das ist sehr gut, wenn ihr einen Platz ganz in der Nähe auf dem Tierfriedhof findet für eure Sheila.
Für jeden Verlust, ob Mensch oder Tier, ist es wichtig, einen Ort zu haben, an dem man trauern kann.
Damit wird zum einen der Verlust irgendwann tatsächlich auch "realer", die Gewissheit für Herz und Verstand wächst, dass es eben leider genau so ist, wie es ist und es tut einfach gut, dauerhaft einen Platz zu haben, den man auch pflegen und versorgen darf und damit auch seine Liebe weiterhin nach außen zeigen zu dürfen.
Mit Futter und Katzenstreu haben wir es übrigens genau so gemacht. Ich hab ein bisschen länger dafür gebraucht und hab das erste letzte Woche zusammen mit meinem Sohn gemacht. Die Lieblingsdecken und ihr Fell, auf dem sie so gerne lag, habe ich auch erst einige Tage später gewaschen, der Kratzbaum steht noch unberührt. Das braucht alles seine Zeit bis man sich wirklich nach und nach verabschieden und auch diese Dinge freigeben kann. Manchmal zeigt sich dann irgendwann der richtige Zeitpunkt, diese Dinge auch zu verschenken oder ja, vielleicht zieht wirklich eines Tages ein neuer Vierbeiner ein und nimmt auch diese Plätze wieder ein und fügt der Erinnerung neue Erlebnisse hinzu.
Bei mir ist es gerade so: auch wenn ich mich zu Lebzeiten manchmal darüber beschwert habe - so freue ich mich heute, wenn ich beim Aufräumen der Kleider oder beim Staubsaugen auch immer noch hie und da Katzenhaare finde. Ich denke, das wird uns noch eine ganze Zeit begleiten.
Sehr gut kann ich nachvollziehen, wie schwer das für euch ist, dass ihr im letzten Moment nicht für sie da sein konntet.
Da kommen Gedanken und Gefühle, die das Abschiednehmen noch schwerer machen, gerade wenn es auch so überraschend und unerwartet kam, wie bei euch. Es kommt manchmal dann noch ein Gefühl von Versäumnis, Unzulänglichkeit oder gar Schuld hinzu.
Doch quäle dich bitte nicht damit, denn ihr habt euer Bestmögliches für sie getan, sie war in guter Obhut und gut versorgt.
Gerade für Katzen ist das allerdings auch typisch - in der Natur verkriechen sie sich üblicherweise irgendwo zum Sterben.
Und manchmal ist das auch bei Menschen so, dass sich Sterbende genau den Moment auswählen, um zu gehen, wenn die Nächsten gerade nicht da sind, mag sein, um es ihnen nicht noch schwerer zu machen oder auch um sich leichter zu lösen. Wie oft erlebe ich das in meinen Trauerbegleitungen, dass trauernde Menschen mir davon berichten, wie schwer das für sie ist, dass ihre Angehörigen genau in dem Moment verstorben sind, als sie nicht da waren, oft nur für einen Moment das Zimmer verlassen hatten. Auf dieses "warum" gibt es leider keine Antwort, damit muss man leben lernen.
Was letztlich zählt ist die Liebe, mit der ihr immer für sie da wart und immer nur das Beste für sie wolltet und auch getan habt.
Und diese Liebe bleibt - auch über den Tod hinaus.