zuerst einmal: der Begriff psychosomatische Störungen ist aus der neuesten Medizin weitgehend verschwunden. Ursache war sicherlich der völlig unterschiedliche Gebrauch dieses Begriffes. Trotzdem ist dieser Begriff aber noch im allgemeinen wie im medizinischen Sprachgebrauch zu finden.
Der Begriff psychosomatische Störung in einem ganz engen Sinn wurde (wird) in der Medizin für sehr schwere Schäden benutzt, die typischerweise in der vorsprachlichen Phase des Kindes liegen.
Beispiel: Eine junge Mutter hasst Ihr Kind schon als Säugling abgrundtief, weil es ihm die Schuld gibt, dass es sie in ihrer Lebensführung behindert, dass sie wegen dieses Kindes keinen Beruf ausüben kann und keinen Partner findet. Sie vermittelt nun diesem Kind als allumfassendes Lebensgefühl: "Ich bin falsch auf dieser Erde, es wäre besser, wenn ich gar nicht auf der Welt wäre."
Diese Gefühl wird dieses Kind sein lebenlang begleiten und es wird Therapien machen können, aber vermutlich wird es dieses Gefühl doch nicht los, da diese Prägung bereits erfolgte, bevor es Sprechen konnte und ihm somit nun keine kognitiven Möglichkeiten zur Verfügung stehen, dieses Erlebnis rational zu verarbeiten.
Deshalb wird eine solche schwere psychosomatische Störung zu einer tiefgreifenderen Erkrankung und damit zu einer Organveränderung führen. Früher rechnete man zu diesen psychosomatischen Störungen v.a. Colitis ulzerosa und Morbus Crohn. Für beide Erkrankungen gibt es heute aber auch andere Ursachentheorien.
Kommt es nur zu einer funktionellen Störung eines Organs kann man davon ausgehen, dass die dahinter liegende psychische Ursache nicht so schwerwiegend war und deshalb nur zu einer funktionellen Störung geführt hat.
Habe ich mich verständlich ausgedrückt???
LG Isolde