Lieber Attila
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Traum 6. Raunacht (31.12.2023)
Ich befinde mich mit anderen mir unbekannten Leuten in einem grossen Keller mit unzähligen Kellerabteilen aus schmalen Holzbrettern, zwischen den Brettern eine Lücke. Es sind eine Art Holzgatter. Zwischen den Kellerabteilen befindet sich ein relativ breiter Durchgang. Im letzten Kellerabteil befindet sich ein WC. Ich muss dringend zur Toilette. Die anderen Leute folgen weiter dem Durchgang. Ich habe einen von Hand bestickten Rucksack bei mir. Als ich die WC Kabine verlasse, nehme ich einige Dinge aus dem Rucksack und lasse sie zurück. Als ich losmarschiere, geht das Licht aus, und ich stehe alleine im Dunklen da. Ich taste mich im Dunklen voran. Als ich einen Torbogen passiere, geht das Licht wieder an.
Ich folge dem Korridor und trete ins Freie. Es ist Winter und sehr kalt. Die anderen Leute haben sich am Ufer eines zugefrorenen Flusses versammelt. Sie sind unschlüssig, ob das Eis hält. Ich betrete das Eis, ohne Hin und Her. Ich erkenne rasch, dass der Fluss nur teilweise zugefroren ist. Auf dem Eis sind unterschiedlich grosse Wasserlachen verteilt. Es führt kein Weg an ihnen vorbei, sondern nur durch sie hindurch. Ich betrete eine seichte Wasserlache, breche jedoch sofort im Eis ein. Das Wasser reicht mir bis über die Knöchel. Ich spüre die Kälte des Wassers, meine Schuhe und Kleider bleiben jedoch trocken. Ich schreite unbeirrt voran. Die nächste Wasserlache reicht mir bis zu den Hüften. Das Wasser ist ganz klar. Ich kann den steinigen Flussboden sehen. Trotzdem finde ich es unheimlich, durch das Wasser zu waten. Ich bemühe mich, wieder auf das Eis zu gelangen. Doch vergeblich. Das Eis teilt sich sogleich. Das Wasser wird immer tiefer. Es reicht mir inzwischen bis zur Brust.
Plötzlich stösst etwas gegen meinen Rücken. Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass mir alle Leute folgen. Ich frage: "Warum folgt ihr mir? Sucht euch doch einen eigenen Weg." "Du kennst den Weg!", antworten sie. "Unsinn! Woher soll ich den Weg kennen? Ich war noch nie zuvor hier!", antworte ich. "Du wirst den richtigen Weg finden!", antworten sie. Da ich keine Lust habe, weiter zu diskutieren, drehe ich mich wieder um und setze meinen Weg fort.
Ein eisiger Wind kommt auf. Er treibt dicke Eisschollen auf mich zu. Da es keine Ausweichmöglichkeit gibt, gehe ich direkt auf sie zu. Sie zerfallen sogleich, wenn ich sie mit den Händen berühre. Ich komme gegen den Wind nur mühsam voran. Die Kälte dringt immer tiefer in meinen Körper. Plötzlich wird das Wasser wieder seichter. Schliesslich gelingt es mir, mich auf das Eis zu ziehen. Nach ein paar Metern erreiche ich endlich das andere Ufer. Die anderen Leute scharren sich um mich und schüttel mir die Hand.
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Möglich Deutung
Mein Lebensweg führt mich in verschiedene Situationen (Keller, Fluss). Jede Situation hat ihre Herausforderungen, die es für mich zu meistern gilt. Durch unbeirrtes Voranschreiten ist es mir möglich, jede Situation zu durchqueren und hinter mir zu lassen. Oft scheint etwas viel bedrohlicher und gefährlicher zu sein (vom Wind zugetriebene Eisschollen) als es in Wahrheit ist. Oft sind unerwartete Werkzeuge (Wasserdichte Kleider und Schuhe) vorhanden, die alles einfacher machen.
Den Mutigen gehört die Welt. Ihnen werden andere folgen.
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Liebe Grüsse
Pia