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Organspende
#1
Organspende! Ein wichtiges Thema, mit dem sich jeder beschäftigen sollte.
Im Moment wird wieder verstärkt für Organspende geworben.

Organspende ist ein Thema mit unglaublich vielen Facetten und es gibt sehr viele unterschiedliche Standpunkte und Sichtweisen. Ich würde mich freuen, wenn wir hier einmal alles zusammentragen, was es zu bedenken gibt. Vielleicht ist das für den einen oder anderen doch eine wichtige Entscheidungshilfe.

Also, wie steht ihr zur Organspende? Welche Gesichtspunkte stehen für euch im Vordergrund?
Habt ihr mit dieser Frage schon eigene Erfahrungen machen müssen?
GLG Isolde
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#2
Liebe Isolde und Forumsteilnehmer,

vor mir sitzt mein 53jähriger Bruder mit Laurell-Eriksson-Syndrom / Alpha1Antitrypsinmangel. Es bedeutet, er hat einen ausgeprägten Fassthorax (Emphysem) wegen COPD und trotz dem ewigen Klicken der permanenten 02 Versorgung leidet er unter erheblicher Atemnot und ist nicht belastbar.

Sein Zeitfenster für die Transplantation ist abgelaufen. Wir haben uns also aus verschiedensten Blickwinkeln mit diesem Thema beschäftigt. So direkt betroffen zu sein, ist es ein  sehr schmerzhaftes Thema. Aus der Ferne betrachtet mag es ein interessantes "Ersatzteillager" sein. Ob unser Körper es auch so sieht wie die Elektronik und Technik vor unserer Nase und Umgebeung?

Als sehr belastend empfand ich immer diese stetige Verfügbarkeit. Immer und überall könnte ein Anruf kommen und innerhalb kürzester Zeit / 30 Minuten wird man vor Ort abgeholt. Ich hatte im Oktober 2018 eine Eigenbedarfskündigung und die Käuferin bekam während meiner Auszugsphase diesen Anruf und zog mt einer neuen Niere ins Haus ein. Es bedeutet, dass es wiederum ein langes Zeitfenster gibt, ob der Körper dieses Organ angenommen hat. Hoffnung ...Absturz...großes Gefühlschaos...wie gehen unsere Hormonkreisläufe damit um?
Dann folgt ein Leben lang eine tägliche Medikamenteneinnahme. Immer. Ohne Ausnahme. Wir reden von gehörigen  Mengen, die das Immunsystem unterdrücken. Kommt irgendwann eine Abneigung oder werden sie mit Dankbarkeit eingenommen?

Neulich war ein Bericht in Docnews. Irgendeine Organtransplantation und anschließend eine dramatische Anaphylaxie. Was war passiert? Die Empfängerin konnte später berichten, dass sie genußvoll eine Stulle mit Erdnusbutter gegessen hat. Ging ja immer. Doch der Spender hatte eine Erdnussallergie.

Und sie jetzt auch.Was wird noch kommen?

Wenn ich dann das Tibetische Totenbuch lese...Die Zeit Inkarnation / Exkarnation  bin ich restlos überfordert und habe keine klare Meinung mehr.
Ganz schlimm finde ich, dass ich in bestimmten Ländern (EU) sehr klar schriftich festhalten muss, dass ich ggf. NICHT spenden möchte. Sonst BIN ich Spender.


Vielleicht gehen wir das Thema von der falschen Seite aus an. Möglicherweise geht es auch darum, zu lernen und zu akzeptieren, dass es Grenzen gibt. Ein Aufruf, sich mit Spiritualität, Leben und Sterben zu beschäftigen. Frieden zu finden, dass der Tod zum Leben gehört.

Es müssen sehr starke Seelen sein, die uns mit diesem Thema konfrontieren. Vor diesen Seelen verneige ich mich und sie lehren mich Dankbarkeit für das Alltägliche.


Wie gesagt:

vor mir sitzt mein Bruder mit dem ewigen Ticken des mobilen Sauerstoffgerätes und das Pfeiffen und Giemen seiner Lunge. Sein Innehalten bei kleinster Belastung. Das Wissen, seiner Not und weitere Verschlimmerung. Und sei es ein banaler Infekt.

