Zunächst sei mal gesagt, dass kaum ein Hund sich gleich freut, wenn man einen anderen vor seine Nase setzt. Spätestens wenn sie merken, dass der Zweite gar nicht nach Hause geht, ist die Freude erst einmal vorbei
Die besten Chancen hat man in der Regel mit gemischtgeschlechtlichen Vergesellschaftungen - wobei ich da jetzt nicht nur Rüde + Hündin meine, sondern zB auch intakter Rüde + kastrierter Rüde.
Auch ist erwachsener Hund + Welpe einfacher, als zwei erwachsene Hunde zusammen zu bringen.
Ein Knackpunkt ist sicher die späte Phase der Pubertät, ein anderer kann die Phase der Ablöse in der Rudelführung sein (wenn der "Chef" alt und gebrechlich wird). Da kann (!) es wirklich zu bösen Auseinandersetzungen kommen.
Was man jedoch auf keine Fall tun sollte ist, die Rudelordnung unter den Hunden versuchen künstlich aufrecht zu erhalten - weil man zB der Meinung ist, dass unter 2 adulten Hunden unbedingt der der Chef sein sollte, der schon länger da ist. Chef in einem Rudel wird der, der dazu taugt. Punkt.
Vieles sollte man die Hunde untereinander ausmachen lassen, nicht desto Trotz gibt es Punkte an denen man eingreifen muss. Ein paar "Regelmaßnahmen" lasse ich persönlich mir als Mensch auch einfach nicht abnehmen.
Auch finde ich es gar nicht so wichtig, dass die Hunde unbedingt zueinander passen müssen. Ich habe hier einen intakten Ridgeback-Rüden und einen intakten Kleinen Münsterländer-Rüden. Die beiden sind extremst unterschiedlich und eigentlich ist das sogar das schöne (auch wenn in Sachen Erziehung dadurch sehr anspruchsvoll) - ihnen sind so unterschiedliche Sachen wichtig, dass sie kaum Bereiche haben in denen es zu ernsthaften Auseinandersetzungen kommen könnte. Der rangniedere RR findet es zum Beispiel wahnsinnig wichtig als erstes durch die Tür zu können. Dem KlM ist das total egal - auch wenn er manchmal wirklich unsanft zur Seite befördert wird.
Erst wenn es wirklich hart auf hart kommt, merkt man wer das Sagen hat.
Mit mehr Zeitaufwand durch den 2. Hund sollte man trotzdem rechnen. Gerade am Anfang ist es durchaus sinnvoll auch getrennt Gassi zu gehen - der Neue soll sich schließlich auch am Menschen orientieren und nicht nur am Ersthund. Vielleicht kommen auch ein paar Problemchen, die es notwendig machen eine HuSchu zu besuchen usw usw.
Je besser es läuft um so mehr minimiert sich natürlich der zusätzliche zeitliche Aufwand.
Was oben auch schon erwähnt wurde: die Hunde lernen wahnsinnig viel voneinander. Nicht nur Gutes, auch weniger Gutes
Da hilft ein super erzogener Hund sicher viel, aber nicht bei allem. Ein Beispiel: der KlM hat, auch als er noch jung war, kaum etwas kaputt gemacht. Als der RR kam... naja, er hat sich als Schredder entpuppt. Und was tat mein inzwischen 5 jähriger KlM? Richtig, er hat sich gedacht, na gut bevor der RR es kaputt macht, mach ichs doch lieber selbst...
So - langer Text geworden.
Ich habe seit gut 15 Jahren immer 2 Hunde und ich würde es immer so handhaben. Es ist total spannend, manchmal aber auch eine Herausforderung. Und manchmal einfach auch nervig
Nichtsdestotrotz wird spätestens 2015 Kandidat 3 hier einziehen