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Hypochondrie
#1
Denkt der Hypochonder immer dass er an der gleichen schweren Krankheit erkrankt ist oder hat er immer verschieden Krankheiten im Kopf?

Wahrscheinlich immer verschieden, oder?
Kann es da also auch bei ihm heute die Symptome von Darmkrebs sein und morgen von Botulismus?
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#2
Nach meinen Erfahrungen sind die Leute meistens auf ein spezielles Gebiet eingeschossen wie z.B. Krebs oder Herzerkrankungen.
Ich kenn aber auch Leute, die machen alles durch, was ihnen begegnet.
Als Beispiel ein Freund von mir, der Zivildienst in einer Klinik gemacht hat und in dieser Zeit eine Krankheit nach der anderen "hatte".

LG
Antje
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#3
Soweit ich weiß, können das schon verschiedene Erkrankungen sein. Der Hypochonder achtet sehr genau auf die Symptome seines Körpers und geht davon aus, dass er an einer schwerwiegenden Krankheit leidet. Dies kann eine Zeit Angst vor Krebs sein, und später aufgrund von Herzsymptomen die Angst vor einem Herzinfarkt.

Außerdem lassen sich die Hypochonder auch nicht davon überzeugen, dass sie gesund sind. Trotz verschiedener Untersuchungen.
LG Andrea

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#4
Ich hab eine Freundin, die ist ein richtiger Hypochonder! Sie ist selber Krankenschwester von Beruf und während ihrer Ausbildung war sie ständig krank und hatte natürlich immer genau das, was sie in der Schule gerade durchgenommen haben!
Hatte sie auf der Station einen krebskranken Patienten, so hatte sie natürlich auch Krebs in sich schlummern, weil es hier zwickte und da zwackte...

Egal was man ihr gesagt hat, sie hat es sich nicht ausreden lassen! Für sie stand fest, dass sie das hat und sie hätte sich sogar jederzeit freiwillig unters Messer gelegt!!!
Liebe Grüße, Alexandra

www.naturheilpraxis-alexandra-nau.de
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#5
Hi Daniela,
ja, es können verschiedene Krankheiten sein unter denen der Hypochonder leidet, manchmal täglich wechselnd - oder eben eine spezielle, die nur einfach noch nicht entdeckt wurde (evtl. sogar noch nicht einmal als Krankheitsbild existiert).

Aus persönlichen Erfahrungen bin ich mittlerweile vorsichtig geworden, jemanden als Hypochonder zu bezeichnen. Um dies zu tun bedarf es meiner Meinung nach einer wirklich guten Kenntniss der Person! Ich kenne jemanden sehr gut, der fast 3 Jahre unter verschiedensten Symptomen massiv gelitten hat, insgesamt ca. 8 verschiedene Ärzte aufgesucht hat und immer wieder zu hören bekommen hat, er sei absolut kerngesund. Ich habe selbst mehrfach daran gedacht, dass er evtl. ein Hypochonder sein könnte. Schließlich stellte sich aber doch heraus, dass jedes Symptom zu einem einzigen Krankheitsbild gepaßt hat und er alles andere als ein Hypochonder war. Die Ärzte waren einfach nur zu unmotiviert, zu oberflächlich, mit Vorurteilen behaftet oder schlicht zu dumm!
Liebe Grüße
Ira
Ira

*** feel good! ***
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#6
Ja Ira! Ich würde auch lange brauchen um wirklich die Diagnose "Hypochondrie" stellen würde. Ich würde wahrscheinlich auf jeden Fall Fibromyalgie ausschließen und andere Somatoforme Störungen. Natürlich müssen zuerst organverändende Krankheiten ausgeschlossen werden!!
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#7
Hallo an Alle, die zum Thema Hypochondrie etwas wissen wollen und einen Beitrag gebracht haben.
Eigentlich ist in jedem Beitrag etwas richtig, ich versuche mal zusammenzufassen:
Die Hypochondrie gehört nach dem ICD-10 (Internationale Klassifikation von psychischen Störungen) und dem DSM-IV (Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen) zu den Somatisierungsstörungen. Diese sind gekennzeichnet, dass Patienten immer wieder über verschiedene körperliche Beschwerden und Symptome klagen, die, nach gründlicher körperlicher Untersuchung keine organische Verursachung haben. Die Symptome können polysymptomatisch sein, das heißt sehr vielfältig, oder eher monosymptomatisch, das heißt, nur ein oder sehr wenige verschiedene Symptome. Also wie gesagt, Somatoforme Störung ist der Oberbegriff. Die einzelnen Diagnosen versuchen dann, anhand der Verschiedenartigkeit der Symptome, eine Diagnose zu stellen. Dazu gehören hauptsächlich:

Somatisierungsstörung: Sie ist gekennzeichnet durch die Vielgestaltigkeit der Symptome. Es tut heute mal der Bauch weh, morgen kribbelt der Arm etc. Wichtig ist, dass die Patienten immer wieder Ärzte aufsuchen (Doktorhopping) und sich nicht, oder nur kurzfristig davon überzeugen lassen, dass sie gesund sind.

