1. Türchen - Die Wichtelweihnacht

[Ilona Einfeldt]

Die Wichtelweihnacht (Felicitas Kuhn)



Ein kalter Wind die Flocken treibt, wer schreiben kann, ans Christkind schreibt -
wie viele kleine Kinder hier : "Ach, liebes Christkind, bringe mir . . ."

In jedem Haus ein Brieflein liegt, zu jedem Haus ein Englein fliegt ;
viel Kinder gibt es nach und fern, und alle Kinder wünschen gern . . .
. . . und alle Kinder wünschen viel : ein schönes Buch, ein frohes Spiel, ein Auto, eine Eisenbahn, ein Püppchen, einen Hampelmann.

Die kleinen Englein tragen schwer von überall die Briefe her -
von Nord und Süd, von West und Ost - ein großer Korb ist voll mit Post.

Das Christkind schaut die Wünsche an - o weh, wer die erfüllen kann ?!
Die Himmelswerkstatt ist zu klein, die Englein schaffen's nicht allein !

Wer hilft da möglichst heute noch ? Vielleicht die Zwerglein ? Fragt sie doch !
Zwei Weihnachtsenglein fliegen bald zum Wichtelhaus im Zwergenwald.



Bald haben sie es dann entdeckt, das Häuschen - ganz im Schnee versteckt ;
das letzte Stück gehn sie zu Fuß. "Vom Christkind einen schönen Gruß !

Es hat uns heut zu euch geschickt, weil großer Kummer es bedrückt.
Das Weihnachtsfest ist nicht mehr weit, viel Arbeit gibt's - es drängt die Zeit.

Wollt ihr nicht unsre Helfer sein ?"
Das Zwerglein sagt :" O tretet ein“
Es ist uns eine große Freud - wir helfen gerne jederzeit !"

Vergessen ist die Kälte schnell bei einem Feuer warm und hell.
Im warmen Stübchen sind im Nu die Strümpfchen trocken und die Schuh.

Liegt auf dem Dach auch dicker Schnee - am Ofen dampft der Kräutertee
Ein Zwerg bringt Mus und Brot geschwind, weil die zwei Englein hungrig sind.

Die lieben Zwerge fangen dann voll Eifer mit der Arbeit an ;
zum Christbaumwald sieht man sie gehn, wo viele Tannenbäumchen stehn.



Kein einziges Zwerglein kann jetzt ruhn, so schrecklich viel gibt es zu tun
In aller Eile - eins, zwei, drei - bringt Holz und Werkzeug man herbei.

Ein Zwerglein malt, eins schneidet aus, eins macht ein Pferdchen, eins ein Haus
Die Wiege und der Reitersmann, die sind für Ruth und Christian.

Was jedes Kind sich wünscht im Land, das ist den Zwerglein wohlbekannt.
Was Kinder wünschen nah und fern - die guten Zwerglein machen's gern.

Und eines Tages ist's soweit - es ist auch schon die höchste Zeit !
Die vielen Gaben, bunt und schön, die kann man alle fertig sehn.

Dann wird verpackt - du siehst es hier - mit bunten Bändern und Papier.
Und endlich wird - es ist schon Nacht - das letzte Päckchen zugemacht.



Die Schlittenglöckchen klingen hell, ihr Zwerglein, bringt die Päckchen schnell !
Der Schlitten fährt bepackt davon, und morgen kommt das Christkind schon.

Nun ist sie da, die Heil'ge Nacht ! Zur Erde schweben sie ganz sacht -
vom Himmel hoch im hellen Schein - das Christkind und die Engelein.

Das Christkind kommt in jedes Haus teilt alle seine Gaben aus.
In jede Stube kehrt es ein, kein Kind soll heut' vergessen sein.

Die Glocken klingen übers Feld - voll Freude ist die ganze Welt.
Ein Sternenhimmel wölbt sich weit - o gnadenvolle Weihnachtszeit



Wer kommt da noch zu später Stund zum Zwergenhaus im Waldesgrund ?
Mit Christbaum und mit Päckchen fein - für wen mag dies denn alles sein ?

Weisst du, was das bedeuten soll ? Zweit Englein sind's, du kennst sie wohl.
Sie kommen durch den Wald zu Fuss : "Vom Christkind einen schönen Gruss."

Das Christkind hat zur Heil'gen Nacht auch an die Zwerglein hier gedacht,
drum schickt es diese Gaben her. Da freuen sich die Zwerglein sehr !




Ich wünsche euch allen eine wunderschöne Advents- und Weihnachtszeit mit Ruhe und Besinnlichkeit und vielen kleinen Zwerglein und Englein und Wichteln, die euch helfen, die Gaben einzupacken und die Zeit zu genießen mit euren Lieben. Und denkt dran, in der "Heiligen Nacht" können die Tiere sprechen ... ;-)

[Simone K. Ammann]

Vielen lieben DAnk für das erste Türchen, mit dieser schönen Geschichte gehe ich jetzt ins Bett.