hier mal ein paar grundsätzliche Zahlen zum Thema Depression, wie wir sie an der Uni gelernt haben:
75% aller Erkrankten erleiden mind. eine 2. Episode
70% der Betroffenen remittieren innerhalb eines Jahres
ca. 2/3 der Betroffenen, die nach 1 Jahr nicht remittiert sind, sind auch im 2. Jahr depressiv
ca. 20-30% der Betroffenen: chronischer Verlauf (= Dauer der Beschwerden trotz Behandlung > 2 Jahre)
Was ich euch mit diesen Zahlen sagen will, ist, dass die Depression ein sehr schweres psychiatrisches Krankheitsbild ist.
Bei euren Fallschilderungen aus dem Freundes-/Bekanntenkreis treffen gerade diese Zahlen auch zu. Zu der Antidepressiva (AD) Behandlung solltet ihr auch wissen, dass es gar nicht so einfach ist, das für den Patienten passende Präparat zu finden. Eine gute Freundin brauchte 8 AD-Versuche, bis das richtige, wirksame AD auch gefunden wurde. Hier sind viele Patienten durch diverse Nebenwirkungen auf nur gewisse Präparate eingeschränkt, was die Suche so schwierig macht. Zudem weiß die Forschung bis heute nicht ganz genau, warum und wie die AD wirken.
Was die Psychotherapie angeht, auch da ist nicht nur die VT eine mögliche Variante. Im Rahmen einer VT wir der Patient dazu aufgefordert, z. B. sich mehr zu bewegen. Da aber auch oftmals intrapsychische Konflikte vorliegen, die für den Krankheitsausbruch verantwortlich sind, kann auch eine tiefenpsychologische Behandlung sinnvoll sein. Aber egal welches Verfahren, die Depression ist nicht mal gerade in 2 Wochen heilbar. Man kann hier von mind. 6 Monaten ausgehen (bei einer schweren Depression), auch 2 Jahre sind keine Seltenheit. Damit dauert auch entsprechend die Episode so lange.
Bei der SAD ist genauso wie bei der "normalen" Depression. Sie kann, muss aber nicht rezidivierend sein. Es kann sein, dass der Patient nur über eine Saison an dieser Krankheit leidet. Denn auch hier gibt es Behandlungsmöglichkeiten wie Lichttherapie z. B.
GLG, Kerstin
Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben (Mark Twain).