ich bin zufällig bei der Suche nach Weiterbildungsangeboten über dieses Forum gestolpert.
Meine HP-Zulassung war bereits 1979, liegt also schon ein Weilchen zurück. Wie hier richtig bemerkt wird, gibt es solche Gerüchte, die Wunschdenken der Ärzte-Lobby sind schon "immer".
Ich möchte nur gerne, weil ich immer wieder in solchen Diskussionen den Freund-Feind-Tenor heraushöre kurz ein paar praktische Beispiele geben.
Der Leiter der Ärztekammer in der Grossstadt, in der ich praktizierte schrieb in der Tageszeitung immer Kampfartikel gegen die Heilpraktiker...das musste er wohl tun, da es wahrscheinlich politisch von ihm erwartet wurde. Dies hat mich damals allerdings nicht sonderlich beunruhigt, da sowohl sein Sohn als auch seine Frau bei mir in der Praxis in Behandlung waren
Meine allererste Patientin (83 Jahre) in eigener Praxis hatte so katastrophale Urinwerte, dass ich sofort den gegenüber praktizierenden Urologen anrief und ihn bat, ob ich im die Patientin schicken könne. Nachdem ich ihm noch mitgeteilt hatte, dass der Hausarzt - vor dem die Patientin Angst (!) hatte - nicht wissen dürfe, dass sie beim HP gewesen sei, hat er den Krankenbefund ganz normal dem Hausarzt zugeschickt und mir eine Kopie davon.
Wieso schreibe ich das... ich habe in der Praxis und ich könnte unzählige Beispiele aufführen, so gut wie keine Probleme mit den Ärzten gehabt, die irgendwie hinzugezogen werden mussten etc. Das eine ist die Politik und der Futterneid und das andere ist die ganz normale - ja ich nenne das so - kollegiale Zusammenarbeit. Ach so, er hat mir dann übrigens später immer die Patienten, die mit anscheinenden Nierenbeschwerden kamen und in Wirklichkeit ein Ischias- oder Bandscheibenproblem hatten, geschickt...
Selbst ein Arzt, der mich mal am Telefon anschrie, nachdem ich die Patientin, die schon von Pontius zu Pilatus gelaufen war, mit Verdacht auf Nieren-TB zu ihm schickte, hat später angerufen und sich entschuldigt, nachdem die Resultate der Untersuchung da waren. Wahrscheinlich hat meine ruhige Äusserung dann doch zum Nachdenken angeregt: "Ich habe meinen Verdacht geäussert, was Sie jetzt mit Ihrer Verantwortung tun, ist Ihre Sache..."
Und wie Isolde Richter geschrieben hat... es gibt leider auch bei den HPs schwarze Schafe... Ich sass in der Ausbildung, als ich einen unserer Lehrer damals am Telefon Notfallanweisungen geben hörte, weil einem jüngeren Kollegen bei der Neuraltherapie die Spritze abgerutscht war... Man sollte eben wirklich nur das tun, was man beherrscht.
glg
Saviya