(26.01.2011, 18:15)wernerbergner schrieb: Hallo Melanie,
einen lieben Gruß an dieser Stelle.Das Rätsel ist ja nun abgeschlossen,aber weil in deinem Bericht die Gesundheitsversorgung in Schweden eine Rolle spielte möchte ich Dich bitten einmal kurz das schwedische Gesundheitssystem aus deiner Sicht zu beschreiben.Du tätest mir einen großen Gefallen. Ich danke Dir.
In Schweden gibt es fast keine Privatärzte. In dem Län in dem wir wohnen (ca. 250.000 Einwohner) gibt es 2. Ansonsten gibt es so genannte Vårdcentralen wo mehrere Ärzte vom Lansting (Typ uebergeordnetes Gesundheitsamt) angestellt sind. Man kann sich seinen Arzt dort nur bedingt aussuchen, bekommt fast nie jemanden ans Telefon und wird immer abgewimmelt und auf die Apotheke verwiesen. Einen Facharzttermin muss man erst innerhalb von drei Monaten zugeschickt bekommen und dies wird auch fast immer bis an die äusserste Grenze rausgezögert. Fachärzte befinden sich in der Regel im Krankenhaus.
Ausserdem muss man bei jedem Arztbesuch eine Gebuehr bezahlen, rund 10 Euro, Fachärzte und Notfall das doppelte. Kinder sind gratis und ab einer zusammengerechnet schon bezahlten Jahresgebuehr von ca. 90 Euro kann man den Rest des Jahres gratis gehen. Medikamente Muss man bis 180 Euro auch fuer Kinder selbst bezahlen.
Trotz massiver Magenbeschwerden habe ich innerhalb von drei Jahren keine Magenspiegelung bekommen. Aber dafuer 10 oder mehr Blutuntersuchungen. Mitlerweile habe ich mir selbst geholfen.
Oft werden Patienten einfach nach Hause geschickt. Es kommt auch mal vor, dass der eine oder andere dies nicht ueberlebt.
Man sollte eigentlich meinen es wäre ein civiliesiertes Land...
Am Besten man kann sich selbst helfen und lebt gesund. Dann stehen die Chancen gut.

Melanie
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Ob eine Sache gelingt erfährst du nicht, wenn du darueber nachdenkst, sondern wenn du es ausprobierst
Patenkind von Daniela
Lernschwester Gudrun
Patentante von Tschud, Heike