4. Türchen

[katjasachenbacher]

Guten Morgen Ihr Lieben,   

heute habe ich für Euch ein bayrisches Gedicht zur Adventszeit von Monika Pauderer

In da staadn Zeit

Da Abreißkalender hod grod no paar Blaadl.

Muaßt nausgeh auf d' Straß, beißt da Frost di in d' Wadl,

macht rot dir dei Nasn und gstarrig de Händ',

i bleibat da gern in da Stubn, wann i könnt!

Wia hoa i's so warm und so gmiatlich herinna!

Was stricka, was lesn, Gedankenwoll spinna,

Bratäpfe bacha, a Kerzn ozündn,

auf da Gitarrn a Weihnachtsliad findn.

An Briaf schreib an wen, dem ma zkriaft is weng gwesn:

"Kimm, sei wieda guad, laß uns olles vagessn!"

An Punsch zammabraun und Strohsterndl macha.

Nüss' knackn, Doag orührn, Lebkuacha bacha.

Beim Fenster nausschaugn, wenn da Schee draußen treibt,

um d' Laterna rumtanzt und am Zaun hocka bleibt.

Wenn's auf Weihnachten zuageht und as Jahr staad varrinnt, 

no oamoi as Herz klopfla gspürn wia ois Kind,

voller Erwartung und Zuaversicht sei,

ned hetzn, ned renna, ois varsamma dabei.

Au se selm wieda bsinna, aus Staade, auf d'Ruah

und dees ned bloß ghoitn, geht's auf Weihnachtn zua!

A Stück von seim Kinderglaabn wieda rauskrama,

a Schleiferl rumbindn und se deszweng ned schaama!

Wenn mia oisamt midnanda wia a Kind wieder werdn,

waar's vielleicht vui leichter mit'm Friedn auf Erdn.

sooooo, jetzt nochmal falls es einige nicht verstehen....  aber, da reimt es sich vielleicht nicht so, ich probier es mal!     :

In der stillen Zeit

Der Abreißkalender hat nur noch ein paar Blätter,

musst Du rausgehen auf die Straße, beißt der Frost dich in die Wade,

macht rot dir die Nase und starr dir die Händ,

ich würde in der Stube bleiben, wenn ich nur könnt!

Wich hab ich's so warm und so gemütlich herin!

Was stricken, was lesen, Gedankenwolle spinnen,

Bratäpfel backen, eine Kerze anzünden,

auf der Gitarre ein Weihnachtslied finden.

Einen Brief schreiben an jemanden, mit dem man gestritten war ist gewesen:

"Komm, sind wir wieder gut, lass uns alles vergessen!"

Einen Punsch zusammenbrauen und Strohsterne machen.

Nüsse knacken, Teig anrühren, Lebkuchen backen.

Beim Fenster rausschauen, wenn der Schnee draußen treibt,

um die Laterne rumtanzt und auf dem Zaun hocken bleibt.

Wenn es auf Weihnachten zugeht und das Jahr still verrinnt,

noch einmal das Herz klopfen spüren wie als Kind,

voller Erwartung und Zuversicht sein,

nicht hetzen, nicht rennen, alles verpassen dabei.

Au sich selber wieder besinnen, auf die Stille, die Ruh,

und das nicht nur so halten, wenn's geht auf Weihnachten zu!

Ein Stück von seinem Kinderglauben wiedeer rauskramen,

ein Schleifchen drumbinden und sich nicht dafür schämen!

Wenn wir alle miteinander wie ein Kind wieder werden,

wär es vielleicht viel leichter mit dem Frieden auf Erden.

In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne besinnliche Advents-und Weihnachtszeit, und dass Ihr Euch etwas von dieser Besinnlichkeit in das Jahr mitnehmen könnt. 

Katja