Werte in der Gesellschaft

[dorinast]

Gibt es eigentlich noch Werte in dieser Gesellschaft?

Ehrlichkeit
Vertrauen
Achtung

usw.

Manchmal bin ich unendlich traurig wenn ich sehe und höre wie Menschen andere Menschen und auch Tiere behandeln.

Sollte ich nicht auch das Leben, was mir wichtig ist.

Sollte ich Menschen und Tiere nicht so behandeln wie ich auch behandelt werden möchte?

Habe wohl einen düsteren Freitag heute.

Lieben Gruß

Dorina

[Asja73]

Hallo Dorina!
Du hast wirklich einen düsteren Freitag heute...
...aber ich kenne solche Momente! Oft sind es die kleinen Dinge des Alltags, die mich mit Kopfschüttel stehen lassen. Das kann schon das rücksichtlose Parken sein, mitten vorm Eingang. ("Ich bin ja nur jurz drin!") Dann denke ich auch immer, wie ich-bezogen die Menschen doch sind. Eckhard von Hirschhausen hat dazu in seinem neuen Programm "Liebesbeweise" neulich was ziemlich Geniales gesagt. Er meinte, die einen Autofahrer sind Idioten, weil sie uns zu langsam fahren, die anderen Autofahrer sind Idioten, weil sie zu schnell fahren. Wir müssen uns nur manchmal bewusst machen, wenn wir das denken, dass wir dann auch für irgendeinen, der hinter uns fährt, ein Idiot sind.

Manchmal sagen die Leute: die heutige Gesellschaft ist schlecht... heute ist alles so kalt... heute setzen die Menschen ja überall die Ellenbogen ein... ich frag dann immer gerne zurück: waren Menschen JEMALS besser?! Wie viel schreckliche Dinge sind zu allen Zeiten auf der Erde passiert? Wir sitzen vor den Nachrichten und hören, dass hier wieder ein Kind ermordet wurde oder dort wieder kriegerische Handlungen ausgebrochen sind... manchmal frage ich mich: warum hat die Tagesschau eigentlich keine Rubrik für "menschliche Größe" oder "Positives des Tages"?! So müssen wir ja alle zwangsläufig den Eindruck bekommen, als sei alles um uns her schlecht.

Dabei gibt es auch so viel Gutes, was passiert: Menschen, die anderen helfen... Menschen, die sich für Tiere in Not einsetzen... in New York, wo jetzt z.B. gerade der Hurrikan sein Unwesen trieb, gibt es natürlich Plünderungen, aber es gibt auch Leute, die sich helfen: die Strom mit anderen teilen, die zusammen auf der Straße grillen und jeder aus der Nachbarschaft teilt das, was er hat.

Ich für meinen Teil empfehle immer gerne, sich die positiven Dinge anzusehen. Wir jammern über das Negative und geben damit auch wieder eine Resonanz ins Negative. Wir sollten uns viel mehr bemühen, das Positive zu finden und es zu feiern - dann geben wir auch eine positive Resonanz an unsere Umwelt ab.

Wenn du heute einen düsteren Freitag hast, empfehle ich dir z.B. beim heutigen Einkauf an der Gemüsetheke einen kurzen Plausch mit der Rentnerin zu halten, die dort steht. Ihr ein Lächeln zu schenken und zu versuchen, ihr eines zu entlocken... das sind die Dinge, die positiv sind und die nicht nur deinen Tag besser machen! Leider wird die Tagesschau heute Abend wieder nicht darüber berichten... DAS finde ich schade!!

Hab trotzdem einen schönen Tag und all die anderen da draußen auch!
Liebe Grüße,
Deirdra

[markusku]

Oh ist das ein (wirklich) sehr schönes Thema...

Was sind Werte eigentlich ? Sind Werte nicht Normen die von den meisten in der Bevölkerung akzeptiert werden? Werte entstehen durch Religion, Erziehung, Moral, Erfahrungen, durch das soziale Umfeld. Das heißt Werte unterliegen einem stetigen Wandel. Dinge die schwerwiegend gegen die Moral
verstoßen werden sanktioniert weil sie gegen Recht und Gesetz verstoßen (Regeln) und unsere Regeln (Gesetzte) stützen sich auf die 10 Gebote.

In meinem Umfeld stören mich vor allem die kleinen Dinge. Dinge die gegen die gesellschaftlichen Normen verstoßen. Unhöflichkeit, Rücksichtslosigkeit, Ellenbogenmanier. Leider fällt das negative vieeeel mehr auf als das positive. Deshalb mein Tip: Schreibe Dir (wenn Du einen schlechten Tag hast) einfach immer auf was du tolles erlebt hast. Kann der Sonnenaufgang sein, oder nur der freundliche Gruß von dem Autofahrer dem Du die Vorfahrt gegeben hast.

