

Magen, Aufgaben
Der Magen (Ventriculus, Gaster) ist die einzige Ausweitung des „Verdauungsschlauches“. Er hat aber nicht nur die Aufgabe, die aufgenommene Nahrung zu speichern, sondern erfüllt darüber hinaus noch weitere Funktionen.
- Speicherfunktion. Dank der Speicherfunktion des Magens muss nicht ständig Nahrung in kleinen Portionen zugeführt werden, sondern kann in größeren Mengen aufgenommen werden. Der Magen seinerseits gibt die Nahrung nur in so kleinen Mengen an den Dünndarm zur weiteren Verdauung ab, wie dieser sie verarbeiten kann.
- Keimabtötende Wirkung. Die im Magensaft enthaltene Salzsäure ist in der Lage die meisten Bakterien abzutöten. Gelangen allerdings Erreger massenhaft in den Magen, so kann ihn ein Teil davon trotzdem unbehelligt passieren und in den Darm gelangen. Außerdem gibt es Bakterien (v.a. Helicobacter pylori, s.u), die von der Magensäure nicht geschädigt werden. Durch die enthaltene Salzsäure beträgt der pH-Wert des Magens 1,0 bis 1,5.
- Eiweißverdauung. Durch das im Magensaft enthaltene Pepsin wird die Eiweißverdauung eingeleitet.
- Intrinsic-Faktor. Es handelt es sich um ein Enzym, das die Aufgabe hat, sich mit dem in der Nahrung vorhandenen Vitamin B12 zu verbinden und es im letzten Dünndarmabschnitt, und zwar im Ileum, durch die Darmwand zu transportieren. Fehlt der Intrinsic-Faktor, so kann das in der Nahrung enthaltene Vitamin B12 nicht aufgenommen werden und wird mit dem Stuhl ausgeschieden.
- Magenbewegung. Der Magen führt zwei Arten von Bewegungen durch und zwar segmentale und peristaltische:
Magenentfernung. Wenn bei einem Patienten der Magen entfernt werden muss, kann man an den Folgen gut erkennen, welche Aufgaben der Magen hat. Da nun die Speicherfunktion des Magens entfällt, muss die Nahrung in zahlreichen kleinen Portionen zugeführt werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch die fehlende Säureproduktion Erreger leichter in den Darm gelangen und es somit gehäuft zu Durchfällen kommen kann. Vom Darm aus kann es zu Infektionen der Gallenwege, der Leber und der Bauchspeicheldrüse kommen.
Da Vitamin B12 aus der Nahrung nicht mehr aufgenommen werden kann, muss es injiziert werden, damit sich keine Vitamin-B12-Mangelanämie (perniziöse Anämie) einstellt.