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Z wie Zungenerkrankungen
#1
Z = Zungenerkrankungen

Die Zunge ist ein Spiegelbild unseres Körpers, seiner Zustände bzw. Befindlichkeiten und Erkrankungen.
Das Bild der Zunge ist sehr individuell, nicht so wie ein Fingerabdruck, aber im Zusammenspiel von Form, Farbe und Struktur unterscheidet sich die Zunge eines jeden Menschen. 

Nicht jede Zungenveränderung ist pathologisch, wie z.B. die Glossitis dissecans oder die Glossitis mediana rhombica.
* Glossitis dissecans = Lingua plicate = Faltenzunge: angeborene Furchung der Zunge, harmlos, häufig
* Glossitis mediana rhombica = Entwicklungsanomalie ohne Krankheitswert: weißliche, scharf-begrenzte, ovale bis rautenförmige, papillenfreie Areale in der Mitte des hinteren Zungenrückens, 1,5% der Bevölkerung, nach Pubertät, mit Diabetes mellitus assoziiert -> Prävalenz bei Diabetes = 6%

In diesem Beitrag geht es aber nur um die pathologischen Veränderungen der Zunge, um Zungenerkrankungen.
Dabei können wir unterscheiden zwischen
• Zungenentzündungen
• Zungenveränderungen in Farbe, Form und Struktur
• Zungenverletzungen
• Zungenschwellungen
• Sensibilitätsstörungen wie Zungenbrennen
• Geschmacksstörungen

Häufig treten mehrere Veränderungen gleichzeitig auf, wie z.B. beim Vitamin B12-Mangel: Die Zunge ist rot, glatt und brennt.

1) Zungenentzündungen
Glossitis ist der Fachbegriff für eine Entzündung der Zunge.
* Glossitis superficialis = oberflächliche Zungenentzündung mit entzündlichen Veränderungen der Zungenschleimhaut
Glossitis profunda = Entzündung der Zunge unter Beteiligung mehrerer Zungenschichten, der Mundschleimhaut und des Gaumen
Glossitis atrophicans = Zungenatrophie mit Rotfärbung von Zungenspitze und -rücken (Lackzunge) aufgrund Atrophie der Zungenpapillen  
   (Hunter-Glossitis)
* Glossitis areata exsudativa = Lingua geographica = Landkartenzunge
     o entzündliche Veränderung der Zungenoberfläche mit unregelmäßigen Rötungen und gut abgrenzbarem, weißlichem Randsaum
     o häufig, gutartig
     o Form, Größe und Verlauf von Rötung und Randsaum wechseln im Verlauf
     o Ursache unbekannt
* Glossitis ulcerosa = entzündliche Veränderungen der Zunge mit flachem, schmierig belegten, schmerzhaften Ulcus, meist am Zungenrand
     o mechanische Irritationen durch Zahnkanten, fehlerhaften oder schlecht sitzenden Zahnersatz
* Glossitis granulomatosa = diffuse Vergrößerung der Zunge durch granulomatöse Erkrankungen, sehr selten
* Glossitis phlegmonosa = schmerzhafte Phlegmone der Zunge
     o nach Verletzungen und Infektionen
     o kann sich auf Mundboden, Hals, Atemwege ausdehnen -> bei Ausdehnung auf Atemwege besteht Gefahr ihrer Einengung -> dann häufig  
        chirurgischer Eingriff notwendig