Ich wünsche Dir einen super schönen Tag !

[dorinast]

Ja, ich sehe schon das Positive, denn sonst könnte ich meine Arbeit wohl nicht machen.

Aber manchmal, so wie heute fällt es mir schwer und ich frage mich, ob ich eine aussterbende Art bin. Ja, Werte haben für mich eine Bedeutung.

Dann wenn in meinem Umfeld Menschen sind, die einfach nicht ehrlich sind oder wenn Menschen denen man vertraut hat, einfach ohne Erklärung aus deinem Leben gehen.

Ich versuche wirklich Menschen so zu behandeln, wie ich es mir auch wünsche.

Ich kann sicher nicht die Welt verändern aber ich kann bei mir und meinem Umfeld anfangen.

Vor längerer Zeit lächelte ich einen älteren Herrn beim Einkaufen an und er fragte mich ganz erstaunt "Warum?" , wir hatten ein sehr nettes Gespräch. Ein Lächeln kostest nichts und kann so viel bewirken.

Ich werde einen schönen Tag haben, denn ich arbeite heute ehrenamtlich auf der Wildtierstation Hamburg. Das bringt mir große Freude.

Ich danke Euch, denn ich bin doch nicht alleine.

Auch Euch einen wunderschönen Tag, schön das es Euch gibt.

Herzliche Grüße

Dorina

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Schaut mal, was gerade in mein Postfach geflogen kam.

Es war einmal ein kleiner Junge, der unbedingt Gott treffen wollte. Er war sich darüber bewusst, dass der Weg zu dem Ort, an dem Gott lebte, ein sehr langer war. Also packte er sich einen Rucksack voll mit einigen Dosen Cola und mehreren Schokoladenriegeln und machte sich auf die Reise.

Er lief eine ganze Weile und kam in einen kleinen Park. Dort sah er eine
alte Frau, die auf einer Bank saß und
den Tauben zuschaute, die vor ihr nach Futter auf dem Boden suchten. Der kleine Junge setzte sich zu der Frau auf die Bank und öffnete seinen Rucksack. Er wollte sich gerade eine Cola herausholen, als er den hungrigen Blick der alten Frau sah. Also griff er zu einem Schokoriegel und reichte ihn der Frau. Dankbar nahm sie die Süßigkeit und lächelte ihn an. Und es war ein wundervolles Lächeln! Der kleine Junge wollte dieses Lächeln noch einmal sehen und bot ihr auch eine Cola an.

Und sie nahm die Cola und lächelte wieder - noch strahlender als zuvor. Der kleine Junge war selig. Die beiden saßen den ganzen Nachmittag lang auf der Bank im Park, aßen Schokoriegel und tranken Cola - aber sprachen kein Wort. Als es dunkel wurde, spürte der Junge, wie müde er war und er beschloss, zurück nach Hause zu gehen. Nach einigen Schritten hielt er inne und drehte sich um. Er ging zurück zu der Frau und umarmte sie.

Die alte Frau schenkte ihm dafür ihr allerschönstes Lächeln. Zu Hause sah seine Mutter die Freude auf seinem Gesicht und fragte: "Was hast du denn heute Schönes gemacht, dass du so fröhlich aussiehst?" Und der kleine Junge antwortete: "Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen - und sie hat ein wundervolles Lächeln!"

Auch die alte Frau war nach Hause gegangen, wo ihr Sohn schon auf sie wartete. Auch er fragte sie, warum sie so fröhlich aussah. Und sie antwortete: "Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen - und er ist viel jünger, als ich gedacht habe."

Das Glück beruht oft nur auf dem Entschluss, glücklich zu sein.

Lawrence Durrell

[susannesch]

Liebe Dorina,

das ist aber eine wunderschöne Geschichte, die Du uns da mit auf den Weg in den heutigen Tag gibst, danke!

Insgesamt verstehe ich nur zu gut, was Du mit Deinem Posting meinst: Manchmal könnte man schon am menschlichen Wesen verzweifeln. Nicht umsonst sagt man so dahin, der Mensch sei des Menschen Wolf. Und natürlich: Im Umgang mit Tieren wird es sehr deutlich, dass wir Menschen uns grauenhaft verhalten können.

Was mich aber immer wieder aufrichtet: Es gibt auch Gegengewichte. So viele engagieren sich entweder ganz privat für sich oder auch ehrenamtlich öffentlich, um die Welt so zu verändern, wie sie es in ihrem Herzen vernehmen. Sie machen viele kleine Schritte, bleiben vielleicht unentdeckt und im Hintergrund, bewirken aber im Gesamten doch so viel.

Daher ist auch Dein Posting so wichtig. Es stupst uns an, uns immer wieder, täglich, daran zu erinnern, dass wir etwas beitragen können für das Gesamte.

