Infektionskrankheiten und Schwangerschaft

[acromion]

Guten Morgen Ihr Lieben,

heute gibt es wieder eine Frage zu den Infektionskrankheiten ...


Mehrfachauswahl - Auszuwählen sind 2 Antworten!

Bei welcher der folgenden Erkrankungen der Mutter während der Schwangerschaft ist mit einer Embryopathie/Fetopathie zu rechnen?

A) Diphtherie
B) Röteln
C) Cholera
D) Toxoplasmose
E) Scharlach


Ich freu mich auf Eure Antworten!

[Gini]

Ich sage mal B) Röteln => führt zu schwersten Missbildungen (1. Monat Augenmissbildung, im 2.Monat meist Herzfehler und ZNS betreffend und im 3.Monat Innenohrschädigungen)
und D) Toxoplasmose => Blindheit beim Baby und geistigen Behinderung

Nu hoff ich mal das das alles stimmt, dann hat sich die Fortbildung, die mich bisher vom Lernen abhielt auch hier gelohnt...das wär fein.

[werner]

Hallo Gini,
"B" und"D" war auch meine Gedanke,dann habe ich gedacht mal schaun was Gini schreibt!

[AngelikaW.]

Ich kann mich dem mur anschließen:
B und D

LG Angelika

[acromion]

Ich schließe mich auch an ! Natürlich sind B und D hier richtig und Gini hat es ganz prima erklärt!

Eine Zusatzfragen:
Stellt Euch vor, ich komme schwanger zu Euch in die Praxis. Wie beratet Ihr mich im Hinblick auf die beiden Erkrankungen?

[PetraR]

Hallo Gini,
"B" und"D" war auch meine Gedanke,dann habe ich gedacht mal schaun was Gini schreibt!

*lol*Werner so machst du das also...............dann setzt dich in der Prüfung auch so hin,dass du beim Vordermann luschern kannst.

Das hatte ich in meiner Prüfung auch.Schräg vor mir sass ein älterer Herr und der hatte auch meine Gruppe.Ich sitze da und mein Blick wanderte irgendwann auf seinen Bogen und er tat mir schon leid,weil ich sehen konnte,dass er die Frage falsch beantwortet hatte

[werner]

Hallo Petra,
mit dem älteren Herrn hast Du Recht,der Rest sollte ein Spaß sein und war anerkennent zu Gini,s Erklärung gemeint!

[PetraR]

Das weiss ich doch

[acromion]

Wer kann meine Zusatzfrage beantworten? Solche Fragen kommen auch in der Mündlichen vor...


Eine Zusatzfrage:
Stellt Euch vor, ich komme schwanger zu Euch in die Praxis. Wie beratet Ihr mich im Hinblick auf die beiden Erkrankungen z.B. was ist Toxoplasmose, wie kann ich eine Ansteckung vermeiden, auf was muss ich achten?
Und bei den Röteln?

[AngelikaW.]

Ich würde der Patientin empfehlen einen Antikörper Suchtest (IgG/ IgM)durchführen
zu lassen (sofern das nicht schon bei der feststellung der SS beim
Gyn. geschehen ist) um zu klären ob die Patientin einen Rötelnschutz
hat, und ob sie evtl. auch schon eine Toxoplasmoseinfektion
durchlaufen hat. Häufig wird diese Infektion ja unbemerkt durchlaufen.
Kann ein Titer nachgewiesen werden, und eine frische Infektion ist ausgeschlossen,
kann der Patientin nichts mehr passieren.
Bei negativen Titer wird eine Kontrolle in 8-12 Wo. empfohlen.

Darüberhinaus würde ich die Patientin unbedingt dahingehend beraten,
rohes Fleisch, sowie den Verzehr von Rohmilchkäse in
der Schwangerschaft zu vermeiden. Alles gut durchbraten.
Sollte eine Katze im Hause sein, die Katzentoilette bitte nur mit Handschuhen reinigen, oder vom Partner reinigen lassen.

