz ist also groß und wenn ich den Markt so beobachte, bieten viele nebenbei Workshops und Schulungen an, um nicht allein von der therapeutischen Praxis leben zu müssen, denn das denke ich, wäre hier im Kreis Bergstrasse schwierig. Insofern werde ich mir langfristig auch ein zweites Standbein aufbauen/suchen. Mir macht die Praxis sehr viel Freude, ich bekomme auch sehr viel positive Resonanz und das möchte ich, dass das so bleibt und ich nicht dem Druck, wie Silke auch erwähnte, unterliegen zu müssen, jetzt schnellstmöglich Geld zu verdienen, denn das braucht Geduld.
Und das, was Silke zum Traumpatienten schreibt, finde ich auch sehr spannend und passt dazu, dass ich natürlich selbst auch immer wieder überlegt habe, dass ein oder andere zusätzlich anzubieten, nur um Klienten zu bekommen. Jetzt merke ich aber, man muss selbst eine klar Linie haben und das strahlt man auch aus und damit kommen genau die Patienten zu einem, die sich in der Linie wiederfinden, denn das spiegelt sich in Flyern, in Texten etc..
um nochmal zusammenfassend auf die Frage einzugehen "Kann man davon leben?": Ich kenne den ein oder anderen, der davon lebt und hier an der Schule gibt es ja auch den ein oder anderen. Aber bis es soweit ist, man braucht viel Geduld und vielleicht auch ein feines Händchen für Marketing. Ich selbst, hier in Seeheim, würde sagen, ist es schwierig.
LG,
Petra