@ Isolde:
Danke für Deine Hinweise, Du hast völlig recht, wir wollen hier einfach nur das Grundwissen verfestigen und ein bißchen in den Extrasystolen und den Nebenbaustellen herumbohren

@ Alexandra:
Du wirst sehen, dass mit jeder Wiederholung mehr hängen bleibt!

Jetzt zu unserer Patientin:
Ursachen für Extrasystolen, die grundsätzlich auch beim Gesunden auftreten können:
- psychische Faktoren (passt sehr gut!)
-> finde ich auch, denn sie fühlt sich extrem gestresst
- Schilddrüsenüberfunktion (sehr schlank, muss aber nix heißen)
-> genau, sie war ja schon immer schlank, wir könnten in diesem Zusammenhang jetzt noch nach möglichen Heißhungerattacken fragen
- Genussmittel (passt sehr gut!)
-> jawohl, sie trinkt nämlich vormittags ausschließlich Kaffee
- Myokarditis
-> o.k. und wie wäre sie denn zu einer Myokarditis gekommen? Welche Frage würden wir dazu in der Anamnese stellen?
- Herzinfarkt
-> gut, wann würden wir an einen Herzinfarkt denken? Über was würde sie klagen?
- Herzinsuffizienz
-> auch prima. Was muss denn passieren/vorliegen, dass man eine Herzinsuffizienz bekommt?
- Koronarinsuffizienz (häh? Steht so im Buch, aber ist das nicht das gleiche wie Herzinsuffizienz???)
-> jetzt nicht verwirren lassen: Herzinsuffizienz ist ein Überbegriff, es gibt die Linksherzinsuffizienz, Rechtsherzinsuffizienz und die Globalinsuffizienz (wenn beide Herzhälften nicht mehr ausreichend arbeiten). So, das ist das eine. Das andere ist jetzt die Koronarinsuffizienz: hier liegt das Problem (bzw. die Insuffizienz) bei den Herzkranzgefäßen, denn diese können das Herz nur noch ungenügend mit O² und Nährstoffen versorgen. Wie kann es denn dazu kommen?
- Perikarditis
-> wunderbar (natürlich nicht die Perikarditis), und wie wäre unsere Patientin möglicherweise an eine solche Herzbeutelentzündung gekommen?
- Cor pulmonale
-> o.k., diese Erkrankung wird aber beim Atemsystem ausführlich besprochen, die lassen wir jetzt mal beiseite
- Roemheld Syndrom
-> ja, was ist denn das?? Bitte ein Freiwilliger vor, der mir (schön drastisch) schildert, was das für eine Erkrankung ist!
- Überdosierungserscheinungen von Medikamenten
-> genau, wir sind hier beim Thema Herz: welches Medikament könnte überdosiert sein?
- Elektrolytstörungen
-> richtig, gehört zum Thema Stoffwechsel, lassen wir hier mal ruhen
(alles aus dem Buch abgeguckt, eigentlich wusste ich nur die ersten drei;-)))
-> Liebe Alexandra, das ist doch völlig i.O. Niemand erwartet, dass Du dieses Wissen ad hoc abrufen kannst - wir sind doch hier zum Üben! Wenn Du, oder jemand anderes, die neu entstandenen Fragen beantwortest, beschäftigst Du Dich automatisch tiefer mit dem Thema und ich bin sicher es bleibt wieder etwas hängen.

Gegenfrage: Wie kann man denn feststellen, ob eine paroxysmale Tachykardie vorliegt?
Das frag ich mich auch, wie ich als zukünftige HP das feststellen kann.
-> Wie schon von Isolde betont, sind wir keine Herzspezialisten, sondern HPs, die sich immer wieder fragen: Was ist das für eine Krankheit? Darf ich sie behandeln? Kann ich sie behandeln, oder muss ich z. B. weitere Untersuchungen empfehlen?
Haben wir nun den Verdacht auf eine Herzrhythmusstörung wie der paroxysmalen Tachykardie, dann betreiben wir erst mal Ursachenforschung (das machen wir ja schon). Um dann Gewißheit zu haben oder auch um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen, müssen wir den Patienten letztendlich an einen Kardiologen überweisen. Denn durch ein EKG können die Erregungsleitungsstörungen des Herzens aufgezeichnet werden.
Das war's erstmal für heute. Ich würde mich freuen, wenn Ihr mit mir noch ein wenig bei den Extrasystolen "herumbohren" würdet. Rein aus didaktischen Gründen

Bis dann, Claudia