Gemüse sollte ebenfalls vor dem Verzehr gut gewaschen werden,
da Gemüse auf der Erde wächst und Toxoplasmose überwiegend durch
Kot, fäkal-oral, übertragen wird.

LG Angelika

[acromion]

Super Angelika! Sehr gut !

Noch eine weitere Frage zum Thema :

Was macht Ihr mit einer schwangeren Patientin, bei der nur ein ungenügender Röteln-Titer festgestellt wurde? Könnt ihr Ihr etwas raten?

[Sandra L]

Also, ich hätte dann nicht mehr arbeiten dürfen (Kita)......

[Berti]

Es besteht die Möglichkeit bei Infektion in der Inkubationszeit ein Hyperimmunglobulin zu geben, wenn die Erkrankung im ersten Schwangerschaftsdrittel ausbricht wird zum Abbruch geraten. Impfen kann man nur vor!!! der Schwangerschaft.
Vielleicht sollte sich die Schwangere ohne Schutz micht unbedingt in Kreisen aufhalten in denen erhöhte Ansteckungsgefahr besteht.

[acromion]

Sehr gut Sandra und Berti !

Eine Kollegin von mir wurde schwanger und es wurde dann festgestellt, dass ihr Röteln-Titer nicht ausreichend war. Ihr Arzt hatte ihr zwar auch gesagt, dass sie sich von größeren Menschenansammlungen fernhalten soll und von Kindern, leider hat er keine berufliche Anamnese gemacht. Wir arbeiten nämlich in einer Bücherei und ihre Aufgabe lag u.a. im Thekenbereich (Bücher zurücknehmen und ausgeben = viiiel Publikumsverkehr) und außerdem hat sie bei uns Kinderveranstaltungen gemacht.
Als sie mir dann von dem unzureichenden Röteln-Titer erzählt hat, bin ich mit ihr zum Personalrat denn: sie bekam dann einen Schonarbeitsplatz, d.h. sie hat den ganzen Tag nur noch im Büro gearbeitet.
Ich war schon etwas erschüttert, dass ihr das ihr Frauenarzt nicht gesagt hat!

Deshalb: Bei Schwangeren in der Praxis nicht voraussetzten, dass sie von ihrem Arzt ausreichend informiert wurden. Lieber nochmal nachfragen!

[AngelikaW.]

Bei einer schwangeren Patientin bei der bei feststellung der Schwangerschaft ein unzureichender Rötelnschutz festgestellt wird ist es eigentlich üblich, den Röteln Titer noch einmal nachzukontrollieren,
um eben 100% eine frische Rötelninfektion in der Frühschwangerschaft
auszuschließen!!! Schon traurig wenn ein Gyn. dieses unterläßt, und nicht einmal nach dem Beruf der Patientin fragt.
Bei besonders exponierten Patientinnen, wie z.B. Erzieherinnen, besteht
sogar die Möglichkeit eines vollständigen oder teilweisen Beschäftigungsverbotes im Rahmen des Mutterschutzgesetzes.
Hierin ist geregelt, das die werdende Mutter eine Beschäftigung die
das Leib und Leben vom werden Kind gefährdet, nicht ausüben muß,
bzw. ihr ein anderer Arbeitsplatz zugewiesen werden muß. Und das bei
vollem Lohnausgleich für die gesammte Zeit des Beschäftigungsverbotes!
Damit den werdenden Müttern kein Nachteil entsteht.

zur Rötelnschutzimpfung: der Rötelntiter sollte möglichst v o r einer
geplanten SS getestet werden, damit bei unzureichendem Schutz noch geimpft werden kann.
WICHTIG: es handelt sich um eine aktive Impfung!!! Das heißt es wird
Lebendimpfstoff geimpft. Danach darf man drei Monate nicht schwanger
werden und sollte zuverlässige Verhütungsmittel wie z.B. die Pille
anwenden.

LG Angelika