Du kennst vermutlich auch das Hölderlin-Wort, wo Gefahr sei, da wachse das Rettende auch. Also können wir uns wohl ein wenig anstrengen, um das "Rettende" zu mehren und wachsen zu lassen.

Liebe Grüße
Susanne

[Isolde Richter]

Danke Dorina,
für diese schöne und wichtige Anregung.

Was mir immer sehr hilft, wenn ich Ungerechtigkeit und Grausamkeit sehe, an der ich nichts ändern kann: Ich überlege mir, was ich in meinem direkten Umfeld verbessern könnte, um Leid zu mindern. Das nimmt einem das Gefühl der Hilflosigkeit.

Z.B. wenn man an das unendliche Leid der Nutztierhaltung denkt: muss man wirklich Fleisch essen?
Oder, wann habe ich das letzte Mal an unser Tierheim gedacht und dort für Futter gesorgt?
Oder ...

Deshalb lege ich bei den Hausaufgaben auch gerne als Lesezeichen die "Lebensweisheit aus China" bei:
Alle Dunkelheit der Welt kann das Licht einer Kerze nicht auslöschen.

[werner]

Hallo zusammen,
eine Weile hab ich überlegt ob ich was schreiben möchte,stecke ich doch im Moment auch mental im November- Blues.

Meine Vorschreiber haben nun schon einiges geschrieben,viele Fakten,viel bewegendes,oder auch Zeilen die ich teilen könnte.

Insgesammt bin ich der Meinung,dass es entgegen der Klimaentwicklung kälter ja sehr viel kälter geworden ist,gemeint ist der Umgang der Menschen miteinander.

Ein paar Oasen gibt es wohl,ich denke hier ist so eine Oase.

[nadinedo]

Naja ich sehe das noch etwas strenger..
Der Mensch geht nicht nur mit Tieren schlecht um, sondern auch mit seinen Mitmenschen.

Ich habe die letzten Jahre das Gefühl irgendwie alleine zu sein mit meinen Werten und Gedanken.

Aber ich mache mir dann immer klar es sind meine Werte, mein Lebensstil.
Das was ich leben will, anderen kann und darf ich das nicht überstülpen.
Ich würde es mir wünschen, wenn nicht alles so oberflächlich und immer nach mehr und höher und weiter strebt.
Sicher ist Weiterentwicklung wichtig, aber um welchen Preis?

Grüsse
Nadine

[Antje]

Hallo zusammen,

ich sehe viel positives in den letzten Jahren, besonders in der Tierhaltung.
Leider natürlich nicht überall.
Wenn ich aber daran denke, wie viele Hunde früher an Ketten und in Zwingern verrottet sind, wieviele Pferde in Ständern angebunden waren und nie raus kamen, sehe ich da einiges an Änderung in den letzten 20 Jahren.
Auch die "Nutztierhaltung" hat sich teilweise hier auf´m Land geändert.
Die Zuchtbullen dürfen z.B. mit raus und es gibt Höfe, wo sich die Haltung insgesamt verbessert hat.

Ich kann auch nicht sagen, dass sich der Umgang der Menschen untereinander verschlechtert hat.
Das liegt vielleicht daran, dass ich nicht in einer großen Stadt wohne.
Hier kann man jederzeit jemand fragen, wenn man mal Hilfe braucht etc. und umgekehrt ist es genauso.

Ich kann auch nicht bestätigen, dass die Jugend heute so schlecht ist wie oft gesagt wird.
Wir waren früher mindestens genauso, wenn nicht noch schlimmer.
Das einzige was vielleicht besser war, es gab eine höhere Hemmschwelle bei körperlicher Gewalt.
Ich frag mich oft, wie haben die Leute ihre Jugend verbracht, die immer diesen Spruch bringen von der schrecklichen Jugend heute.
Haben die alles vergessen oder wirklich brav bei Muttern zu Hause gesessen und Bildchen in Heftchen geklebt?
Haben die nichts mitbekommen, was so lief?

Und ich finde, dass heute viel mehr Leute den Mund aufmachen als früher, wenn es z.B. um das Wohl von Kindern geht.
Früher wurde gesagt, das geht uns nichts an, wenn es irgendwo Probleme gab.

Wenn z.B. irgendwo ein Kindesmissbrauch ans Licht kam, wurde von allen Seiten abgewiegelt, sogar vom Jugendamt.
Der Rest hat gesagt, sowas gibt es nicht.
Könnte ich heute noch reinschlagen weil eine meiner besten Freundinnen davon betroffen war und ihr keiner geholfen hat.
Und das ist nicht er einzige traurige Fall aus der Zeit wo es das ja noch nicht gab.

Da kenne ich heute doch einige Leute, die Mund den aufmachen und sich nicht alles schweigend ansehen.
Das finde ich sehr positiv.


LG
Antje