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Beim Nebennierenvortrag hatte ich ein richtiges "Ah-ha!" Moment. Meine Symptome machten auf einmal Sinn und ich bin sofort auf Google gehüpft, um mehr zu lernen.
Das Erste was ich gefunden habe war vom Edoncrine Society. Hört sich doch vielversprechend und serös an. Aber schon nach dem ersten Satz war ich schockiert.... sie sagen, dass Nebennierenschwäche nur eingebildet ist, dass es nicht diagnostiziert werden kann und am schlimmsten:
"Doctors urge you not to waste precious time accepting an unproven diagnosis such as “adrenal fatigue” if you feel tired, weak, or depressed. If you have these symptoms, you may have adrenal insufficiency, depression, obstructive sleep apnea, or other health problems. Getting a real diagnosis is very important to help you feel better and overcome your health problem."
Nach weiterem suchen, sehe ich dass es viele solcher Aussagen gibt.
Es wird noch schlimmer!
Ein Endokrinologe von Cedars-Sinai Medical Center schreibt:
“Adrenal fatigue is not an actual disease,” says Dr. Ben-Shlomo. “Stress can have an impact on our health, but it doesn’t affect your adrenals this way. When you’re stressed, the adrenal glands actually produce more of the cortisol and other hormones you need. They will give you all that’s necessary.”
Es würde mich freuen wenn ihr mir eure Meinung dazu geben könnt, ich bin gerade ganz konfus.
Dann kann ich dazu noch mal was sagen, wenn du magst und im Endokrinologieblock tu ich es ja eh auch noch mal :-)
Es hat etwas damit zu tun das nicht die NN - funktionell nicht mehr arbeitet oder das Gewebe ein Problem hat, sondern das es eine Fehlregulation der Feedback-Achsen ist.
(09.04.2019, 13:57)Silke Uhlendahl schrieb: Es hat etwas damit zu tun das nicht die NN - funktionell nicht mehr arbeitet oder das Gewebe ein Problem hat, sondern das es eine Fehlregulation der Feedback-Achsen ist.
HPA Axis Dysfunction!! Jetzt verstehe ich! Vielen Dank, ich bin jetzt beruhigt!
Zitat:HPA Axis Dysfunction!! Jetzt verstehe ich! Vielen Dank, ich bin jetzt beruhigt!
Ja genau - die NN " Schwächen" sind ja exakt genommen eben kein totaler "Funktionsausfall" wie es bei Autoimmunprozessen in der NNR der Fall ist wo dann tatsächlich nur eine lebenslange Hormonsubstitution funktioniert.
Die Beschreibung ist der NN-Schwäche ist eben beschreibend gemeint und nicht exakt physiologisch gemeint. Hier liegt das (ja nicht zu unrecht bemängelte) Phänomen, dass "NN-Schwächen" keine medizinisch korrekten Diagnosen sind.
Dennoch - jeder weiß was damit gemeint ist:
Hormonwerte, die nicht im totalen Normbereich liegen, sondern in den Grenzbereichen ( bezogen auf Serumwerte von DHEA, ACTH, Cortisol) während die Patienten bereits Symptomatiken zeigen wie Stresssymptome/Erschöpfungssymtome und irgendwann auch dann veränderte Neurotransmitter haben ( Adrenalin/Noradrenalin)....aber das kommt dann in der Endokrinologie noch mal ausführlich dran und da sehen wir uns ja wieder. Los geht es damit ja dann Anfang Juni.
Übrigens ist das bei vielen Sachen, die eher beschreibende Diagnosen sind so, dass es das nach Klassischerweise so nicht gibt oder wenig Akzeptanz da ist.
Bei "Darmdysbiosen" oder "Leaky gut" ist das ja ähnlich - und auch Beschreibung von Darmsanierung mit " da siedeln wir neue Keime an" ist ebenfalls teilweise ein "Bild was man macht" - während physiologischerweise ja eine Immunmodulation das ist was passiert dabei.
Vielen Dank dass du dir die Zeit genommen hast meine Frage so ausführlich zu beantworten! Ich freue mich schon auf die Vertiefungskurse und glaube ich habe mein Thema für die Hausaufgabe gefunden!
