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Wenn es um die Definition von Gesundheit geht, hilft mir das Modell der Salutogenese von Antonovsky weiter. Danach gibt es kein entweder gesund oder krank, sondern die beiden Begriffe sind Pole einer Skala. Niemand ist zu 100% gesund, am anderen Ende steht der Tod, irgendwo dazwischen bewegen wir uns. Antonovsky sagt, es ist wichtig danach zu schauen, was den Menschen gesund hält und nicht nach dem, was ihn krank macht, und erklärt, dass Menschen, die die Fähigkeiten besitzen, Probleme zu verstehen, das Gefühl haben, Problem bewältigen zu können sowie den Sinn in einer Bewältigung sehen, nicht so leicht erkranken. Er benutzt ein schönes Bild. Wenn ein Mensch, der nicht schwimmen kann, in einen Fluss fällt, dann versucht die gemeine Medizin mit Medikamenten etc. ihn aus dem Fluss zu ziehen. Nach der Theorie der Salutogenese ist es jedoch viel sinnvoller, ihm einfach das Schwimmen beizubringen! So kann der Mensch den schädigenden Einflüssen von schwierigen, ich denke auch besonders auf die Psyche wirkenden Krankheitsauslösern, mit Hilfe bestimmter Ressourcen entgegentreten und erkrankt gar nicht erst.
Außerdem denke ich, das Gefühl von Gesundheit ist in erster Linie ein ganz subjektives. Ich kann mich gesund fühlen, obwohl ich vielleicht schwer krank bin, sich z.B. bereits ein Tumor ausgebildet hat. Die Fähigkeit Symptome auszubilden, und zwar am Besten frühzeitig auf der Haut, ist ja ein Ausdruck eines starken Organismus, in dem die Lebenskraft heftig gegen die Krankheit angeht. Wenn ich eine Infektion habe, aber ein recht gesunder Mensch bin, dann kämpft mein Körper mit Fieber etc. dagegen an, ein gutes gesundes Zeichen, obwohl ich mich subjektiv jedoch ganz elend fühle.
Auch das Beste stiftet, falsch verwendet,
Ein Unheil an, das seine Herkunft schändet.
William Shakespeare
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