Britta
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#3
Nachtrag:

Sehr schmerzhaft war, dass wir Freunde verloren haben. Sie halten dieses Thema nicht aus. Oder nicht wenige brachten zu unserem Erstaunen Bemerkungen wie:

"Wenn es mein Kind / Mann / Frau wäre, dann....würde ich Haus und Hof verkaufen. Kontakte aufnehmen und eine Lunge kaufen!".

Ob sie immer auf dem Schirm haben, dass ein anderen Mensch gegen seinen Willen in diversen Ländern seine Organe gewaltsam verliert?

Dieses Thema hat viele dunkle Seiten.

Wolltet ihr es so genau wissen? Sad
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#4
Wenn man persönlich betroffen ist, ist man sicher verzweifelt. Ich denke, diese Verzweiflung sollte und kann nicht der Maßstab für Argumente sein.

Jeder ist in seiner Entscheidung frei - meine ist sehr klar.

Eine gute Freundin von mir wurde im Alter von 16 Herz-Lungen-transplantiert. Sie hatte - entgegen jeder Prognose - mehr als 20 gute Jahre, ein tolles Mädchen geboren. Beim zweiten Mal verlief es leider anders. Ich bin froh, dass sie mein Leben so wahnsinnig bereichert hat. Und dass ihr Leuchten in ihrer wunderbaren Tochter weiterscheint...

Was will ich schon mit meinen Organen anfangen, wenn ich tot bin? Und meine Seele und meine Energie hängt ja nicht vaon meiner Lunge ab, oder meinen Nieren.

Meine Meinung.
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#5
Liebe Britta, 

Danke für deine offenen Zeilen.
Wie du schreibst, dieses Thema hat sehr sehr viele dunkle Seiten. 

Ich werde mich später dazu noch äußern, muss meine Gedanken sortieren, da auch mich seit gestern wieder eine schwere Krankengeschichte  im engsten Freundeskreis im Griff hat.
Herzensgrüße
Simone
Heart
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#6
Liebe Simone,
dir wünsche ich viel Kraft, Vertrauen und Mut.

Ich habe so ausführlich und offen geschrieben, weil ich verschiedene Phasen bzgl. dieses Themas durchlaufen habe. So direkt konfrontiert zu sein bedeutet auch nicht, dass man verzweifelt ist. Es bedeute vielmehr einen Wandlungsprozess zu durchlaufen und den Aufruf, seinen persönlichen Frieden zu finden.
Natürlich kenne ich, schon alleine durch die familiäre Situation und entsprechende Kontakte, gute Verläufe und verstehe Antje und freue mich mit ihr.

Dennoch teilen viele Menschen offenbar die Auffassung, dass ein "Ersatzteillager" vieles möglich macht und es dann nur eine Antwort geben kann. Das halte ich persönlich für undifferenziert und bitte unermüdlich um Verständnis für andere Geisteshaltungen. Möglichkeiten um jeden Preis auszuschöpfen ist eine Option. Manch ein Mensch mag eine andere Option wählen und auch er verdient Mitgefühl und Verständnis.

Mein Arbeitstag beginnt. Alles Gute euch!
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#7
Ganz lieben Dank für eure Gedanken!

Was man beim Thema Organspende auch bedenken muss ist, ob man die Definition "Hirntod" wirklich als "Tod des Menschen" akzeptieren kann/möchte. Der Hirntod ist ja eine verhältnismäßig "junge" Definition, die erst 1968 im Zusammenhang mit der Transplantationsmedizin geschaffen wurde. Vorher galt als "tot" wer keinen Herzschlag und keine Atmung mehr hatte.

Man könnte einen Hirntoten aber auch als einen "Sterbenden" sehen, bei dem das Organ Gehirn versagt hat, alle anderen Organe funktionieren noch, bzw. werden durch eine Beatmungsmaschinen aufrecht erhalten. So kann ein Hirntoter noch allergisch reagieren, reflexartige Bewegungen zeigen, Wundheilung geht von statten und wie man aus den Medien weiß, kann sogar ein Kind ausgetragen werden.
Und wenn die Angehörigen am Bett des Hirntoten stehen, dann fühlt er sich warm an.


Damit bleibt die kaum auszuhaltende Frage, ob die Organentnahmen wirklich an einem Toten oder an einem Sterbenden erfolgt.
GLG Isolde
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#8
Liebe Britta,

Nicht, dass du mich falsch verstehst. Die Aussage mit der Verzweiflung bezog sich auf die Aussage "Wenn es mein Kind wäre... " Jeder Menschen sagt, er würde "alles" tun, wenn er einem geliebten Menschen helfen könnte. Das sind wenig reflektierte Aussagen aus der puren Verzweiflung heraus. Ich messe dem nicht soviel Intention bei. Kaum einer verkauft aber sein Haus, um eine "Lunge zu kaufen"...

