Die Schizophrenie ist definiert als Krankheitsbild, bei dem abnorme Erlebnisweisen im Vordergrund stehen. Diese abnormen Erlebnisweisen äußern sich in inhaltlichen Denkstörungen (Wahn), Wahrnehmungsstörungen (v. a. akustische Halluzinationen) und Ich-Störungen. Die Schizophrenie verläuft in Phasen, zwischen den Phasen bleiben meistens Residualzustände, der Verlauf insgesamt ist häufig chronisch.
Klassifikation:
Die ICD-10 teilt die Schizophrenie nach Symptomatik und Verlauf ein, im triadischen System ist die Schizophrenie der endogenen Psychose zugeordnet.
Diagnostik:
Nach der ICD-10 wird die Diagnose Schizophrenie dann gestellt, wenn mind. ein eindeutiges Symptom aus 1a - 1d und mind. zwei Symptome aus 2a - 2d für die Dauer von mind. 1 Monat vorgelegen haben.
1a: Ich-Störungen (Gedankenlautwerden, -eingebung, -entzug, -ausbreitung)
1b: inhaltliche Denkstörungen in Form von Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, Wahnwahrnehmung
1c: akustische Halluzinationen in Form von kommentierenden oder dialogisierenden Stimmen
1d: bizarrer Wahn (anhaltender, kulturell unangemessener oder völlig unrealistischer Wahn, z. B. Kontrolle des Wetters, Kontakt mit Außerirdischen)
2a: anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität
2b: formale Denkstörungen, z. B. Gedankenabreißen oder Einschiebung in den Gedankenfluss, was zu Danebenreden, Zerfahrenheit, Neologismen führt
2c: katatone Symptome, z. B. Haltungsstereotypien, Flexibilitas cerea, Negativismus, Stupor, Mutismus
2d: Negativsymptomatik, z. B. Apathie, Sprachverarmung, inadäquater Affekt, sozialer Rückzug
GLG, Kerstin
Trenne dich nicht von deinen Illusionen. Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben (Mark Twain).