Liebe Lucy,
Rautigunde hat es umfassend erklärt. Respekt dafür, btw.
Ich weiß nicht so genau, was eine psychogene Depression ist. Ist das deckungsgleich mit reaktiv?
Endogene Depressionen sind verdeckt, lassen sich also nicht solo auf einen Grund zurückführen. Der Schweregrad hängt, wie Rautigunde sagt, von etlichen Faktoren ab: Komorbiditäten wie Angststörungen, Sucht, auch genetisch ist da einiges drin.
In wie weit das behandelbar ist, hängt von der geistigen Kapazität, der Resilienz und vom Leidensdruck ab. Stichwort sekundärer Krankheitsgewinn.
Solange die Depression subjektiv erlebt Erleichterung verschafft, machste nix.
Überreden ist so zwecklos, wie Clowns herbeizuschaffen, damit man lacht.
Das hirnstoffliche Ungleichgewicht ist da nochmal eine andere Hausnummer.
Hier setzen Antidepressiva an. Das funktioniert aber m.E. auch nur, wenn die Begleitstörungen austherapiert sind.
Zurück zum Thema:
Zitat:Wenn von einer schweren depressiven Episode gesprochen wird, handelt es sich dann typischerweise (?) um eine endogene Depression?
Nein, glaube ich nicht. Wenn jemand wegen des Todes seines Partners z.B. zutiefst getroffen ist (also exogen), kann das genauso schlimm sein, wie eine unspezifischere endogene Depression. Man fühlt sich nur nicht so machtlos, weil man die Ursache besser ausmachen kann.
In der Tiefe des Empfindens ändert das nichts.
LG
Conny