Ich respektiere jeden, der sich gegen eine Organspende entscheidet. Ich möchte niemanden von meiner eigenen persönlichen, ganz sicher auch von der eigenen traurigen Erfahrung geprägten Meinung überzeugen. Ich finde es gut, dass jeder für sich entscheiden kann. Und ich finde, jeder sollte sich möglichst zu seinen Lebzeiten hierüber Gedanken machen und seine Ansicht kundtun und nicht den Angehörigen überlassen.

Liebe Isolde,

Meine Familie weiß, dass, wenn ich im klinischen Sinne hirntot bin, sie meine Organe spenden sollen. Ich gehe davon aus, dass ich in einem solchen Zustand nicht mehr merken werde, was mit meinen "Innereien" passiert und dass mir das dann herzlich egal sein wird.. Ich habe das für mich zumindest jetzt, bei halbwegs funktionierendem Hirn, beschlossen. Bevor man mir die Stöpsel zieht, möchte ich anderen Menschen helfen, nicht die Würmer damit füttern. Meiner Seele wird es sicherlich auch egal sein, diese Energie hängt nicht an meinem materiellen Körper.

Die Frage, wo die ethische Grenze der Medizin sein sollte, ist natürlich auch sehr komplex. Ich würde vieles ablehnen, was heutzutage am "lebenden Menschen" unternommen wird. Ich finde zum Beispiel auch das Beispiel der hirntoten Mutter, die ein Kind austràgt, ein sehr schwieriges, wenn auch völlig anderes Thema

Liebe Simone, auch ich wünsche dir viel Kraft für dich und deine Freunde.

Habt ein schönes Wochenende


Antje
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#9
Liebe Isolde,
Ich bin Organspender. Ich bin bei der Knochenmarksbank registriert und bald auch Körperspender.

Ich bin der Meinung, dass es ein Leben nach dem Tod gibt aber ich bin mir auch zu 100 % sicher dass ich meinen Körper dann nicht mehr brauche.

Also Organspender kann ich aber jemanden ein neues Leben schenken.
Als Nicht-Spender fressen mich die Tierchen im Boden.

Ich durfte an einem Körperspender die Anatomie sehen und sogar anfassen. Das macht aus mir eine viel bessere Therapeutin,  wofür ich dem Körperspender unendlich Dankbar bin.

Falls jemand sich nicht sicher ist, hilft ein Gedanke daran, wie dankbar man wäre wenn der wichtigste Mensch in seinem Leben durch eine Organspende eine 2. Chance bekäme.

Ich möchte in meinem Leben Menschen helfen,  also warum nicht auch nach meinem Tod.

LG Diana
Nur in einem ruhigen Teich spiegelt sich das Licht der Sterne.
Chinesisches Sprichwort
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#10
Guten Morgen,
spannendes Thema. Ich würde gern etwas zur deutschen Organspende sagen. Ich selbst bin Organspenderin und setze mich aktiv dafür ein dass der Gesetzentwurf vorangetrieben wird dass jeder deutsche Staatsbürger ab Geburt automatisch Organspender wird, denn ich glaube dass es für die Menschen welche dringend ein Organ benötigen, wirklich eine gute Sache wäre und jeder einer "faire Chance" auf ein Organ hätte ohne dass man zu kriminellen Handlungen gezwungen wird. Auch fände ich diese Regelung gut für die Angehörigen welche in einer Belastenden Situation stecken da ihr Angehöriger Hirntod/Tod ist und von Maschinen am Leben erhalten wird, solche Entscheidungen zu treffen.
Liebe Isolde, bei der Organspende wird ein strenges Prozedere durchlaufen, dass bedeutet es werden mehrere Stunden hintereinander z.B. EEG geschrieben, CT Aufnahmen gemacht usw. Auch wird die Beatmung kurz abgestellt und geschaut stellt sich eine selbstständige Atmung ein oder nicht. Wenn alle Parameter alle Punkte ethisch erfüllt wurden wird der Patient für Tod erklärt, dies aber nicht durch einen Arzt sondern durch verschiedene Kollegen welche in einer Besprechung alle vorliegenden Punkte prüfen. Passt alles wird er unter Narkose gesetzt und die Organe entnommen. Dies alles unter Respekt der Spenderperson gegenüber. Danach wird wieder alles verschlossen und der Leichnam verbrannt. Zudem muss man auch sagen, dass nicht jeder Organspender auch wirklich Organspender wird! Da gewisse Parameter passen müssen.

