dank deines Beitrags bin ich auf dieses Forum aufmerksam geworden. Wie geht es dir und deiner Tochter heute? Welche Therapiemaßnahmen habt ihr eingeleitet?
Ich fand die Kommentare und Informationen der anderen User sehr hilfreich. Ich kann deine Sorgen vollkommen nachvollziehen, da mein Sohn dieses Jahr ebenfalls mit 14 Jahren eine schwere Skoliose von 62° Grad diagnostiziert wurde (idiopathisch). Leider, erschwert die Pubertät entsprechende Kommunikation mit ihm. Hinzukommt dass er meiner Meinung nach auch noch eine Spiel/Mediensucht hat, was die Fehlhaltung enorm begünstigt. Ich bin relativ depressiv und kraftlos geworden weil ich nicht dagegen steuern kann. Notfalls durch eine Einrichtung/Familienhilfe da das Problem akut it.
Eine OP ist immer ein sehr großer Eingriff, und an der Wirbelsäule äußerst "brutal".
Auch wir waren bei mehreren Orthopäden vorstellig und es gab direkt die Auskunft dass nur eine OP angebracht wäre, ohne genauer nach den Hintergründen/Ursachen zu erfragen geschweige denn Risiken und Nachteile einer OP zu erklären. Um Röntgenbilder anfertigen zu lassen mussten wir 3 Monate auf einen Termin in einer Kinderklinik warten. Der empfohlene Oberarzt dieser Klinik war sogar so unmöglich, dass ich Beschwerde eingereicht habe, weil er uns aus meiner Sicht falsch und ganz schlecht beraten hat und alles sehr schlecht geredet hat. Es war unglaublich deprimierend.
Z.b. und das wortwörtlich, dass es für meinen Sohn sowieso keine Hoffnung noch Sinn einer konservativen Therapie oder Sport gäbe, er könne sowie nie Kraft aufbauen und später nur leichte Bürojobs ausüben. Dass das Wachstum meines Sohnes abgeschlossen wäre (und das bevor er Röntgenaufnahmen aufgenommen hat). Er hat noch viel mehr Unsinn geredet. Er hat so geredet als ob er schwerbehindert wäre und das Leben am Ende. Das Gespräch war so erdrückend dass ich kein Wort rausbekommen habe und es meinem Sohn schlecht danach ging. Im Nachhinein stellte sich zuerst einmal heraus, dass laut Röntgenbilder mein Sohn definitiv noch im Wachstum ist und sogar innerhalb weniger Wochen nach Termin, 3cm gewachsen ist. Aufgrund der sehr schlechten Terminmöglichkeiten für die Physiotherapie, zahle ich seither alles privat damit er so eine Art intensiv Programm bekommt, er muss halt sehr viel machen. Da wäre der Rehatrainer der sich auf die Wirbelsäule spezialisiert hat, Personal Trainer für Rücken- und Beckenübungen/Muskelaufbau im Fitnessstudio und Osteopath der selbst Sportler ist und Skoliose hat und dann noch der Heilpraktiker für chinesische Medizin. Er muss an 4-5 Tagen die Woche entsprechende Termine wahrnehmen. Verbesserungen sind auf jeden Fall sichtbar, aber das alles grenzt an meine Nerven weil die Beziehung zu meinen Sohn nicht reibungslos verläuft, die Kosten innerhalb von 6 Monaten sich auf mehr als 12.000,00€ belaufen, monatlich ich mit ca. 1500€ an Kosten rechnen muss und ich ständig hinterher sein muss. Ich bin alleinerziehend und ich habe beruflich enormen Druck und Stress und stehe nicht weit vor der Verschuldung wenn das die nächsten Monate weitergeht.
Anfangs hat mein Sohn überhaupt nicht mitgezogen, nun hat er ein anderes Denken entwickelt. Er ist halt noch im Reifeprozess.
Die Orthopäden wollten keinen Antrag für die Reha stellen, weil sie sehr sicher sind, dass es zu einer Ablehnung seitens der Krankenkasse kommen wird, weil die Erfolgsaussichten sehr gering sind, so würde angeblich die Krankenkasse argumentieren. Daraufhin habe ich die Schroth Klinik in Bad Sobernheim angeschrieben und umgehend einen Termin als Selbstzahlerin erhalten. Der Preis rund 5000€ für 4-Wochen Reha - das wollte ich vorerst nicht bezahlen. Ich warte noch einen Monat bis neue Bilder seines Rückens habe.
Eine OP wenn alles glatt läuft, bei der Verkrümmung, würde an die 60.000 - 80.000€ kosten, wie mir mitgeteilt wurde. Man kann sich nun einen großen Teil selbst ausmalen was dahinter steckt. Ich habe schon lange das Vertrauen wegen vorheriger anderer absoluter Fehldiagnosen, in Ärzte verloren bzw. bin ich sehr sehr sehr kritisch wenn etwas diagnostiziert wird. Was ist wenn etwas schief läuft wie bei dem 13-jährigen in Augsburg!?!
Was ist nach der OP?! Man wäre enorm eingeschränkt die ersten Monate, auch auf lange Sicht wäre der Bewegungsapparat enorm eingeschränkt und wer sagt dass das die letzte OP in dem Bereich sein wird. Mit Sport wie man möchte nach so einer OP ist nicht drin! Es gibt zu viele unterschiedliche Erfahrungen und daher ist es so lange ich entscheiden darf, keine Option.
Ehrlich gesagt, denke ich, dass ich eine große Mitschuld wegen der starken Fehlhaltung trage. Ich hatte wenig Zeit, musste ständig arbeiten und meinen Sohn von sozialen Kontakten immer weiter abgekapselt sodass er in die Spielwelt abgetaucht ist. Mein Sohn ist auch gegen eine OP, er ging anfangs davon aus, dass man kurz unter´s Messer geht und das war´s dann. Er hat dann selbst viel gelesen und ich habe ihm ein Videoausschnitt auf 4D gezeigt um welche Form von OP es handelt. Erst dann wurde ihm bewusst warum ich so ungehalten bin wenn er einen Termin verpasst.
Sein Korsett erhält er die nächsten Tage, ich bezweifle jedoch, weil ich ihn kenne, dass er es 23Std. am Tag tragen wird, der Reha Trainer und Osteopath halten auch nicht viel davon. Ich habe absolut keine Ahnung welche Stellung hierzu die Richtige ist.
Ich brauche selbst Hilfe, wenn das so weiter geht.
Viele Grüße
Sarah