Somatoforme Schmerzstörung: Hier stehen die verschiedenen Schmerzen im Vordergrund.

Hypochondrie: Bei ihr ist entscheidend die ausgeprägte Angst an einer schweren oder möglicherweise tödlich verlaufenden Krankheit zu leiden, es liegt eine Betonung der Angst vor. Der Hypochonder beobachtet sich genau und missdeutet schon harmlose körperliche Beeinträchtigungen als mögliche schwerste Erkrankung. Bevor die Diagnose Hypochondrie gestellt werden darf, müssen die Symptome mindestens 6 Monate vorliegen.

Ausschlaggebend, ob jemand wirklich eine Psychische Störung in Form einer Somatoformen Störung hat, ist neben der Dauer die Ausprägung und vor allen Dingen welche Auswirkung das auf das tägliche Leben hat. Wie stark man sich beeinträchtigt in der allgemeinen Lebensführung fühlt und wie stark der Leidensdruck ist. Die Betroffenen können depressiv werden, denn wenn man sich ständig krank fühlt, und der Überzeugung ist, dass kein Arzt mich ernst nimmt... Jemand der ständig eine "Krankheit" hat, wird auf jeden Fall Probleme mit der Arbeitsstelle bekommen. Entscheiden ist das Leiden.
Ob jetzt die Menschen von denen Sie in Ihren Beiträgen geschrieben haben, können Sie ja jetzt an diesen Kriterien überprüfen. Auf jeden Fall können wir uns alle nicht lösen von dem Gefühl eben an einer bestimmten Krankheit zu erkranken, wenn wir davon Näheres hören oder auch nur lesen. Garantiert hat man auch so ein Symptom an sich. Nur ein an einer somatoformen Störung Leidender, kann sich nicht mehr davon befreien, er wird das Gefühl einfach nicht mehr los.

Und jetzt zur Ursache: Somatoforme Störungen haben eine seelische Verursachung, die Psyche ist krank. Je nachdem wo nun bei dem einzelnen Menschen die "Achillesverse" ist, also wo er am leichtesten verletzbar ist, kann er eine Störform entwickeln. Entweder eine Angststörung, eine Depression, oder er verlagert seine Ängste auf die körperliche Ebene und entwickelt z.B. eine Hypochondrie. Verhaltensforscher sprechen auch von einem "sekundären Krankheitsgewinn" den solche Betroffene sich damit holen, also erhöhte Zuwendung. Aber Vorsicht, das sollte man nicht negativ sehen, denn die Seele dieses Menschen leidet, sie sucht Hilfe.

Bevor die Diagnose einer Somatoformen Störung gestellt werden darf, muss immer eine gründlichste körperliche Untersuchung stattfinden.
Gerade für Heilpraktiker ist es gut über diese psychische Krankheit Bescheid zu wissen, weil gerade solche Patienten die Heilpraxis aufsuchen, weil sie glauben bei den Ärzten gescheitert und missverstanden zu sein. Aber Achtung keine Diagnose ohne Ausschluss einer körperlichen Verursachung.
Mehr steht auch im Lehrheft Nr. 15 Psychische Erkrankungen.
Gerlinde Todt
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#8
(13.04.2010, 19:57)Alexandra N. schrieb: Ich hab eine Freundin, die ist ein richtiger Hypochonder! Sie ist selber Krankenschwester von Beruf und während ihrer Ausbildung war sie ständig krank und hatte natürlich immer genau das, was sie in der Schule gerade durchgenommen haben!
Hatte sie auf der Station einen krebskranken Patienten, so hatte sie natürlich auch Krebs in sich schlummern, weil es hier zwickte und da zwackte...

Egal was man ihr gesagt hat, sie hat es sich nicht ausreden lassen! Für sie stand fest, dass sie das hat und sie hätte sich sogar jederzeit freiwillig unters Messer gelegt!!!

[Bild: a010.gif]
das ist aber hart. Die gute Dame sollte sich, diesbezüglich, Hilfe holen. Sich unter Messer legen, nur weil man GLAUBT zu wissen das da was ist..... man man .... harter Tobak.

LG Nicci
Jeder von uns hat unglaubliches Potenzial !
Aber wenn ein Fisch daran gemessen wird,
wie gut er auf einen Baum klettern kann,
wird er immer denken er wäre dumm!







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#9
Liebe Geli (= Gerlinde),
vielen Dank für Deinen fundierten Bericht. Es ist doch immer wieder schön, wenn eine echte Fachfrau schreibt. Heart

Hier kommt aber noch eine Bitte, könntest Du noch die Frage von Daniela (erster Beitrag in diesem Thread) beantworten??
Ganz sicher kannst Du das viiiiiel besser als ich. Exclamation

Und hier kommt gleich die nächste Bitte, könntest Du nicht mal das typische Beispiel eines Hypochonders schildern? Wäre super-toll.

Leider wird ja in der Gesellschaft der Hypochonder gerne belächelt. Wäre gut, wenn man am Beispiel ersehen könnte, mit welchem seelischen Leid diese Störung verbunden ist.

