Nun nochmal zu wirklich interessanten Fragen:
- "Richtig erforscht ist sie wohl nicht [?]" --> Soweit ich weiß gibt es immer noch keine offizielle Definition davon, was Hypnose wirklich ist, also insofern wohl eher nicht ! Nichtsdestrotz, wenn man nach Gunther Schmidt geht, ist Hypnose nichts anderes als eine Veränderung der Aufmerksamkeit (häufig wird der Fokus auf die "Innenwelt" gelenkt). Dementsprechend, und das finde ich das faszinierende an der Hypnose, ist es ein vollkommen natürlichen Prozess, der lediglich "nutzbar" gemacht wird.
- "Wie finde ich heraus, wie sie wirkt?" --> Hmm... ich würde sagen, am ehesten durch ausprobieren. Allerdings ist hier auch die Frage, was du darüber herausfinden möchtest, wenn es dir um die neurologische Ebene geht, sind Bücher wohl eher der Zugang.
Ein Einstieg kann z.B. über Selbsthypnose sein, ein gutes Buch dazu ist z.B. "Selbsthypnose" von Brian Alman
- "Welche Bedingungen braucht es?" --> Wie gesagt, Hypnose / Trance ist ein absolut natürlicher Prozess, den wir ständig (wenn nicht sogar permanent) erleben, daher sind alle Voraussetzungen bereits gegeben.
- "Wie kann sie schaden?" --> Jede Kommunikation ist Manipulation. Hypnose nutzt geschickt Sprachmuster, die eher das sog. Unbewusste ansprechen und das Bewusste dabei "umgehen", dies wird in der Politik, in der Werbung und in vielen anderen Bereichen genutzt um Menschen zu manipulieren, man nennt das häufig salopp "Rhetorik". Aus meiner Sicht helfen Hypnose-Kenntnisse, dies zu durchschauen.
Hypnose kann tiefe Veränderungsprozesse hervorrufen und ist im Allgemeinen harmlos (meine Einschätzung), gefährlich wird es dann, wenn man in Prozessen "herumfuscht", von denen man keine Ahnung hat (ernsthafte psychische Krankheiten, wie Trauma, tiefer Trauer, Kindheitserinnerungen...) und der behandelnden Person das Fachwissen und vor allem die Haltung und Stabilität fehlt.
Dies ist allerdings ein Feld, was nicht so einfach zu definieren ist und auch im Schreiben eher schwierig ist, ich finde es wichtig, merke aber, dass es mir schwer fällt hier kein verzerrtes Bild der Hypnose zu erschaffen. Ich möchte folgendes festhalten, kein Mensch kann zu etwas gezwungen werden, was er / sie nicht (unbewusst oder bewusst) will! Hypnose ist ein alltäglicher, natürlicher Prozess und enthält meiner Meinung nach die gleichen Gefahren, die jede Psychotherapie mit sich bringt, nämlich das Dinge an die Oberfläche kommen, die nicht nur angenehm sind. Im Endeffekt sind hypnotische Effekt in jeder Form von intensivem Gespräch besonders in Beratung, Therapie und Coaching zu finden.
Ich hoffe das hilft weiter !
Ach ja, Bücher.... Hmmm.... Milton Erickson als Gottvater der modernen Hypnose ist natürlich immer sinnvoll zu lesen, aber vielleicht nichts für den Anfang. Almans "Selbsthypnose" hatte ich schon kurz erwähnt, ist für mich ein großartiges Werk und bietet aus meiner Sicht den vielleicht besten Einstieg. Gunther Schmidt ist ein großartiger Redner, seine Vorträge zu Hypnose sind aus meiner Sicht ein hervorragende Basis, da er auch die systemische Haltung transportiert (die ich für hochgradig relevant halte).