Heilpraktikerschule Isolde Richter

Normale Version: Immunität
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Ich bearbeite gerade das Skript zur allgem. Infektionslehre und bin beim Thema "Zyklische Infektionskr." auf etwas gestossen, was mich nachdenklich macht.
Es steht dort, dass es nach dem Durchstehen einer zykl. Infektionskr. zu einer länger dauernden Immunität kommt. Diese Immunität kann sich jedoch auflösen, wenn ueber längere Zeit kein Kontakt mehr mit dem Erreger bestanden hat, da das Immungedächtnis nicht mehr aufgefrischt wurde.
Wuerde dies im Bezug auf Krankheiten wie Masern, die ja eigentlich als lebenslange Immunität bei durchgestandener Krankheit gelten, dann auch in Zukunft zutreffen, da ja fast alle Kinder geimpft sind?
Somit wuerde ja zukuenftig dem ungeimpfte Teil der Bevölkerung das mehrfache "Erkrankungsglueck" in bei gewissen Krankheiten gegeben sein.
Oder lieg ich da falsch?
Kann mir keiner etwas dazu sagen Huh?
Sorry, liebe Melanie, habe Deine Frage gerade erst entdeckt.

Du liegst mit Deinen Überlegungen völlig richtig! Grundsätzlich ist es im Hinblick auf das Immungedächtnis gut, wenn man mit dem Erreger von Zeit zu Zeit Kontakt hat, da dadurch das Immungedächtnis wieder aufgefrischt wird.
Im Falle von Masern und Mumps könnte es aber sein, dass die Information doch lebenslang im Immungedächnis bleibt. So geht man heute davon aus, dass eine einmalige Impfung ausreichend ist.
Aber ob es wirklich so ist, werden die kommenden Jahre zeigen müssen. Im Moment ist die Durchimpfung der Bevölkerung ja sehr hoch und welche Auswirkung das auf die Nicht-Geimpften hat, bleibt abzuwarten - und ob eine einmalige Impfung tatsächlich ausreicht, wenn plötzlich das Virus doch wieder in der Bevölkerung vorkommt.

Früher war das Masern-Virus so weit verbreitet, dass man zwangsläufig immer wieder Kontakt hatte. Wie es nun letztendlich ist, wird die Zukunft zeigen.
Bei Masern besteht nach dem IfSG Meldepflich schon im Verdachtsfall. Das bedeutet, dass das Robert-Koch-Institut schnell reagieren könnte, wenn vermehrt Masernfälle auftreten.
Liebe Isolde danke fuer die Antwort Smile,
ich verzeih dir nochmal fuer die lange Wartezeit Wink.

Was die einmalige Masernimpfung angeht, kann ich nur sagen es reicht nicht. Ich bin als Kind voll durchgeimpft worden gegen Masern. Meine eigenen Kindern habe ich aber nicht impfen lassen. Vor 11 Jahren hat meine Tochter dann die Masern angeschleppt und oh Wunder, mich angesteckt. Sowohl meine Tochter (damals 3 Jahre) wie auch mein damals 1 jähriger Sohn, haben die Masern gut verkraftet, obwohl mein Sohn schon recht fertig war. Aber alles nichts gegen Mama (also ich). Ich habe mich noch Wochen nach den Masern nicht richtig erholt gehabt.
Für Erwachsene sind Masern schwerer zu durchstehen!

Warum ist das eigentlich so??
Als 16 jähriger Jugendlicher hatte ich zum ersten mal Masern,mir ging es fast vier Wochen sehr schlecht.Danach bin ich sehr schlecht wieder auf die Beine gekommen und hatte eine Zeitlang überhaupt kein Körpergefühl,so etwas habe ich danach nie wieder gehabt,sehr seltsam?
Ja Werner genauso ging es mir auch. Ich war 25 als ich die Masern bekam. 8 Wochen nach den Masern kam ich kaum Treppen hoch, was im Normalzustand ueberhaupt kein Problem ist.

Es ist eben eine Kinderkrankheit und diese verkraften sie wohl auch am besten.
Das hängt sicher mit der Änderung des Abwehrsystems im Laufe des Lebens zusammen.
Beim Kind ist das unspezifische Abwehrsystem noch sehr wichtig, weil es ja erst die Erreger kennen lernen und diese Informationen ins Immungedächtnis übernehmen muss. Im Laufe des Lebens nimmt das Immungedächtnis immer mehr zu. Nun sind immer mehr Erreger bekannt und können gleich mit dem passenden Antikörper bekämpft werden. Es kann aber sein, dass dann neue Erreger vielleicht nicht mehr so gut bekämpft werden können.

Denkt nur daran, dass viele Indianer an den Infektionskrankheiten, die die Weißen mitgebracht haben, verstorben sind, und da gerade an den Kinderkrankheiten Masern und Windpocken.
Danke,
der Vergleich mit den Indianern ist gut und anschaulich!