(13.05.2019, 15:31)Cordel schrieb:Moin, liebe Cordula(12.05.2019, 10:15)dorothearose schrieb: Ein sehr schönes, weil gut verständliches und erklärendes Filmchen zum Thema Psychedelika. Für alle, die verstehen wollen, warum Menschen psychedelische Substanzen konsumieren (O-Ton Savina: "Es geht um die Symptome." - Haargenau, wird hier sehr deutlich erklärt.)
Ich bin zwar auch nach diesem Film nicht bereit, Drogen zu probieren (auch nicht psychedelische), aber ich bin froh, dass ich die 40 Minuten investiert habe, weil es einfach vieles erklärt und nachvollziehbar macht.
Tipp: Ich habe den Ton komplett weggedimmt und nur gelesen.
https://www.youtube.com/watch?v=ECjBSiFp7Fs
Habs mir auch gerade angesehen! Danke für den Tipp, Doro.
Wobei ich unschlüssig bin, was ich davon halten soll...
Mich interessiert jetzt natürlich, wie fest stehen diese Menschen tatsächlich im Leben, haben sie ihren "realen" Sinn gefunden (bis auf den Mann mit dem Wunsch nach Familie), inwieweit sind sie (bereits doch) abhängig - auch wenn es so scheint, als wären sie es nicht. Sind sie abhängig nach der Suche der ihrigen "Realität"?
Ich bin gerade ein bisschen hin- und hergerissen... Ist das jetzt ein Freibrief für den (bewussten) Einsatz von Psychedelika?
Und es gibt eine psychedelische Psychotherapie???
Was hast du für dich aus dem Film mitgenommen, Doro?
Was hat es für dich erklärt, bzw. was war daran für dich konkret nachvollziehbar? Welche Symptome hast du erkannt, erklärt bekommen?
Ich bin noch nachhaltig verwirrt...
Soooo viele Fragen. Kann ich gut verstehen. Da ich noch nie im Leben irgendwelche Drogen konsumiert habe, bin ich nicht vom Fach, um es mal platt auszudrücken. Da ich aber eigentlich immer Menschen um mich herum hatte, die Drogen konsumiert haben, durfte ich eine Menge beobachten (womit klar sein dürfte, woher meine Abneigung gegen Drogen stammt ).
Eine meiner Beobachtungen ist allerdings, dass die Leute, die ich kenne und die Psychedelika konsumiert haben, eher intelligent und reflektiert sind. Natürlich habe ich immer wieder viel dazu gefragt - ich bekomme dieses riesige "Warum" nicht aus meinem Kopf. Warum muss ich Drogen nehmen? Naja, muss ich natürlich nicht, aber offenkundig gibt es eine Menge Menschen, die die Erfahrungen, wie sie auch hier in dem Film geschildert werden, machen wollen und spannend finden. Das zum Beispiel ist eine Sache, die ich an diesem Beitrag gut finde: Wie gut diese Menschen erklären, warum sie tun, was sie tun.
Ein Freibrief soll das, glaube ich, gar nicht sein. Egal, wie sehr Dinge und Verhaltensweisen sanktioniert werden: Wer etwas machen/konsumieren will, wird immer Mittel und Wege dafür finden. Interessanter finde ich für mich, dass es anscheinend bei den Psychedelika nicht so ist, dass diese Drogen täglich und andauernd konsumiert werden. Wie mir ein guter Freund (wohlsituierter Rechtsanwalt!) mal sagte: "Es geht mir um die Erfahrung. Und wenn ich die gemacht habe, denke ich noch lange darüber nach. Manchmal monatelang, manchmal auch jahrelang." Andere bestätigen das, und auch das habe ich in diesem Beitrag wiedergefunden: Dieses Nachdenken.
Gibt es eine psychedelische Psychotherapie? Keine Ahnung! Erinnerst Du Dich an diesen Skandal vor einigen Jahren, wo eine Gruppe von Heilpraktikern oder so mit irgendwelchen Drogen experimentiert hat und das ganze lief so furchtbar aus dem Ruder? Wie gesagt: Ich selbst habe eine krasse Abneigung gegen Drogen und gegen Alkohol - mir brauchst Du mit so etwas nicht zu kommen. Mit Kiffern und Menschen, die Psychedelika konsumieren komme ich allerdings deutlich besser zurecht, als mit Junkies auf Alk oder anderen Drogen. Da fällt es sogar mir schwer, in der Liebe zu bleiben (und das will etwas heißen, glaub mir).
Was ich für uns noch wichtig finde, ist, was der eine Mann in diesem Beitrag betont: Bitte nicht in der Beratung und Aufklärung den Suchtfaktor von Marihuana und Heroin gleichsetzen. Wie er so schön sagt: Die Jugendlichen und Erstkonsumenten können die eine Lüge nicht von der anderen unterscheiden.
Wieso nur können die Leute nicht meine Süchte teilen? Literatur, guten Tee und Katzen - mehr braucht es wirklich nicht, so ist das Leben total entspannt und bunt.
*Denn schlimmer als zu sterben ist es, nicht zu wissen, wofür man lebt.* (Gioconda Belli)