Aus meinem Alltag: Ich war Ersthelfer bei einem schweren Motorradunfall. Ich habe den Motorradfahrer 1 zu 1 betreut bis der Rettungswagen kam. Die Familie des Motorradfahrers nahm danach mit mir Kontakt auf um sich dafür zu bedanken, dass sie durch die gute Erstversorgung am Unfallort, im Krankenhaus die Möglichkeit bekamen von ihm Abschied zunehmen bevor er starb. Dieser Mann war Organspender und rettet mit seinem Tod 9 Menschen das Leben darunter 3 Jugendlichen. Die Mutter des Verstorbenen war selbst Ärztin und erfuhr so davon.
Aus Erfahrung weiß ich, dass viele Menschen Angst haben vor dem Tod und schon alleine das Thema Angst erzeugt. Leider wird die Organspende mit eben dies verknüpft wodurch sie sich nicht damit beschäftigen wollen.

ABER Organspende bedeutet LEBEN.

Für mich ist es ein schöner Gedanke dass ich nach meinem weltlichen Tod noch gutes bewegen kann und einem Erwachsenen, Jugendlichen oder Kind dass Leben verlängern darf eventuell, den da wo ich hingehe werde ich keinen physischen Körper mit Organen benötigen

Liebe Grüße
Daniela

Ich überlege, dass man vielleicht beim; Fliegen eine Handvoll Erde mitnehmen müsste,
damit man nie vergisst, wo man herkommt und wie mühevoll das Gehen manchmal sein kann.





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#11
Ich habe mehrfach angesetzt und den Inhalt wieder gelöscht. Es ist nicht einfach zu schreiben und schnell kann ein Mensch mit Worte verletzt werden.

Seit 2001 beschäftige ich mich durch die Krankheit meines Bruders konkret mit diesem Thema. Es erhitzt immer wieder die Gemüter und die Reaktionen und Bemerkungen auf ein „Nein“ wiederholen sich gebetsmühlenartig.

Am Anfang wollte ich gerne einen Teil meiner Lunge spenden. Diese Option besteht grundsätzlich, ich kam damals aber medizinisch nicht in Frage.

Ich bemerke, dass die Beantwortung der Frage ein Prozess sein kann, sobald man sich mit dem Thema Leben versus Tod auseinandersetzt.

Manchmal wird der Eindruck geweckt, Spender seien die guten und Verweigerer die schlechteren Menschen. Oder liegt hier eher ein unreflektierter und unerlöstes Helfersyndrom vor? Eine Beeinflussung der Menge durch die einseitigen Medien?


Der Buddhismus legt Wert auf einen ungestörten Sterbeprozess. Und er setzt sich intensiv mit dem Sterben auseinander. Puh. Es ist ein harter Weg sich mit dem eigenen Sterben auseinanderzusetzen.
Liegt hier die „Erlösung“? Aber auch im Christentum haben wir eine Sterbekultur. Doch wer kennt unter uns noch Aufbahrungen, Rosenkranz beten und hat einen Leichnam gewaschen und über Nächte bewacht? Eines machen wir aber anscheinend intuitiv: das Fenster öffnen.

Können wir tatsächlich mit einer Organspende Leben spenden? Wie oft habe ich diese Antwort erhalten? Ich bewundere euch, wenn ihr schon so weit seid. Ich bin es nicht.

Ich wertschätze Leben und ich kann es in gewisser Weise beschützen und behüten. Ehren und lieben. Aber dann komme ich schon an meine Grenzen. Es liegt nicht mehr in meiner Hand. Wenn mein Ego sich dann so wichtig macht, bekommt er eins auf die Mütze.

Die Menschen, die eine klare Haltung für die Organspende haben, haben meine Hochachtung. Meine Haltung ist beweglich. Mir ist bewusst, dass ich sie gerade nicht in einer Ausnahmesituation tätigen muss.

