Generell unterscheidet man die manuelle und die elektrische Messung. Bei der elektrischen Messung wird noch zwischen Oberarm- und Handgelengksgeräten differenziert.
Der Blutdruck ist leider keine konstante Größe sondern unterliegt auch einem tageszeitlichen Wandel und individuelle starken Schwankungen, so daß man mit einer einzigen Messung natürlich keinen Hochdruck feststellen kann. Es sollte auch möglichst immer unter gleichen Bedingungen gemessen werden, also zum Beispiel nach einer gewissen Ruhezeit.
Alle Systeme haben Vor- und Nachteile, so daß man individuell schauen muß, welche Messung für den jeweiligen Anwender geeignet ist.
Manuelle Messung:
Eignet sich gut für Menschen, die darin geübt und geschult sind. Aufwendiger in der Handhabung, allerdings fehleranfälliger, wenn jemand zum Beispiel nicht gut hören kann.
Wichtig ist hier, die Ablassrate von 2mmHg/s einzuhalten! Häufig wird die Luft aus der Manschette viel zu schnell abgelassen, so daß eigentlich jeder einen Druck von 130/85 bekommt!!!
Für die Selbstmessung in meinen Augen nur bedingt geeignet, für die Anwendung in einer (Arzt-)praxis jedoch gut, da das Personal entsprechen geschult werden kann und keine Batterien notwendig sind.
Messung am Oberarm mit einem elektischen Gerät:
Diese Messung ist die einfachste. Die Geräte unterliegen dem Medizinproduktegesetz und tragen teilweise auch die Siegel der deutschen Hochdruckliga, werden also für die häusliche Messung empfohlen.
Wichtig ist, die passende Manschette auszuwählen (soll gut passen, vgl. Skript). Außerdem verfügen viele moderne Geräte über einen Speicher, so daß man nicht aufwendig einen Blutdruckpaß führen muß.
Inzwischen gibt es auch Geräte, die bei Arrhythmie-Patienten geeignet sind!
Messung am Handgelenk:
Da hier die Gefäße deutlich englumiger sind, empfehle ich die Handgelenksmessung generell nicht. Die Aterien werden hier viel schneller unelastisch und die Messung wird ungenau. Desweiteren ist hier die Fehlerquelle des Zu-Hoch- oder Zu-Niedrig-Halten des Arms gegeben, viele Patienten schaffe es nicht, den Arm in der richtigen Position zu halten. Und obwohl es inzwischen Geräte gibt, die die richtige Höhe anzeigen, halte ich das für nicht geeignet.
Generell gilt:
Messung am gleichen Arm zweimal hintereinander kann man vergessen! Die Gefäße im Oberarm müssen sich erst wieder "entfalten", um erneut vernünftige Werte zu ergeben. Bitte eine Viertelstunde warten! (Allerdings kann dann der Wert auch schon um einiges abweichen, weil er ja individuellen Schwankungen unterliegt!)
Messungen rechts und links sind nicht vergleichbar! Bitte immer am gleichen Arm, bevorzugt links, messen!
Alle Geräte unterliegen dem Medizinproduktegesetz und müssen sich in zweijährigem Abstand einer messtechnischen Kontrolle unterziehen! Grade in Arztpraxen wird das aber oft nicht gemacht! (Wir als Apotheke bieten das alle zwei Jahre an, es kommt ein Prüftechniker und vergibt ein neues Prüfsiegel. Einfach mal nachfragen!)
Eine generelle Empfehlung für oder gegen ein Gerät kann man nicht aussprechen - es muß immer geschaut werden, wer damit messen soll. Für die häusliche Anwendung finde ich die elektrischen Geräte aber einfacher und sicherer. Abweichungen kommen immer vor, allerdings muß ich auch sagen, daß ich es ziemlich unerheblich finde, ob ein Blutdruck jetzt 145/85 oder 148/83 ist....

Caia
Vos qui transitis...