Hier möchte ich Euch mein Therapiekonzept zur Migräne vorstellen, was schon ganz gut gewirkt hat, trotz Zweifel der Patientin, und habe am Schluss noch eine Frage zur spagyrischen Mischung mit Petasites.
Ich habe eine 42-jährige Patientin, die hat schon seit 12 Jahren Migräne. Die Migräne ist nicht zyklusabhängig. Die Migräne kommt in unregelmäßigen Abständen zwischen 4 bis 12 Wochen. Sie kommt ohne Triptane und andere Schmerzmittel bei Migräne nicht aus. Die Schmerzen beginnen oft vom Nacken im Bereich Gallenbalsenmeridian an den Schläfen vorbei, manchmal sind sie auch an der Stirn, dann wieder auf dem Scheitel, also wechselnd. Es gibt keine Aura bei der Migräne. Die Zunge ist rosig mit dünnen weißen Belag, am Rande sind Eindrücke zu sehen (Milz). Sie Unterzungenvenen sind gestaut. Der Schlaf ist gut, doch sie ist sehr oft müde.
Sieh hatte schon folgende OP: Gallenblasenentfernung, Schilddrüsenentfernung, 2 Kaiserschnitte.
Vom Typ her und ihren Reaktionen passt zu ihr das homöopatische Mittel Nux Vomica.
Sie hat Adipositas und der Blutdruck ist grenzwertig (135/85, manchmal auch höher, Puls 70). Medikamente nimmt sie sonst keine. Ich wollte gerne Blut- und Stuhlanalysen, die hat sie erst einmal abgelehnt. Sie meinte, dass auch Ihre Leberwerte und der Zuckerwert bei der letzten Blutanalyse etwas erhöht seien.
Trigger für die Migräne sind nicht so richtig bekannt, sie denkt Käse. Oder wenn sie mal zur Ruhe kommt, dann geht es los.
Sie ist sehr eingespannt in Beruf und Familie, da ihr Mann auch nicht so viel Zeit hat.
In ihrer Freizeit liest sie oder macht Brettspiele. Für Sport oder mal Spazierengehen hat sie keine Zeit, früher wohl mehr
Die TCM-Diagnose (Puls und Fragbogen) und Befragung ergab eine Leber-Qi-Stase, die zur Migräne führt.
Ich gab ihr Ernährungsberatung am Anfang: - Umstellung auf entzündungshemmende Ernährung und mögliche Trigger weglassen (Kuhmilch, Weizen, Wurstprodukte, Schweinefleisch weglassen, Abends keinen Salat usw.), Zucker weglassen, Hinweis auf regelmäßige Mahlzeiten und naturbelassene Ernährung, genug Trinken (war zu wenig), den Kaffee möglichst weg lassen oder reduzieren auf eine Tasse. Spaziergänge/Bewegung regelmäßig planen und umsetzen (z.B. 2 x pro Woche für den Anfang, Ziel jeden Tag eine halbe Stunde).
Sie führt gerade ein Ernährungs- und Schmerztagebuch als Aufgabe.
Bisher hatten wir zwei Termine.
1. Termin:
- Ausführliche Anamnese und körperlicher Untersuchung und Beratung.
- Fussrelfexzonentherapie (Kopf- und Milzbereich haben reagiert)
- Ohrakupunktur (OP 82, Leberpunkt, LSP)
Folgendes Rezept erstellte ich nach dem 1. Termin:
Spagyrik-Mischung, Mundspray (Ausleitung anregend)
Rezeptur für 30 ml:
6 ml Betula alba (Spagyrik Zimpel TM)
6 ml Solidago virgaurea (Spagyrik Zimpel TM)
6 ml Taraxacum officinale (Spagyrik Zimpel TM)
6 ml Cuprum oxydatum nigrum (Spagyrik Glückselig D 7)
6 ml Calcium sulfuricum (Spagyrik Glückselig D 6)
aa.
Dosierung:
Täglich 3 x 3 Hübe 15 Minuten vor dem Essen in den Mundraum sprühen, 4 Wochen. Einschleichend beginnend. Täglich 2 Liter Wasser pro Tag trinken, steigernd auf 3 Liter Wasser pro Tag.
Spagyrik-Mischung, Mundspray (Migräne, allgemein)
Rezeptur für 30 ml:
6 ml Anamirta cocculus (Spagyrik Zimpel D 4)
6 ml Petasites hybridus (Spagyrik Zimpel TM)
6 ml Lavandula angustifolia (Spagyrik Zimpel TM)
6 ml Ferrum sidereum (Spagyrik Glückselig D 7)
6 ml Magnesium phosphoricum (Spagyrik Glückselig D 6)
aa.
Dosierung:
Prophylaxe/Chronisch
Täglich 3 x 2 Hübe 15 Minuten nach dem Essen in den Mundraum sprühen, bis die Beschwerden abgeklungen sind, jedoch nicht länger als 4 Wochen. Danach sollte die Rezeptur leicht verändert werden oder eine Pause.
Akut:
Täglich 8 – 10 x 2 Hübe in den Mundraum sprühen.
Des weiteren im Rezept zur Substitution: Q10, B-Vitamine (insbesondere B2) und Magnesium sowie RMS STÄDTGEN Tropfen (3X20 Tropfen in Wasser oder Tee)
Zum Einreiben: transdermales Magnesiumgel (cool) zum Auftragen auf Nacken und Schläfen (bei Verspannungen)
Nux Vomica C 30 sollte sie gleich zeitnah einmal einnehmen und warten.
Sie rief mich nach 2 Tagen an, dass sie zwar keine Migräne aber immer morgens Kopfschmerzen hätte. Dafür musste sie eine IBU 600 nehmen. Dann ging es wohl. Sie trank jetzt auch mehr
2. Termin (6 Tage später)
Die Kopfschmerzen waren nach 4 Tagen wieder weg, berichtete sie. Sie stellt die Ernährung allmählich um.
An dem Behandlungstermin klagte sie wieder über Nachschmerzen und Kopfschmerzen auf der rechten Seite.
Behandlung mit
- Fussrelfexzonentherapie
- Ohrakupunktur (OP 82, Leberpunkt, LSP) und Körperakupunktur (Di 4, Ma 36, Le 3)
- Kugeldruckpflaster auf den Analgesiepunkt (OP 34), den soll sie regelmäßig massieren
An diesem Tag wurden auch ihre spagyrischen Mischungen geliefert. Sie rief mich deshalb Abends an. Ich empfahl ihr das Spray für die Migräne schon am Abend 2 mal 2 Sprühstöße zu nehmen, da sie Angst hatte, dass die Migräne los ginge.
Am nächsten Tag rief sie mich an, dass die Schmerzen weg seien und sie nun die Sprays einnehmen werde. Sie war ganz zufrieden damit und erstaunt, wie gut es ihr ginge.
Eine große Ausleitung wollen wir dann im Herbst beginnen und auch eine Stuhl- und Blutanalyse soll durchgeführt werden.
Weitere Behandlungen mit FRT und Akupunktur sind geplant.
Meine Frage zu Petasites:
Wie lange darf Petasites im oben genannten spagyrischen Spray angewendet werden?
Es wird bei dem Kraut darauf verwiesen, dass die Dauer nicht zu lange sein soll, das der Tee in der Apotheke PA-frei sein soll.
Bei den spagyrischen Mischungen gibt es doch keine lebertoxischen Wirkstoffe oder kanzerogenen Stoffe? So wird es jedenfalls beschrieben.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Herzliche Grüße aus Thüringen
Daniela Hollands