ich mache mich stark gegen eine Deutung wie "Protestpinkeln", weil es der Katze unterstellt, sie sei mutwillig oder bockig.
Das heißt nicht, dass sie nicht darüber Unwillen, Unbehagen oder Schmerz kommuniziert.
Ich weiß, dass Katzen, sprich Mietzi, Eifersucht empfinden und dem Ausdruck verleihen. Da liegt noch eine Welt zwischen sich bemerkbar machen, und aggressiv zu werden.
Ob der Mensch das als "Trotz", "sie will mich ärgern" interpretiert, und was sich daraus für Schlüsse ergeben, ist ein zweites paar Schuhe.
Wenn Mietzi etwas tut, was sie normalerweise nicht macht, sehe ich das als Ausdruck von einem Bedürfnis. Nicht als aggressiven Akt.
Ich versuche es zu entschlüsseln, und bemühe mich, ihr adquat zu antworten. Katze in der Badewanne gleich Durst oder sich Putzen wollen.
Indem ich ihr einigermaßen zeitnah antworte, kann sie sich auf Verlässlichkeiten einrichten.
Sie kennt inzwischen sogar Lautäußerungen wie gleich, oder später.
Sie kennt nein und alle alle, und sie kennt meinen Tonfall, wenn ich verstehe, was sie will, aber es nicht einlösen kann. Dann trollt sie sich.
Sie hat mich noch nie gekratzt oder gebissen. Lässt sich überall am Körper anfassen, und wenn sie nicht was mag, ziehe ich mich zurück und erweise ihr Respekt.
Da ist also einigermaßen Spielraum. Wenn eine Katze abgesehen von Körpersymptomen irgendwo rumstrullt, gehe ich weiterhin davon aus, dass sie mir etwas mittteilen will. Und weil sie nicht sprechen kann, versuche ich sogut es geht, herauszufinden, wo ihr Problem liegt.
Ich muss sie verstehen lernen, weil ich mehr Handlungsspielraum habe.
Protest und Stress ist nicht das Gleiche. Dieses "Umzu" haben Katzen glaube ich nicht.
Lieben Gruß
Conny
can you tell how it is,
and whence it is,
that Light comes into the soul?
- Henry David Thoreau -