die hatte ich ja oben auch genannt und die kann ich zur Information über die tatsächlich öffentlich immer wieder verschwiegene Seite sehr empfehlen. Der Verein setzt sich sehr für eine _informierte_ Entscheidung ein, denn vier von fünf „Spendern“ wurden es nicht freiwillig, weil sie keinen Ausweis bei sich trugen und ich weiß selbst aus Gesprächen, dass viele Menschen nicht wissen, dass ihre Organe nicht verwendbar wären, wenn sie mit allen Zeichen des Todes „zu Ende gestorben“ da liegen würden.
Renate Greinert, Autorin von zwei der Bücher, die ich oben genannt habe, ist Gründungsmitglied der Initiative. Sie hat für ihren 15jährigen Sohn 1985 nach einem Unfall unter dem Drängen der Ärzte der Organentnahme zugestimmt und was sie da und danach darüber lernte, ließ sie für den Rest ihres Lebens nicht mehr los. 1988 passierte dasselbe in unserer Familie mit meinem Cousin ... 1991 erschien das erste Buch von Renate Greinert und spätestens da habe ich mich intensiv mit dem Thema beschäftigt.
Ich kann nur raten, informiert euch und tragt einen Ausweis bei euch, egal, ob ihr Organe spenden möchtet, oder nicht. Man kann in dem Ausweis auch ankreuzen, dass man die Organentnahme ablehnt. Aber dann ist es klar und es müssen nicht die Angehörigen unter Schock und Druck etwas entscheiden, was sie in dem Moment oft gar nicht überblicken können. Die Initiative bietet ebenfalls Ausweise an, die sich in dem Fall, dass jemand nicht spenden möchte, deutlicher von dem üblichen Spenderausweis unterscheiden.
Denkt auch daran, dass in anderen Ländern andere Regelungen gelten. Seit ihr etwa im Urlaub in Österreich, ohne einen Ausweis bei euch zu tragen, und habt ihr dort einen Unfall, geht man von eurer Zustimmung zur Organspende aus, weil nicht dokumentiert ist, dass ihr widersprochen habt.
Ein Spenderausweis - der auch Ablehnung einer Spende dokumentieren kann - schafft Klarheit. Für euch selbst, aber auch für eure Lieben, die gefragt werden, wenn ihr für euch selbst nicht mehr sprechen könnt!