vielen Dank für Deine Nachfrage. Ich grüble noch...
Die Beteiligung der Leber an der Aufrechterhaltung des Blut-ph-Wertes habe ich in meiner Schule gar nicht gelernt...
Wenn ich das für mich Neue bisher richtig verstanden habe, arbeiten Leber und Niere bei Alkalose anders zusammen als bei der Azidose:
- Bei Azidose überwiegt die Bindung von Ammonium an Glutamat, da Bikarbonat fehlt. Diese Verbindung kann dann über das Blut zur Niere transportiert werden, hier trennen sich Ammonium und Glutamat wieder und die Niere kann das Ammonium dann direkt ausscheiden.
Wird bei der Abpressung des Primärharns aus dem Blut Glutamat vom Ammonium getrennt oder passiert dies vorher? Woanders?
- Bei Alkalose überwiegt der Harnstoffwechsel, da zuviel Bikarbonat vorhanden ist. Bikarbonat + Ammonium + ... werden zu Harnstoff verstoffwechselt, der dann über das Blut zur Niere, in der Niere abgepresst und über den Harn ausgeschieden wird.
Bei meiner Grundfrage, was für den Körper gefährlicher ist, bin ich leider nicht weiter oder gerade auf einem ganz anderen Pfad. Im Moment frage ich mich, ob ich das vielleicht gar nicht im Sinne von Alkalose oder Azidose beantworten kann, sondern eher unter respiratorischer oder metabolischer Ursache betrachten muss... Mein Gedankengang dazu ist:
- Die respiratorische Alkalose entsteht durch eine Hyperventilation, z.B. aufgrund einer Panikattacke. Der Mensch atmet zu viel CO2 ab, damit bleibt zu viel HCO3 im Blut und das Blut wird zu basisch. Die metabolische Ausgleichreaktion wäre jetzt eine Forcierung des Harnstoffwechsels, also in der Leber die Bindung von HCO3 an Ammonium ... und die vermehrte Ausscheidung von Harnstoff über die Nieren.
Wenn ich den Zeitfaktor (der mir auch unbekannt war) einbeziehe, entsteht die respiratorische Alkalose und der Körper braucht Tage, um metabolisch auszugleichen.
Bedeutet dies, dass es ein relativ großes schädigendes Zeitfenster gibt, da die respiratorische Alkalose aufgrund der langsamen metabolischen Antwort/Gegenreaktion eine Zeitlang besteht?
- Die metabolische Alkalose entsteht z.B., weil die Niere zu viel Wasserstoff ausscheidet und damit wiederum zu viel Bicarbonat im Körper verbleibt. Die respiratorische Ausgleichreaktion ist eine Verminderung der Atmung, um als Ausgleich mehr CO2 im Körper zu halten. Diese Reaktion der Lunge erfolgt schnell, maximal in Minuten. Es gäbe also ein kürzeres Zeitfenster einer metabolischen Alkalose als einer respiratorischen Alkalose.
Bin ich auf dem richtigen Pfad oder hab ich mich verlaufen?
Vielen Dank für Deine Hilfe und liebe Grüße
Sabine