LG Isolde
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#10
(14.04.2010, 19:48)Nicci schrieb:
(13.04.2010, 19:57)Alexandra N. schrieb: Ich hab eine Freundin, die ist ein richtiger Hypochonder! Sie ist selber Krankenschwester von Beruf und während ihrer Ausbildung war sie ständig krank und hatte natürlich immer genau das, was sie in der Schule gerade durchgenommen haben!
Hatte sie auf der Station einen krebskranken Patienten, so hatte sie natürlich auch Krebs in sich schlummern, weil es hier zwickte und da zwackte...

Egal was man ihr gesagt hat, sie hat es sich nicht ausreden lassen! Für sie stand fest, dass sie das hat und sie hätte sich sogar jederzeit freiwillig unters Messer gelegt!!!

[Bild: a010.gif]
das ist aber hart. Die gute Dame sollte sich, diesbezüglich, Hilfe holen. Sich unter Messer legen, nur weil man GLAUBT zu wissen das da was ist..... man man .... harter Tobak.

LG Nicci



Sie ist mittlerweile bei einer Psychologin in Behandlung.
Liebe Grüße, Alexandra

www.naturheilpraxis-alexandra-nau.de
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#11
(13.04.2010, 17:34)Daniela Starke schrieb: Denkt der Hypochonder immer dass er an der gleichen schweren Krankheit erkrankt ist oder hat er immer verschieden Krankheiten im Kopf?

Wahrscheinlich immer verschieden, oder?
Kann es da also auch bei ihm heute die Symptome von Darmkrebs sein und morgen von Botulismus?

Ein Hypochonder hat Angst an einer schweren Erkrankung zu leiden, deren Symptome er an sich entdeckt. Er wird diese Idee verfolgen. Er wird irgendwann wieder eine neue Krankheit an sich entdecken. Aber sicher wird er nicht von einer Krankheit zur nächsten "springen", dann wäre es eine Somatisierungsstörung.
(s. auch meinen anderen Beitrag)
Gerlinde Todt
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#12
Danke Gerlinde!!

Das hast Du super erklärt! Ist alles klarer geworden!
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#13
Liebe Gerlinde,

das war wirklich eine super Erklärung für diese verschiedenen Störungen. Sehr interessant! Vielen Dank für Deine Mühe und die ausgezeichnete Erklärung! Smile

Liebe Grüsse, Kathinka
Smile Patenkind von Marlene und Patenschwester von Melanie und Anja Smile

"Ja, ich bin ein Träumer... denn nur Träumer finden ihren Weg durchs Mondlicht und erleben die Morgendämmerung, bevor die Welt erwacht." (Oscar Wilde)
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#14
Hallo,
hier noch ein Fallbeispiel zum Thema Hypochondrie:
Eine 36-jährige Sekretärin leidet seit ihrer Schwangerschaft vor 11 Jahren unter Krankeitsängsten. Damals hatten Ärzte schwerwiegende Fehldiagnosen gestellt und prognostiziert, dass ihr Sohn mit einer schweren Behinderung zur Welt kommen wird. Ihr Sohn ist jedoch gesund geboren worden. Durch diese Erfahrung ist ihr bewusst geworden, wie schnell das Leben "aus der Bahn" geraten kann. Zunehmend beobachtet sie ihren Körper und führt häufig Selbstuntersuchungen durch. Wenn sie dabei etwas bemerkt, was ihr pathologisch erscheint, ist sie in diesem Moment überzeugt, eine tödliche Krebserkrankung zu haben. Mit diesen Überzeugungen sind massive depressive Reaktionen verbunden. Die schlimmste Vorstellung ist für sie, eines Tages nicht mehr für ihren Sohn sorgen zu können. Den Arztbesuch vermeidet sie, da dieser die befürchtete Diagnose nur noch bestätigen könnte und nimmt damit lieber eine monatelange Ungewissheit und "Todesangst" in Kauf. Nur auf intensives Einwirken ihrer Mutter und ihres Lebenspartners kann sie sich schließlich bei einem Arzt vorstellen. Bis zur letzten Sekunde hält sie es für sehr wahrscheinlich, dass dieser ihre schlimmste Befürchtung bestätigen wird.
Zitiert aus: Bleichardt, Gaby, Weck, Florian: Kognitive Verhaltenstherapie bei Hypochondrie und Krankheitsangst. Springer 2007.

und: wenn sie nun beruhigt wird, dass sie nicht krank ist,wird sie eine Weile ruhig werden, aber wenn sie wirklich an Hypochondrie erkrankt ist, wird leider die Geschichte von vorne anfangen, zumal ihr Vertrauen in die Ärzte durch die Fehldiagnose mit ihrem Sohn erschüttert ist...
Gerlinde
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#15
Danke, liebe Gerlinde, für das anschauliche Beispiel! Heart
Wusste ich es doch, dass Dir dazu gleich etwas Einprägsames einfällt.

LG Isolde
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