Ich schaue nur zu. Hellblau gehört zu den Farben, die ich meide. Ich mag nur dunkles Blau, marin, wie man es nennt. Hellblau ist bei vielen Menschen eine beliebte Farbe, auch bei diesen Frauen.
"Seid ihr sicher, dass wir die Wände bemalt lassen können, wenn wir gehen?" erkundige ich mich. "Wir haben nämlich keine Zeit mehr, die Wände wieder zu übermalen", fahre ich fort.
Keine der Frauen gibt mir eine Antwort. Sie schieben die Pulte an die Wände, schneiden aus weissem Papier Figuren aus, Schafe und Hirten, und stellen sie auf die Pulte. Ich schaue wiederum nur zu.
17. Traum (08.01.2023)
Ich befinde mich mit meiner Mutter und meinem Bruder in einem Raum. Ich sitze neben meiner Mutter in einem Sessel. Mein Bruder sitzt etwas von uns entfernt in einem Sessel und versucht uns etwas zu erklären. Ich werde ungeduldig, weil er sich so umständlich anstellt. Ich sage: "Stell dir vor, das du Licht bist, dass sich mit Lichtgeschwindigkeit, sprich 300'000 km/s bewegt." Meine Mutter sagt: "Sei still! Das ist viel zu kompliziert!"
Ich stehe auf und verlasse den Raum. Meine Mutter folgt mir. Ich verlasse das Gebäude, überquere einen grossen Platz und steure auf ein anderes Haus zu. Meine Mutter holt mich ein. "Du hättest mir sagen können, dass mein Bruder am Sonntag eine Geburtstagsparty machen will, dann hätte ich mich darauf vorbeireiten können. Ich arbeite 100% und habe keine Zeit und keine Lust", sage ich und beginne zu weinen.
Ich betrete das Haus. Es ist ein Mehrfamilienhaus. Unsere Wohnung ist hier. Meine Mutter folgt mir immer noch und redet auf mich ein. Ich ignoriere sie und höre gar nicht zu. Wir betreten unsere Wohnung. Vor der Balkontür des Wohnzimmers stehen fremde Schuhe. "Die Vermieterin ist in unserer Wohnung", sage ich. Meine Mutter schaut mich ungläubig an. "Sie war schon öfters hier. Sie geht immer auf den Balkon", fahre ich fort. "Warum sagst du mir das erst jetzt?", fragt meine Mutter entrüstet. "Du hast mir nie zugehört, wenn ich dir davon erzählen wollte", erwidere ich ruhig. Meine Mutter ist entrüstet, dass die Vermieterin einfach unsere Wohnung betritt. "Ich werde mit ihr reden, und es ihr verbieten", sagt meine Mutter. "Reine Zeitverschwendung! Sie wird es immer wieder tun", entgegne ich. "Warum hat sie überhaupt einen Schlüssel zu unserer Wohnung?", frage ich. "Das ist normal", antwortet meine Mutter. "Nein, das ist keineswegs normal! Unsere vorherige Vermieterin hatte keinen Schlüssel zu unserer Wohnung", wende ich ein. "Das ist ein Kündigungsgrund. Lass uns ein Haus suchen!", fahre ich fort. Meine Mutter schaut mich entsetzt an.
Wir betreten den Balkon und finden zahlreiche Spuren , die die Vermieterin hinterlassen hat. "Sie schnüffelt in der ganzen Wohnung herum! Lass uns umziehen, in ein eigenes Haus!" versuche ich es noch einmal. Meine Mutter verlässt den Balkon. Sie geht auf die Eingangstür zu. "Lass uns gehen", sagt sie. "Wohin?" frage ich. Sie gibt mir keine Antwort. Sie tritt ins Treppenhaus hinaus und steigt die Treppe hinauf. Es ist eine schmale Wendeltreppe. Auf den Holzstufen befinden sich sonderbar geformte Steinblöcke, so ähnlich wie bei einer Kletterwand in einer Sporthalle. "Pass auf, wo du hin trittst", mahnt mich meine Mutter. Meine Mutter steigt rasch die Treppe hoch. Als ich oben ankomme, ist sie verschwunden. Die Treppe endet bei einem quadratischen Platz. Eine Person findet gerade Platz zum stehen.
In der einen Wand befindet sich ein rundes Loch, in der Grösse eines Fussballs. "Schlüpf durch das Loch!" ertönt die Stimme meiner Mutter. Sie muss sich auf der anderen Seite der Wand befinden. Ich knie mich vor das Loch, und versuche durch zu schlüpfen. Ich habe keine Ahnung, wie das gehen soll. Sobald ich die Wand mit den Schultern berühre, vergrössert es sich, sodass ich bequem durchschlüpfen kann.
Auf der anderen Seite der Wand befindet sich eine Art Estrich. Es ist ein recht grosser Raum. In diesem Raum stehen viele geflochtene Korbstühle aus Weiden in unterschiedlichen Braun-Tönen. "Was ist das für ein Raum?" frage ich. Meine Mutter zuckt mit den Schultern. "Keine Ahnung! Ich habe ihn eben entdeckt", antwortet sie. Ich setze mich in einen der Korbstühle. Zu meinem Entsetzen gibt er unter meinem Gewicht nach und zerbröselt zu Staub. Ich lande unsanft am Boden. "Dieser Korbstuhl muss schon sehr alt gewesen sein", sagt meine Mutter. Ich rapple mich auf. "Lass uns gehen!", drängt meine Mutter und wendet sich dem Loch in der Wand zu. "Warte!", rufe ich entsetzt. Sie dreht sich um. Wir starren beide, wie gebannt, auf die Korbstühle im Raum. Sie beginnen sich zu strecken und verändern ihre Form und ihre Position im Raum. Der zu Staub zerfallene Korbstuhl hat sich sozusagen wieder neu erschaffen, so ähnlich wie der Phönix aus der Asche. Wie unheimlich.
Ich bin sehr gespannt, was die Träume zu bedeuten haben und freue mich auf die weiteren Kurs-Abende.
Liebe Grüsse
Pia