
An anderer Stelle benutzt eine Autorin das „Hässliche Entlein“ als Lehrpunkt, dass wahre Seelenfreundschaft und Sicherheit nur –wie sie es nennt - "im eigenen Rudel" zu finden ist. Das Dilemma vieler Menschen steckt darin, dass sie häufig und immer wieder an die falschen Rudeltüren klopfen und bei jeder Zurückweisung sich selbst in Frage stellen, statt zu erkennen, dass sie noch die richtige Tür suchen müssen.
Das Thema Märchen in der Psychotherapie hat mich von jeher fasziniert. Die Lehrpunkte sind so treffend, manchmal witzig, manchmal ergreifend dargestellt, dass sich der Ge- und Betroffene darin ohne Abwehr spiegeln kann. Durch Projektion auf lockere Art sein Problem einmal aus einer anderen Sicht betrachten kann.
In einem Buch, das ich sehr schätze, es heißt „“Der Kaufmann und der Papagei“ von Dr. med. Nossrat Peseschkian werden einige schöne Geschichten und Fallbeispiele erzählt, die schmunzeln machen, aber auch sehr tiefgehende Änderungen bewirken.
Am Anfang des Buches veranschaulicht er einen (psychisch) Kranken wie folgt:
Aus „Der Kaufmann und der Papagei“, Seite 19
Die Situation des Kranken – und nicht nur des psychisch Kranken – gleicht in vieler Hinsicht der eines Menschen, der über längere Zeit hinweg nur auf einem Bein steht. Nach einiger Zeit verkrampfen sich die Muskeln, das belastete Bein beginnt zu schmerzen. Er ist kaum mehr in der Lage, das Gleichgewicht zu halten. Doch nicht nur das Bein schmerzt, die gesamte Muskulatur beginnt sich in dieser ungewohnten Haltung zu verspannen und zu verkrampfen, Der Leidensdruck wird unerträglich, der Mensch schreit um Hilfe. In dieser Situation treffen ihn verschiedene Helfer an. Während er weiter auf dem einen Bein stehenbleibt, beginnt ein Helfer, das belastete und verkrampfte Bein zu massieren. Ein anderer nimmt sich die verkrampfte Nackenpartie vor und walkt sie nach allen Regeln der Kunst durch. Ein dritter Helfer sieht, dass der Mensch sein Gleichgewicht zu verlieren droht, und bietet ihm seinen Arm als Stütze an. Von den Umstehenden kommt der Rat, der Mensch solle vielleicht die beiden Hände zu Hilfe nehmen, damit ihm das Stehen nicht mehr so schwerfalle. Ein weiser alter Mann schlägt vor, er solle daran denken, wie gut er es eigentlich hat, wenn er sich mit Menschen vergleicht, die überhaupt keine Beine besitzen. Beschwörend redet einer auf ihn ein, er solle sich vorstellen, er sei nur eine Feder, und je intensiver er sich darauf konzentriere, um so mehr würden seine Leiden nachlassen. Ein abgeklärter Alter setzt wohlmeinend hinzu: „Kommt Zeit, kommt Rat“.
Schließlich geht ein Zuschauer auf den Leidenden zu und fragt ihn: „Warum stehst du auf einem Bein? Mach doch das andere gerade und stelle dich darauf. Du hast doch ein zweites Bein“.
Mein Fazit: es lebe der gesunde Menschenverstand und die ganzheitliche Therapie

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Eine kleine Geschichte aus o.a. Buch (Seite 81) als weitere Kostprobe, …der geneigte Leser und Bachblütenberater stimmt vielleicht mit mir überein, wenn ich sie einem Chestnut Bud Patienten vorlesen würde

Die schmutzigen Nester
Eine Taube wechselte ständig ihr Nest. Der scharfe Geruch, den die Nester im Laufe der Zeit entwickelten, war für sie unerträglich. Darüber beklagte sie sich bitter bei einer weisen, alten, erfahrenen Taube. Diese nickte mehrmals mit dem Kopf und sagte: „Durch ständigen Wechsel der Nester änderst du nichts. Der Geruch, der dich stört, kommt nicht von den Nestern, sondern von dir selbst.
Es gibt viele herrliche Geschichten darin, vielleicht hat das Appetit gemacht.
Liebe Grüße, Regina
Wenn dir jemand Zitronen ins Glas kippt, mach LIMONADE draus!"
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