Ich habe Therapeuten erlebt, die sitzen eine ganze Stunde bei dem Patienten und bemitleiden ihn. Davon hat der Patient nicht wirklich etwas.
Ich halte es so, dass die Patienten eigentlich mit allen Sorgen, Fragen und Anliegen zu mir kommen können. Dafür habe ich mehr Zeit als die Ärzte. Außerdem bekomme ich viel mehr Anteil an dem Privatleben des Patienten. Schlaganfallpatienten z.b. begleitet man viele Jahre und sie kommen meist 3mal pro Woche.
Aber im 2. Schritt finde ich es wichtig, dass man sich nicht komplett dem Mitleid hingibt, sondern Perspektiven aufzeigt. Wir können nur etwas erreichen wenn wir an etwas arbeiten. D.h. in meinem Beruf, dass wir nur durch Übungen und durch das Angehen der Übungen eine Verbesserung erreichen. Und das brauchen die Menschen auch.
Anfangs sind sie oft so verzweifelt, dass sie nur weinen. Wenn ich da mit einsteige, dann erreichen wir nichts. Am Anfang jeder Stunde spreche ich "privat" mit dem Patienten . Wie geht es? Was gab es in den letzten Tagen? Warum sind sie so traurig?
Und dann beginnt die Therapie. Oft möchten die PAtienten es anfangs nicht. Aber wenn wir dann die Übungen durchführen, dann machen sie die Erfahrung, dass die Therapie hilft. Schritt für Schritt und nur langsam. Aber es geht auch Schritt für Schritt in die richtige Richtung.
So würde ich es auch gerne als Heilpraktikerin halten. Immer ein offenes Ohr und Zeit für die Patienten. Und dann genügend Fachwissen um dem Patienten Therapien, Möglichkeiten und mögliche Wege aufzuzeigen!!!
GLG Andrea