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Hungerstoffwechsel und Leberwickel - Druckversion

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Hungerstoffwechsel und Leberwickel - Rieke Kuhlmann - 19.04.2022

Hallo Gudrun,

ich hab den Fastenleiter noch kurz vor Ostern gemacht, war leider bei den Online-Tagen bei dir persönlich nicht dabei. 
Daher habe ich jetzt noch 3 Fragen, die ich gerne noch beantwortet haben würde:

1. Was ist denn mit dem sogenannten Hungerstoffwechsel? Müssen meine Kund*innen Sorge haben, dass der Körper danach alles einlagert und der Stoffwechsel danach völlig durch einander ist und nicht mehr richtig funktioniert? Bzw. dass sich der Stoffwechsel danach auf einem niedrigeren Niveau einpendelt? 

2. Was ist mit einem Leberwickel? Darf ich den als Beraterin auch empfehlen oder erklären, oder ist das ausschließlich Therapeuten vorbehalten? 

3. Kannst du nochmal genauer erklären, was mit den Hormonen während des Fastens passiert? Ein Arzt erklärte mir mal, dass die Energie beim Fasten daher kommt, dass der Körper Endorphine ausschüttet, damit der Steinzeitmensch trotz Hungersnot immer noch die Energie hat, um Nahrung weiter zu suchen. Ist das so? Und was passiert gerade mit den Sexualhormonen? Ich hab gefastet, als zwecks Kinderwunsch mein Östrogenspiegel überwacht wurde und meine Frauenärztin hat die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, weil die so niedrig waren. Was passiert mit den Hormonen genau während der Fastenperiode und wie lange braucht es, bis das natürliche Gleichgewicht im Körper wieder hergestellt ist?  

Vielen Dank!

Liebe Grüße

Rieke


RE: Hungerstoffwechsel und Leberwickel - Gudrun Nebel - 19.04.2022

Liebe Rieke  Heart

wie schön, dass Du noch dabei warst.
Gerne beantworte ich Deine Fragen.

1. Frage zum Hungerstoffwecxhsel
Bei richtigen Fasten, also mit den Entlastungstagen und ganz besonders mit dem ausreichenden Aufbautagen wird sich der Stoffwechsel sehr schnell wieder normalisieren. 
Richtiges Fasten hält lange an. Die meisten fasten ein- bis zweimal im Jahr. Es kommt trotzdem zu keinem Hungerstoffwechsel, wie wir ihn bei den vielen anderen, oft sogar krankmachenden Diäten grundsätzlich finden. Wichtig ist aber wirklich ganz besonders das Einhalten der Aufbautage. Lieber einen Tag länger als einen Tag weniger.

2. Frage zu Leberwickel
Du darfst als Beraterin den Leberwickels sowohl empfehlen, wie ihn auch bei deinen Klienten anwenden.

3. Frage zu Hormonsystem
Bei Fastenbeginn steigen die Stresshormone etwas an. Dann sinkt die Spiegel der Stresshormone im weiteren Verlauf deutlich ab. 

Die Bildung der verjüngenden Hormone, wie DHEA und Wachstumshormon STH steigt dagegen während der Fastenzeit an.
Frauen die eine Heilfastenkur beginnen, sollten das in der präovulatorische Phase tun. 
Dabei ist aber zu beachten, dass nicht jeder Zyklus der Frau dem Regelzyklus entspricht. 
Es kann also mit dem Fasten auch zu Schwankungen oder Ausfällen der Regelblutungen kommen.
Aber in den meisten Fällen gibt es eine große Verbesserung:
Sowohl in älteren Lehrbüchern, wie auch bei allen meinen Patientinnen in der Praxis, wird über Verbesserungen des prämenstruelles Syndroms (PMS) und mehr Regelmäßigkeit im Zyklus berichtet.
Besonders interessant ist auch, dass nach einer Fastenkur die Fruchtbarkeit und Fertilität gesteigert ist. 
Das gibt sogar biologisch einen Sinn. 
Jetzt ist die Not vorbei und die Phase des erneuten Nahrungszugangs sollte schnell zur Schaffung von Nachkommen genutzt werden. 
Dass dieses biologische Phänomen funktioniert, habe ich ja auch im Kurs mehrmals geschildert. 
Wir hatten in oder besser nach fast jedem Fastenkurs bisher ein Kursbaby (Kinderwunsch) zu feiern.