Wie furchtbar ist es, wenn dein verunfalltes Kind als Spender in Frage kommt und du stehst noch völlig im Schock und du wirst daran erinnert, dass du diese Frage im Alltagsleben positiv beantwortet hast. Dein Kind ist rosig, die Hände warm, es riecht und schwitzt vielleicht...die Maschinen werden abgestellt…


...und eines Tages fragst du dich, wie weit du dich verantwortlich gemacht hast. Ob du zu früh aufgegeben hast? Ob du alles richtig gemacht hast. Und diese Fragen begleiten dich immer wieder.

...Jahre später darfst du Kontakt haben mit den Empfängern. In denen ja „das eigene Kind ein Stück weiter lebt. Der frühe Tod war nicht umsonst“. Du erfährst, dass Empfänger Karl seither nicht mehr Klassik hört sondern Techno. Die Lieblingslieder deines Kindes.

...oder im Empfänger Hans-Otto findet eine emotionale Veränderung statt. In unserer DNA sind traumatische Erlebnisse über Generationen hinweg gespeichert. Sein Umfeld ist irritiert. Und er auch. Und dir wird bewusst, dass du Eigenarten deines Kindes in einem fremden Körper und Wesen erlebst.

Es gibt ganz viele Hinweise, dass unsere Seele bei einem gewaltsamen Tod ebenfalls betroffen ist. Was geschieht, wenn ihr die Zeit genommen wird?

Was geschieht mit unserem Bewusstsein? Mein Körper besteht nun auch noch aus Wasser. Wasser kann ich laut Emoto mit Bewusstsein erreichen. Sogar Körpergewebe in einer Petrischale lässt sich vom eigenen Bewusstsein beeinflussen.
Nun ist aber ein Teil von Körpergewebe noch auf der Erde und lebt in verschiedenen Menschen. Mit anderem Bewusstsein. Was geschieht dann mit dem Spender (Seele, Bewusstsein) auf der anderen Seite?

Ich habe viele Fragen ... und nein! Ich habe nichts geraucht oder getrunken Wink

Ich wünsche mir von den Kollegen aus dem Bereich der Psychotherapie, dass ihr Möglichkeiten gewinnt, die betroffenen Menschen aufzufangen. Sei es die Angehörigen. Sei es die - möglichen Verwirrungen - von Empfänger. Denn die Langzeitfolgen, auch spiritueller Natur, sind uns noch nicht bekannt und vertraut.
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#12
Hallo   fragend,

Meiner Meinung nach,sollte Organspende,  auf jeden Fall ,aus freier Entscheidung geschehen.
Und nicht per Gesetz, bei dem jeder automatisch Organspender ist.


In den gespendeten Organen, sitzen ja auch die gespeicherten Emotionen.Und ich bin mir da nicht sicher, ob das
so angenehm ist. Dann die vielen Medikamenten,die der Patient nehmen muss,damit das Organ nicht abgestoßen  wird.

Drei Tage braucht die Seele um aus dem verstorbenen Körper zu gehen!
Das sollte auch bedacht werden.

Trotz allem,  muss jeder für sich entscheiden,  Organspende ja oder nein.

Auf der Webseite, Alpenschau.com, gibt es einige Infos zu Organspende.
Mach' dein Licht an - Lebe und folge deinen Visionen 
         
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#13
Guten Morgen ,
Liebe Nadja interessanter Aspekte aber wer sagt denn, dass die Seele nach einer Organspende nicht aus dem Körper in Ruhe gehen kann, wenn derjenige mit seinem Bewusstsein erfasst hat und sich dafür entschieden hat. Es gibt so viele Menschen bei denen die Seele nicht gehen kann weil sie Angst haben, weil die Angehörigen Angst haben und den verstorbene nicht gehen lassen wollen usw. Ist ja nicht so das nach 3 Tagen Schub die Seele weg ist. Meiner Meinung nach.
Zudem ist doch die Organspende jetzt auch quasi "per Gesetz" geregelt und zwar das du kein Organspender bist, solange du nicht einwilligst. Somit kann man einfach sagen es hätte auch anderes herum sein Können dass du per Gesetzt Organspender bist, damals stand die Chance 50/50 und die "konservative Haltung der Politiker" gab den Ausschlag so wie heutzutage auch leider auch. Andere Länder habe es vorgemacht wie es eine gute Möglichkeit wäre und ich finde es immer noch richtig dass man eher seinen Einspruch dagegen einlegen sollte, denn viel Unwissenheit ist auch noch vorhanden und auch Desinteresse. So gäbe es eine vernünftige Aufklärung automatisch und die Möglichkeit durch ein offizielles Schreiben dagegen zu wiedersprechen. Was haben wir heute? Nix keine Aufklärung man hört immer nur wieder die negativ Beispiele aus Ländern mit Organhandel von schwarzen Schafen usw. Da werden dann Meinungen propagiert, wo sieht man Kinder , Jugendlichen oder Erwachsene die durch die Organspende wieder mehr Lebenszeit gewonnen haben. Dies ist Schade und ein Versäumnis der Möglichkeiten. Zudem ist glaube ich jedem Empfänger klar dass er Medikamente nehmen muss dass die Gefahr immer besteht dass trotzdem das Organ abgestoßen wird usw. Somit können sie aus freien Stück entscheiden was sie möchten genauso wie ein Organspender eben auch.