2) Zungenveränderungen:
a) Zungenbelag und Zungenverfärbungen:
* weiß belegte Zunge:
     o wegwischbar = Mundsoor -> Mundsoor kann wie ein Pilz im Wald von der Zunge „gesammelt“ werden.
     o nicht wegwischbar:
          • Leukoplakie 
             - gilt als Präkanzerose, d.h. gilt als eine Vorstufe für die Entwicklung eines Karzinoms
             - Verhornungsstörung des Plattenepithels der Schleimhaut
             - bei: HIV-Erkrankung, Lupus erythematodes, Tuberkulose, Syphilis (tertiäre)
          • auch bei Erkältungskrankheiten, Infekten 
* weiß-grauer Zungenbelag:
     o Mononukleose
     o Diphterie (+süßlich-fauliger Mundgeruch)
     o mit rotem, belagfreien Rand und Zungenspitze (Röte hat Form eines W): Typhus
* weiß-gelbliche Belege: Hinweis auf gastrointestinale Erkrankungen 
* graue Zunge: schwerer Eisenmangel
* leuchtend rote Zunge:
     o Anämien, vor allem B12-Mangelanämie, Perniziöse Anämie, auch bei Eisenmangelanämie möglich
     o Leberzirrhose, Leberinsuffizienz
* Himbeer- oder Erdbeerzungen: dunkelrote leuchtende Farbe, Oberfläche erscheint gröber oder gekörnt durch die hervortretenden Papillen
     o vor allem bei Scharlach (erst weiß belegt - vor allem am Zungengrund, dann stark gerötete Zunge)
     o aber auch bei Masern, Kawasaki-Syndrom
* gelbliche Belege: Hinweis auf Leber- und Gallenerkrankungen
* bräunliche Belege (selten): Nierenerkrankungen, Nierenschwäche  
* dunkle Flecken: Addison-Krankheit
* dunkelgrün-schwärzliche Verfärbungen, v.a. der Zungenrückenmitte = Lingua villosa nigra
     o vor allem bei Männern
     o Ursache unbekannt, diskutiert wird eine veränderte Mundflora durch Antibiotika oder Nikotinmissbrauch
b) Zungenfarbe und -struktur
* Lackzunge: glänzend rote Zunge mit und ohne Atrophie der Zungenpapillen
     o Leberzirrhose, Leberinsuffizienz, Leberentzündung
* Hunter-Glossitis: gerötete und glatte Zunge aufgrund Atrophie der Zungenpapillen
     o Vitamin B12-Mangel
     o Perniziöse Anämie (Vitamin B12-Mangel aufgrund Mangel an Intrinsic-Faktor)
     o auch bei Syphilis und Tuberkulose möglich
* dunkelrote Knötchen und Blasen mit weißen Rändern = Plaques muqueuses
     o Syphilis (sekundäres Stadium) 
* Aphten: kleine weißlich-gelbliche und schmerzende Stellen mit rotem Rand
     o Schleimhautverletzungen, meist Abheilung innerhalb 1-2 Wochen, Rezidive möglich, Veranlagerung 
     o ärztlich abklären lassen, da so auch ein Zungentumor aussehen könnte

3) Zungenbrennen
wird auch Glossodynie genannt und kann u.a. auftreten bei:
• Stoffwechselstörungen, z.B. Diabetes
• Vitaminmangel, insbesondere Vitamin B12
• Hormonelle Veränderungen, z.B. in den Wechseljahren
• Gastroösophagaler Reflux
• Sjögren-Syndrom
• Psychische Störungen, insbesondere depressive und psychosomatische Störungen

4) Zungenschwellungen
* Allergien, insbesondere gegenüber Nahrungs- und Arzneimitteln
* Insektenstiche in die Zunge -> auch ohne Allergien sind hierbei teils massive Schwellungen möglich

5) Tumore
* Zungenkarzinom = Karzinom an Lippen und Zunge, gehäuft bei Rauchern und alkoholabhängigen Menschen

6) Zysten
* Ranula = Zyste im vorderen Mundboden, im Bereich der Zungenspeicheldrüse

     sichtbar als blasige Vorwölbung neben dem Zungenbändchen, 
     auch beidseitig möglich


Die Zungendiagnostik spielt in der Schulmedizin eine eher untergeordnete Rolle. Zwar wird die Zunge in die Untersuchung miteinbezogen, aber zumeist erfolgt nur eine Beurteilung ihrer Farbe und ihres Belages. 
In der Traditionellen Chinesischen Medizin dagegen spielt die Zungendiagnostik eine wichtige Rolle. Hier werden bestimmten Zungenregionen Körperteile und Organe zugeordnet und Veränderungen in diesen Regionen dann mit diesen Körperregionen in Bezug gesetzt. 

Ich hoffe, es ist für euch etwas Interessantes und Neues dabei. Meine Auflistung ist bestimmt nicht vollständig, aber ich habe versucht, alle wichtigen und häufigen Erkrankungen aufzunehmen.

Liebe Grüße aus dem tief verschneiten Halle (Saale) Smile
Sabine
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#2
Liebe Sabine,

das ist eine wirklich tolle Fundgrube für alle möglichen Richtungen zum Wiederholen und Erarbeiten.
Ganz dickes Danke, da war auch einiges dabei wo ich merke: oha nochmal nacharbeiten :-)

Liebe Grüße Gini
Keine Zeit gibt es nicht - nur andere Prioritäten  Wink 
(Zitat: Michael A. Denck)
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#3
Wow super tolle Zusammenfassung!
ich stehe zwar noch ganz am Anfang der Ausbildung, aber das wird später sicherlich noch seeehr hilfreich sein! 
herzlichen Dank dir! Smile 
Liebe Grüße aus dem eiskalten Kanada Smile
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#4
Wow, vielen Dank
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