ich kann Dir als Hebamme sagen, dass das meiste Spucken wirklich ganz normal ist und ich viele Kinder betreut habe, die gespuckt haben. Das meiste sieht wirklich mehr aus als es ist. Wichtig ist eben, wie die anderen schon gesagt haben, dass die Gewichtszunahme stimmt. Ich glaube, manche Kinder brauchen das Spucken als eine Art "Überlaufventil", nach dem Motto, satt bin ich, wenn nichts mehr rein geht. Du hast leider nicht geschrieben, ob sie stillt oder nicht. Wenn sie nicht stillt, würde ich eventuell mal eine Pause einlegen und ihn aufstoßen lassen. Beim Flaschentrinken wird immer relativ viel Luft mitgetrunken und die sucht sich hinterher immer den kürzesten Weg nach draußen. Und nimmt dabei natürlich die Milch, die oberhalb der Luftblase liegt, mit. Beim Stillen ist das nicht so und die meisten Kinder brauchen das Aufstoßen nicht.
Stündlich trinken finde ich nicht schlimm. Das tun viele Kinder am Anfang.
Was allerdings sehr häufig vorkommt, ist das die Kinder durch die Geburt Probleme mit der HWS haben oder sich Schädelplatten minimal verschoben haben. Vieles richtet sich allein, aber nicht alles. Ich habe bisher bei meinen Betreuungen die Mütter immer zur Osteopathie oder Craniosakraltherapie geschickt. Ich habe dann oft erlebt, wie die Kinder dadurch zufriedener wurden, weniger geschrien haben, und oft auch weniger gespuckt haben.
Überlegenswert wäre auch, ist es Hunger, wenn er schreit und er spuckt, weil er dann zuviel getrunken hat? Oder ist es vielleicht etwas anderes, wenn er schreit. Eventuell ein oben genanntes Problem oder braucht er vielleicht einfach nur Nähe? Viele, vor allem Ersteltern, stellen sich vor, dass ihre Kinder den ganzen Tag schlafen, nur zum Trinken was sind und wenn sie getrunken haben, zufrieden wach sind oder wieder einschlafen. Leider wissen die Kinder davon nichts. Sie kommen aus einer Rundumbetreuung, mit dauerhaftem Körperkontakt, ohne Hungergefühl, usw. Vielen Kindern ist unsere Welt erstmal viel zu groß. Sie brauchen den dauerhaften Körperkontakt, das Getragen werden und dadurch geborgen fühlen. Und oft in einem viel größeren Maß, als wir uns das vorstellen. Das hat auch nichts mit verwöhnen zu tun.
Hast Du schon von Pucken gehört? Das hilft auch bei vielen Kindern, ansonsten viel Körperkontakt, am besten 24 Stunden. Das muß ja auch nicht immer die Mutter sein, sondern kann auch gern der Vater, vielleicht auch mal die Oma.
Mir fallen noch ganz viele Dinge zum Thema Schreien und Spucken ein, aber dann werde ich gar nicht mehr fertig. Wenn Du noch mehr wissen möchtest, meld Dich gern nochmal.
Liebe Grüße und deiner Nichte viel Geduld
Manuela