Sich bei diesem Thema kurz zu halten ist wahrlich schwer. Aber ich werde es mal versuchen.
Jeder hat seine Meinung zu Ritalin und zu ADHS, meine habe ich aus meiner Berufserfahrung als Erzieherin. Es gibt für mich auf jeden Fall ADHS Kinder, die ohne die Unterstützung von Ritalin kaum in der Lage sind "normal" zu leben. Ihre Unruhe ist so groß, das sie kaum dazu kommen zu essen bevor es kalt ist, oder es nicht schaffen einem Spiel zu folgen. Ritalin kann hier helfen das die Kinder sich selbst besser wahrnehmen und auch das sie von ihrem Umfeld anders wahrgenommen werden und so eine positive Beziehung aufbauen, positive Erfahrungeh sammeln können.
Leider ist es aber auch wirklich so, das ADHS viel zu schnell diagnostiziert wird, und somit auch Ritalin viel zu schnell gegeben wird. Ich leite eine heilpädagogische Lebensgemeinschaft. Wir haben zwei Kinder aufgenommen, die beide bis kurz vor der Aufnahme Ritalin bekommen haben, weil sie angeblich ADHS hätten. Abgesetzt wurde das Ritalin, weil wir immer erst das Kind kennenlernen wollen, bevor wir mit der Diagnostik anfangen, und Ärzte mit einbeziehen. Beide Kinder sind seit zwei bzw. vier Jahren ohne Medikamente. Hier lag es vielmehr an der Ernährung, an Reizmangel, an Bewegungsmangel und am Desinteresse der Erwachsenen um sie herum.
Also ich will damit sagen, das Ritalin gut sein kann wenn wirklich ADHS vorliegt. Aber man sollte mit voreiligen Erzieherinnen ( wie oben beschrieben), und voreiligen Ärzten vorsichtig umgehen und sich auf jeden Fall ein eigenes Bild über sein Kind machen.
War jetzt doch nicht ganz so kurz.
Nette Grüße
Evelyn