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Oh, was bin ich froh, dass der personenzentrierte Ansatz sich frei von Diagnosen macht, um Menschen nicht zu stigmatisieren.
Trotzdem komme ich manchmal nicht drum rum in meinem stillen Kämmerlein darüber nachzudenken, was ich denn alles gelernt habe und was denn mein/e Klient/in nach ICD 10 haben könnte (soviele sind es ja noch nicht).
ABER ich kenne eine Frau, die ihr Leben lang gedemütigt und getreten wurde (im wahrsten Sinne des Wortes) und wie es der Teufel so will, hat sie einen Partner geheiratet, der in die gleichen Fußstapfen getreten ist, wie ihr Vater. Auch hier war Demütigung wieder an der Tagesordnung. Erst im hohen Alter hat sie es geschafft sich von ihm zu trennen und da stehen wir jetzt........
Aber was immer wieder auftritt ist, dass sie richtig wütend wird, wenn sie über ihre Vergangenheit spricht. Sie ist verbittert und wütend zu gleich, wird nervös, zornig und zeigt noch einiges an Symptomen mehr -> wenn es die Diagnose gäbe, dann könnte man bei ihr fast über eine posttraumatische Verbitterungsstörung sprechen.
Wieder was dazugelernt, sollte es irgendwann als Diagnose kommen....
LG,
Petra
PS und ich kann mir vorstellen, dass davon einige Menschen aus der (Nach)kriegsgeneration betroffen sind