Du hast völlig recht, die verschiedenen Fragen passen nur teils zusammen.
Klar ist allerdings schon, dass wir keine Arzneimittel herstellen dürfen. Ich glaube, es gibt nur noch eine Handvoll Ärzte, die das Selbstdispensierrecht für Homöopathika haben. Und wir dürfen das ja schon gleich gar nicht ... und noch viel weniger mit infektiösem Material.
Das Problem ist aber auch, dass die Herstellung von Nosoden gesetzlich eingeschränkt wurde. Es fällt mir etwas schwer, darüber hier zu schreiben, weil ich mich dazu im Grunde nicht gut genug auskenne; ich beziehe mich auf einen Artikel aus der Allgemeinen Homöopathischen Zeitschrift, Heft 6/2014, und aus der Zeitschrift für Klassische Homöopathie, ebenfalls 2014. Dort entnehme ich, dass die Bestimmungen teils auf europäische, teils auf deutsche Bestimmungen zurückgehen.
Eine Schwierigkeit ist schon mal die Gewinnung des Ausgangsmaterials. Woher kommen denn die Sekrete für die Herstellung von z.B. Medorrhinum oder Syphilinum, angesichts dessen, dass wir uns in einem Paragrafendschungel befinden, der die Weitergabe des infektiösen Materials für Kliniken an Arzneimittelhersteller nicht gerade erleichtert. Zudem wäre es ja wünschenswert, dass der Spender im Grunde "nur" unter der Krankheit leidet, deren "Material" im Herstellungsvorgang verarbeitet werden soll, dass er ansonsten aber gesund ist. Wenn man darüber mal nachdenkt, fällt einem schon auf, dass das kompliziert ist.
Dann der Herstellungsvorgang selbst, der vorsieht, dass das Material zuerst von Keimen (Viren, Prionen) befreit wird, bevor es weiterverwendet werden darf...
Du wirst es genauer wissen als ich, aber das Material wird einem Sterilisationsverfahren unterworfen. Ob das daraus hergestellte Mittel dann überhaupt noch wirksam sein kann, kann ich nicht beurteilen.
Ich habe dies hier nur hinterfragt, um dafür zu sensibilisieren, dass es bei den Nosoden Veränderungen gibt, die noch nicht so recht in unser Bewusstsein vorgedrungen sind. Es lohnt sich also schon, sich zu überlegen, wo man sie einkauft. Anwenden darf man sie, wenn man HP ist -- da wüsste ich auch nichts Gegenteiliges.
Herzliche Grüße
Susanne