weil ich dieses Forum in letzter Zeit öfters besucht habe und mit Dankbarkeit darauf zurück blicke möchte ich mich nun revanchieren.
Na dann, hier mein Protokoll:
Amtsärztin: Fr. Dr. Leutinger (nette, junge Dame)
Beisitzerin: Die Netteste, die man haben kann. (Sorry, den Namen konnte ich mir aufgrund der Aufregung nicht merken.)
P.: Nennen Sie mir alle Gesetze, die einen Heilpraktiker betreffen.
HPG, IfSG, …
P.: Was ist ist der zentrale Paragraph im IfSG für Heilpraktiker?
§24 (...nur der Arzt darf...)
P.: Was gibt’s denn so Neues?
Seit März sind Keuchhusten, Windpocken, Röteln und Mumps im §6.
P.: Was steht in §1 HPG.
Wörtliches Zitat.
P.: Welche Voraussetzungen müssen Sie mitbringen, damit Sie Heilpraktiker werden können?
25 Jahre, ...
P.: Was steht in der Berufsordnung für Heilpraktiker?
Es wurde v.A. auf die Pflichten Wert gelegt.
P.: Was darf man als Heilpraktiker alles nicht?
Verbote aufgezählt. Sichere Todeszeichen nennen. Beispiel für ein Mitwirken an der Strafprozeßordnung.
P.: Fallbeispiel: Ein Patient klagt über Doppelbilder. Welche Untersuchung machen Sie als erstes?
Hirndruckzeichen abtesten. Notfall → Notruf.
P.: Fallbeispiel: Ein Patient, welcher noch nie beim Arzt war berichtet über Schmerzen hinter dem Brustbein, leichter Luftnot, Kopfschmerzen, Beinödeme und er fühle sich schlapp. Was machen Sie als erstes?
Auskultation an Herz & wie man es macht. Ohne Befund. Auskulatation an der Lunge → ergibt feuchte Rasselgeräusche. Blutdruck → 170/110. Hypertonie, ab zum Arzt.
P.: Wie lautet die Blutdruckeinteilung nach WHO. Nur Diastole.
Optimal / normal / hochnormal / … mit Werten.
P.: Allgemeine Anamnese, welche Fragen stellen Sie?
Aufzählung, Wert wurde v.A. auf die Frage gelegt, ob der Patient schon beim Arzt war oder ich der Erstkontakt bin.
P.: Umfassende Inspektion: Haben Sie ein Schema, aufzählen.
Kopf bis Fuss – Schema. Bei der Untersuchung der weiblichen Brust wurde hingewiesen, daß man das nur unter Beisein eines Zeugen machen soll. Ist kein Zeuge vorhanden, so soll man nur fragen, ob die Patientin zur Vorsorge geht. Ja → gut, nein → Vorsorge empfehlen.
P.: Welche 2 Geräusche am Abdomen machen Sie unruhig?
Totenstille und metallisch.
P.: Was ist der subfebrile Bereich? Auf welche 2 Krankheiten deutet dieser hin?
Körpertemperatur von 37,5 – 38,0 °C. Krebs und Tuberkulose.
P.: Zeigen Sie mir an sich die Trigeminus-Austrittspunkte.
Angabe (+/- 3-4 mm) wurde erwartet.
P.: Ein 18-jähriger Patient kommt mit seiner Mutter in Ihre Praxis. Gestern hat er eine Faschingsfeier besucht, seit heute morgen klagt er über Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen und habe 39°C Fieber. Welchen Funktionstest führen Sie als erstes aus?
Lasuege-Zeichen.
P.: Dieser ist positiv, welche Funktionstests dieser Art gibt es noch?
Alle Meningismus-Tests aufgezählt, erklärt.
P.: Wie heißt diese Erkrankung und wie heißt die Komplikation?
Meningokokken-Meningits, Waterhouse-Friedericksen-Syndrom.
P.: Wie erkennt man die Komplikation visuell und was hat die Jahreszeit damit zu tun?
An den Petechien, gehäuftes Auftreten im Frühling.
P.: Was kann man dagegen machen?
Impfen.
P.: Nein – also nur teilweise. Warum?
Impfung ist gegen Meningitis C.
P.: Welche Arten gibt es noch und welche ist die Häufigste?
A und B. B ist häufiger.
Die Prüfung habe ich bestanden. Man hätte gemerkt, daß ich wohl lange und sehr viel gelernt hätte. Stimmt auch. Aber schön war's.
Tipp: Hat man einen Punkt vergessen, so sollte man darüber noch etwas erklären.
Bsp.: Genau! Die Fortbildungspflicht, z.B. ist die gut, daß man mitbekommt, daß sich etwas im IfSG geändert hat.
Frau Leutinger hat eine Checkliste, welche sie Punkt für Punkt abhakt. Hier sieht man „live“ mit, wie es läuft und bekommt (hoffentlich) ein Flow-Erlebnis.
Und: Wie man in den Wald rein ruft, so hallt es zurück.
Und noch etwas: Vielen Dank an meine Vorgängerin, die mir auf dem Flur noch viel Glück gewünscht hat!