Der Patient fiel immer mehr durch schlechte Leistungen in der Schule auf. Irgendwann stand dann auch in Frage, ob normale Intelligenz besteht. Diese wurde aber durch versch. Test bestätigt. Trotzdem blieben die Leistungen schlecht.
Auffällig war, dass der Junge sich oft sehr gut konzentrieren konnte und auch gute Leistungen erbrachte. Im Gegenzug dazu hatte man manchmal das Gefühl, dass er "nichts" mitbekommt.
Irgendwann wurde der Junge dann in einer Uniklinik untersucht. Dabei wurde auch das auffällige EEG festgestellt.
Bei dem Jungen war es so, dass er sehr viele Absencen pro Tag hatte. Hinzu kamen einfach fokale Anfälle. Dabei klagte der Junge über extreme Müdigkeit, die ihn plötzlich überfiel. Er war dann zwar bei Bewusstsein - und trotzdem in seiner Wahrnehmung und in seinem Handeln eingeschränkt. Diese Anfälle dauerten mehrere Minuten an. Und auch danach war der Junge sehr müde.
Bis heute, wird in der Schule nicht auf die Absencen und die Anfälle eingangen. Die meisten verstehen unter Epilepsie die grand mal Anfälle. Sie wissen nicht, dass es da auch Unterscheidungen gibt.
Leider bestehen die Schwierigkeiten bis heute. Die Lehrer gehen zu wenig auf das Problem ein bzw. können es nicht nachvollziehen. Für den Jungen ist es sehr schlimm. Er wird ständig unterschätzt. Die Lehrer sehen nur seine schlechte Leistung. Sie sehen ihn zu selten in Zeiten, in denen der Junge sehr gute Leistungen bringt. Dadurch bekommt er schlechte Noten und viel Kritik. Inzwischen hat er große Angst vor der Schule und vor der Kritik der Lehrer. Die Freude am Lernen ist leider komplett verloren gegangen.
Nur die Familie und wenige vertraute Personen wissen, dass es ein sehr intelligenter Junge ist. !!!!
Obwohl der Patient auf Medikamente eingestellt ist, blieben die Absencen weiterhin bestehen. Die Ärzte schätzen die Anzahl der Absencen pro Tag sehr hoch ein. Die Anzahl der fokalen Anfälle hat deutlich abgenommen.