Liebe Britta ich glaube auch dass wir zum Teil noch nicht genügend Erfahrungen haben, aber wie denn auch? Es gibt Studienansätze die sich mit der Abstoßung der Organe beschäftigt da man immer nur gedacht hat , „ach die Blutgruppe passt die Größe passt“ und fertig. Es gibt Ansätze wo die Empfänger "vorbereitet" werden, psychotherapeutisch, soweit das möglich ist.
Spinnen wir mal weiter dass es in Deutschland schon immer die Organspende per Gesetzt gab. Und nehmen wir an das ca. 60 mio. von den 82 Mio. spenden. Wie viele Möglichkeiten hätte man plötzlich. Vielleicht gäbe es die Möglichkeit auch das Leben des Spenders mit in die Spende einfließen zu lassen usw. Auch wäre eine offene Spende denke ich vorteilhaft, für die dies möchten. Natürlich kann man hier auch nicht alles Abdecken, aber vielleicht verbessern, sodass die Spender zueinander besser passen.
Auch gebe ich dir Recht dass viele Organempfänger psychotherapeutisch im Regen stehen gelassen werden bzw. die Angehörigen des Verstorbenen.
Zu dem Punkt der Mensch ist schlecht weil er nicht spendet, möchte ich sagen dass viele eine Wahl haben aber zum Teil Desinteresse und Unwissenheit vielen davon abhält Spender zu werden. Der Teil der Menschen die mit dem Thema kritisch umgehen, sie ganz ablehnen oder noch unschlüssig sind, sind gar nicht so viele sagen wir mal 20 Mio. Wink. Ich habe vor jedem Menschen Respekt egal ob dieser seine Organe spendet oder nicht aus welchen Gründe auch immer. Und jeder muss es für sich selbst entscheiden (aber viele tuen dies aus oben genannten Gründen nicht!, dies ist auch eine Entscheidung) natürlich, aber zu einem schlechten Menschen deshalb ,kann man sich nur selbst machen, da man vermutlich ein "schlechtes Gewissen" hat?oder andere Gefühle welche einem glauben lassen man sei schlecht? Ich finde diese einteilung in gut oder schlecht muss es gar nicht, denn er hat sich dagegen entschieden oder ist unschlüssig/unsicher usw. weil es nun mal sein Gefühl dazu ist und dies ist niemals verkehrt.
Ich glaube ganz einfach der Umgang mit der Organspende und dem Tod ist in unsere Kultur einfach sehr schwierig, da die Aufklärung so mangelhaft ist und das Thema durch damalige konservative Erziehung negativ belastet ist (Dies war nicht immer so). Vielleicht sind wir einfach noch nicht so weit und es muss sich weiter entwickeln, jedoch fühlt sich für mich dies sehr schwierig an, denn dazu wird zu wenig Aufklärung betrieben usw.

Puh viel Text sry...
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Daniela

Ich überlege, dass man vielleicht beim; Fliegen eine Handvoll Erde mitnehmen müsste,
damit man nie vergisst, wo man herkommt und wie mühevoll das Gehen manchmal sein kann.





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#14
Ich weiß aus dem erweiterten Bekanntenkreis das es z.T auch ganz anders geht.

Dass Eltern, die ihr Kind durch einen Unfall schwerstverletzt in der Klinik fanden, durch ständige Sprüche der Ärzte dazu "überredet" wurden, der Organspende zuzustimmen.

Die Zeit drängt...
Einen Sinn muss der Tod doch haben....

Den Eltern war im Moment ihres eigenen psychischen Ausnahmezustandes nicht klar, zu was sie zu stimmen.

Es werden über Stunden mehrere OP- Teams eintreffen, die von Auge über Organe bis Knochen alles mögliche entnehmen.

Zurück bekamen die Eltern eine leblose Hülle, die sie heute noch im Traum verfolgt.

Und in Deutschland ist die Entnahme der Organe wohl nicht dringend unter Narkose vorgeschrieben.

Man sollte für und wider sehr gut abwägen.
Menschen stolpern nicht über Berge, 
sondern über Maulwurfshügel!

                                                                        ( Konfuzius)
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#15
Aber genau dies ist das was ich meinte im ersten Post geschrieben habe. Das die Angehörigen mit dieser Frage behelligt werden in sowiso schon einem sehr schweren Prozess dies hätte sich mit einer klaren ja/nein Regelung erübrigt. Zudem kann man immer zu Lebzeiten entscheiden was man spenden möchte und was nicht! So wie du es schliderst gehört es zu den absoluten negativ Bespielen und sollte nicht so laufen. Glaubst du es wäre anderes gewesen wenn von vorerrein schon klar gewesen wäre dass er Organspender war und was dies bedeutet? Den ich habe immer das Gefühl Organspende ist immer auch ein Wort, aber welche Kosequenz es nach sich zieht ist für viele dann überwälltigend und belastendt wenn es dann tatsächlich passiert und eben dadurch auch negativ behaftet.

Ich überlege, dass man vielleicht beim; Fliegen eine Handvoll Erde mitnehmen müsste,
damit man nie vergisst, wo man herkommt und wie mühevoll das Gehen manchmal sein kann.





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#16
Halla Layra!

Ich habe kein schlechtes Gewissen, weil ich mich dagegen entschieden habe (du weißt schon, wie und was du schreibst? Wink ) Du  machst es sicherlich nicht mit Absicht und es ist deiner Begeisterung für die Sache zu schulden, es ist dennoch manipulativ. In einer Diskussion von Angesicht zu Angesicht wäre der weitere Verlauf dann sehr spannend.  Cool

Ich weiß beim besten Willen nicht, was meine Seele will. Vermutungen und Ideen sind mir nicht dienlich. Was ist, wenn deine Idee mit der Absicht ein Irrtum ist? Der Preis ist mir zu hoch.

Ja, ich kann im jetzigen Zustand ein Kreuz machen. Ich habe mich informiert, wurde aufgeklärt. Es klingt ja auch alles prima.

Ich werde es meinen Angehörigen nicht zumuten, mit den Konsequenzen leben zu müssen. Eine klassische Frage  ist - entgegen aller Maßnahmen und Aufklärung: wurde wirklich alles getan und wurde zu früh aufgegeben? Wäre es anders verlaufen, wenn keine Organspende vorliegen würde? Ein hartes Los für die Hinterbliebenen.

Und das Leben selbst hat mich gelehrt, dass es doch immer anders kommt…

Möge Gott uns behüten, am Krankenbett eines eigenen verunfallten Kindes  zu sitzen. Das ist harte Realität und kein Mensch kann es sich in aller Konsequenz vorstellen. Dann ist eine vorherige Überlegung, Aufklärung und Einigung ein Erleben aus einer anderen Zeit und Welt. Und dann kommt, aber...S[i]ie haben doch im neutralen Zustand gesagt, dass Sie einverstanden sind.
Wie unmenschlich und pietätlos.

Es ist gut, dass du die Menschen zu Überlegungen anregst.
Britta
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#17
Liebe Britta,

Sorry, aber ich habe jetzt Layras Beiträge drei Mal gelesen, ich lese das nichts von dem raus, was Du schreibst. Im Gegenteil.

Ich hatte schon Anfang den Gedanken, dass dieser Thread entgegen der Bier gewohnten Praxis möglicherweise emotional hochkochen wird. Denn wer ihn überhaupt anklickt, hat meistens einen persönlichen Hintergrund dazu und der dürfte in der Regel dann auch emotionsbehaftet sein.

Isolde fragte im ersten Post jeden nach seiner Meinung. Ich denke, jeder kann diese äußern und die eines jeden anderen respektieren und stehen lassen. Dies ist immer eine sehr persönliche Entscheidung und kaum diskutabel.

Einig scheinen wir uns jedenfalls zu sein, dass jeder sie für sich auch treffen sollte und nicht anderen überlassen.

Liebe Grüße
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#18
Hallo,
ich fände es fair wenn es eine einfache Regelung gibt.
Wer Spender ist bekommt auch ein Spenderorgan.
Wer nicht Spenden möchte, bekommt dann aber auch keins.

Natürlich ist die Vorstellung, gerade bei Kinder schrecklich... Aber wenn das eigene Kind ein Organ brauchen würde, würden wir es mit Kusshand nehmen.
Die Entscheidung ob Ja oder Nein könnte man verbindlich immer für 1 Jahr festhalten bzw. ändern.

LG Diana
Nur in einem ruhigen Teich spiegelt sich das Licht der Sterne.
Chinesisches Sprichwort
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#19
Hallo,

Unter Sterbebegleitung im Jahre 2014/2015, gab es hier im Forum schonmal eine Diskussion.

Wohl kein einfaches Thema. Ein Seminar wäre sinnvoll.
Exkarnation,Sterbebegleitung, Organspende.
Wie gehe ich mit dem Tod um?
Mach' dein Licht an - Lebe und folge deinen Visionen 
         
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#20
ich hatte früher einen Spenderausweis, für mich war klar, dass ich nach meinem Tod noch etwas Gutes tun kann.
Mittlerweile stehe ich dem ganzen eher kritisch gegenüber und dies durch einige Erfahrungen in meinem direkten Umfeld. Denn auch für Empfänger ist das weitere Leben dann nicht so einfach. Mein Nachbar bekam vor vielen Jahren ein Herz, war anfangs sehr glücklich darüber, er nimmt tgl. 16 Tabletten, bei der kleinsten Erkältung geht es ihm sehr schlecht und er muss meist in die Klinik.....so wurde er depressiv......er fühlt sich verpflichtet dem Spender gegenüber....war lange Zeit in Therapie deswegen.......mittlerweile hat er massive Panikanfälle, weil man anfangs sagte dass so ein Herz ca. 17 Jahre "gut läuft", es ist jetzt 19 Jahre her............
Eine gute Bekannte meiner Mutter bekam nach langem Hin und Her eine neue Niere, obwohl sie sich gar nicht klar war ob sie sie will.......sie wurde ähnlich wie Birgit es beim Spender schrieb auch als Empfänger regelrecht gedrängt......."wenn sie es nicht nimmt gibt  es da noch viele die darauf warten".....Sie bekam die Niere und hatte ebenso psychische Probleme, die so weit gingen, dass sie sich das Leben nahm......in ihrem Abschiedsbrief stand:" man hat nur ein Leben und meines war schon lange zuEnde".
Der Mann meiner Freundin hatte einen Tumor an einer Niere, die daraufhin entfernt wurde....alles war gut.....vier Jahre später ein Rezidiv an der anderen Niere die ebenfalls entfernt wurde er geht nun zur Dialyse.....und wird nicht auf die Liste aufgenommen, weil er erst 10 Jahre tumorfrei sein muss, obwohl meine Freundin gespendet hätte und es hätte sogar gepasst.Nein......dies Niere wäre evtl. verschwendet.
In meiner Arbeit als Hospizbegleiter traf ich eine Mutter deren Sohn (21) im Sterben lag (total verkrebst)....Sie sagte sie sei so frroh, dass er wenn er schon gehen muss keinen Unfall hatte, da er Organspender war und sie sich damit nicht abfinden hätte können, dass er "zerschnippelt würde" bevor sie sich richtig verabschiedet hätte.

Ich denke jeder, Spender, Empfänger und Angehöriger hat Probleme, auf die gar nicht richtig eingegangen wird, weil auch wie Birgit sagt es immer beschleunigt wird........., die Aufklärung in Deutschland noch nicht ganz so gut ist wie man annimmt, deshalb kann ich Britta auch sehr gut verstehen.......ich persönlich bin mittlerweile froh, dass ich die Entscheidung für mich nicht treffen muss und auch sonst niemand, da ich durch meine Medikamente wg. der MS nicht mehr in Frage komme.........es ist eine wahnsinnig schwere Entscheidung aber für alle Seiten........auch den Empfänger.. .
Liebe Grüße Eva
Rolleyes Der Weg zum Ziel ist niemals gerade Shy

Patentante von UlrikeJ und ulrikehuma
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